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Die Deponie Rautenweg am Rautenweg im 22 Wiener Gemeindebezirk Donaustadt ist die einzige kommunale Deponie der Stadt Wien und zugleich Osterreichs grosste Deponie Gemeinsam mit dem 2019 gesprengten Rinterzelt und dem Kompostwerk Lobau ist sie eine von drei Abfallbehandlungsanlagen in der Donaustadt Deponie Rautenweg 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Energiegewinnung 3 Besonderheiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp Deponie Rautenweg 1986 nbsp Gasbohrung auf der Deponie Rautenweg 2017 nbsp Zwischengelagerte Mullballen 2008 Die ursprungliche an dem Standort gelegene Schottergrube am heutigen Rautenweg im Bezirksteil Hirschstetten wird seit den 1960er Jahren als Mulldeponie genutzt nachdem sie am 14 Marz 1966 erstmals durch die Wasserrechtsbehorde und bereits im Juni 1961 durch die Baubehorde bewilligt worden war Auf einer Flache von ca 60 ha durfen laut derzeitiger Genehmigung 23 Millionen Kubikmeter Abfall abgelagert werden Davon sind mit Stand 2018 noch 13 Millionen Kubikmeter nutzbar Das soll bis 2065 reichen Die maximale Hohe wurde mit 75 m uber dem Strassenniveau festgelegt 1 Bereits heute ist die Deponie Rautenweg mit 187 Meter Stand 2021 die hochste Erhebung der Donaustadt und nach dem Bisamberg die zweithochste in Wien nordlich der Donau 2 3 1982 wurde den Bewohnern der Stadtrand und Paxsiedlung die an die Deponie angrenzen die Entnahme von Brunnenwasser fur Genusszwecke untersagt Daruber ob dies mit einer moglicherweise von der Deponie ausgehenden Grundwasserverunreinigung zusammenhing gibt es zwischen Anrainern und der Stadt Wien unterschiedliche Aussagen 1986 kam es in der an der Westseite der Deponie gelegenen und bereits leer stehenden Hoffmannsiedlung zu einer Explosion 4 Nach dieser Explosion wurde die Siedlung abgerissen Die Ursache fur die Explosion konnte jedoch nie geklart werden Zum Schutz des Grundwassers wurde zwischen 1986 und 1988 die Deponie mit zwei parallelen Dichtwanden umschlossen die bis in die grundwasserstauenden Bodenschichten reichen Innerhalb der beiden Dichtwande wurden in regelmassigen Abstanden zusatzlich Querschote eingebaut so dass sich insgesamt 49 Kammern aneinanderreihen Innerhalb des Umschliessungsrings wird durch Abpumpen des Grundwassers der Wasserspiegel unter dem ausseren Grundwasserspiegel gehalten Die abgepumpten Deponiewasser werden uber die Kanalisation in die Hauptklaranlage Wien in Simmering zur Reinigung abgeleitet Nach massiven Anrainerprotesten gegen die geplante Ansiedelung verschiedener Recyclinganlagen kam es gegen Ende der 1980er Jahre zur Grundung einer Burgerinitiative Unterdessen herrscht zwischen den fur die Deponie Verantwortlichen und den Anrainern aber ein gutes Verhaltnis Fur die Anrainer wurde auf der Deponie eine Aussichtswarte errichtet Obwohl in Osterreich seit 2004 die Deponierung von unbehandelten Haushaltsabfallen untersagt ist wurden aufgrund einer Ausnahmegenehmigung bis Herbst 2008 unbehandelter Abfall deponiert oder zwischengelagert Seit Ende 2008 werden bei der Deponierung nur noch chemisch nicht mehr aktive Verbrennungsruckstande Schlacke aus den Wiener Mullverbrennungsanlagen deponiert 1 Energiegewinnung Bearbeiten nbsp Deponiegasmotor mit elektrischen GeneratorDurch die bis Ende 2008 erfolgte unbehandelte Deponierung von Hausmull mit hohen biologischen Abfallanteilen kommt es in dem aufgeschichteten Mull zur Bildung von Deponiegas welches primar aus Methan und Kohlenstoffdioxid besteht Um die unkontrollierten Gasentweichung von Methan und mogliche Gasansammlungen in Hohlraumen wie in Kellern von benachbarten Gebauden verbunden mit einer Explosionsgefahr zu vermeiden wurden 1991 die ersten 70 Gasbohrungen mit den zugehorigen Sammelleitungen einer Deponiegasverdichteranlage einer aus Sicherheitsgrunden notigen Gasfackel zum sicheren Abfackeln von uberschussigen Deponiegas sowie einem Deponiegasmotor installiert In den Jahren 1994 kamen 30 und 1995 abermals 64 Gasbrunnen hinzu Die Zahl der Gasfackeln wurde 1993 auf drei erhoht Im Jahr 2001 bestanden bereits 200 Gasbrunnen auf dem Deponiegelande 5 Im November 1994 wurde eine neue Deponiegasverwertungsanlage neun Gasmotor Module mit einer installierten Leistung von knapp 6 MW in Betrieb genommen Die elektrische Anlage steht neben der Deponie und wird von einer Privatfirma betrieben und die gewonnene elektrische Energie 2009 ca 7 1 GWh wird in das E Netz der Wiener Stadtwerke eingespeist Die im Jahr 2015 erzielbare mittlere Leistung von knapp einem 1 MW nimmt durch die Erschopfung der Gasvorrate in der Deponie kontinuierlich ab Besonderheiten BearbeitenUngewohnliche Bewohner des Deponieareals sind seit dem Jahr 1993 Pinzgauer Bergziegen Angesiedelt wurden sie hier da eine Tierarztin einen Platz fur die vom Aussterben bedrohte Ziegenrasse suchte und gleichzeitig die Stadt demonstrieren wollte dass von der Deponie keinerlei Umweltgefahrdung ausgeht Ausgesetzt wurden damals vier Stuck 2012 war die kleine Herde auf 23 Tiere angewachsen und uber 100 weitere Nachkommen wurden ausgewildert 6 7 Prominentes Deponiegut stellt auch der Schutt der 1976 eingesturzten Reichsbrucke dar der hier abgelagert vergessen und 2007 wiederentdeckt wurde 8 Einen der Granitblocke die die Pfeiler ummantelten verarbeiteten Mitarbeiter der MA 48 Abfallwirtschaft Strassenreinigung und Fuhrpark zu Gluckssteinen die sie zu karitativen Zwecken am Wiener Christkindlmarkt verkauften 9 Literatur BearbeitenPeter Payer Herausgeber Sauberes Wien Stadtreinigung und Abfallbeseitigung seit 1945 Wien 2006 Holzhausen Verlag GmbH ISBN 978 3 85493 131 7Weblinks Bearbeitenwien at Deponie Rautenweg derStandard at Der Mullberg der Zwei Millionen StadtEinzelnachweise Bearbeiten a b wien at Deponie Rautenweg Zeit Online Die Deponie wurde zum hochsten Berg in Donaustadt Topografische Karte Floridsdorf Hohe Relief Abgerufen am 20 Marz 2021 Liselotte Hansen Schmidt Donaustadt Stadt am anderen Ufer Mohl Verlag 1992 ISBN 3 900272 46 8 https www wien gv at ma48 pdf deponie rautenweg deutsch pdf 1 2 Vorlage Toter Link www wien gv at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven wien at Zehn Jahre Pinzgauer Bergziegen auf Deponie Rautenweg 30 1 2003 Video der Stadt Wien zu den Pinzgauer Bergziegen auf der Deponie Rautenweg https www zeit de 2007 35 Reichsbruecke wien at MA 48 Gluckssteine mit Geschichte48 261666666667 16 481944444444 Koordinaten 48 15 42 N 16 28 55 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deponie Rautenweg amp oldid 237587393