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Das indische Grabmal ist der zweite Teil des Abenteuerfilms Der Tiger von Eschnapur des Regisseurs Richard Eichberg gedreht im Jahr 1937 in Udaipur und Mysore Indien sowie in Berlin Johannisthal Das Drehbuch schrieben Richard Eichberg Arthur Pohl Hans Klaehr und Thea von Harbou nach dem gleichnamigen Roman von Thea von Harbou Die Urauffuhrung des Films fand statt am 28 Januar 1938 in Wuppertal Elberfeld die erste Berliner Auffuhrung am 26 Februar 1938 im Ufa Palast am Zoo FilmTitel Das indische GrabmalProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1938Lange 95 MinutenAltersfreigabe FSK 12 1 StabRegie Richard EichbergDrehbuch Arthur Pohl Hans Klaehr Richard Eichberg Thea von HarbouProduktion Richard EichbergMusik Harald BohmeltKamera Ewald Daub Hans Schneeberger H O Schulze W Meyer BergeltSchnitt Willy Zeyn juniorBesetzungFrits van Dongen Chandra Maharadscha von Eschnapur La Jana Sitha Alexander Golling Prinz Ramigani der Vetter des Maharadschas Gustav Diessl Sascha Demidoff Hans Stuwe Furbringer Kitty Jantzen Irene Traven Theo Lingen Emil Sperling Gisela Schluter Lotte Sperling Gerhard Bienert Ratani Carl Auen indischer Adliger Jutta Jol indische Dienerin Valy Arnheim Ramura Klaus Pohl Inder beim Fest Paul Rehkopf indischer Adliger Albert Horrmann Ragupati Karl Haubenreisser Gopal Wurdentrager Im Kino Eva Lichtspiele Blissestrasse Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Kinoauswertung 3 Hintergrund 4 Kritik 5 Bedeutung 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie Fortsetzung des Films Der Tiger von Eschnapur zeigt die als Reise des Maharadschas mit Irene Traven und Prinz Ramigani getarnte Jagd nach Sitha und Sascha um die Welt wahrend in Indien Furbringer Emil Sperling und dessen Frau Lotte Sperling an den Bauprojekten des Maharadschas arbeiten In Bombay gelingt es Ramigani Sitha in einem zweitklassigen Variete aufzuspuren Vorher kann Sitha aber mit Irene Traven Kontakt aufnehmen Bevor beide miteinander sprechen konnen wird Sitha von Prinz Ramigani entfuhrt Wahrend der Maharadscha mit seinem Gefolge nach Eschnapur reist und Irene sein Land zeigt schmiedet Ramigani mit anderen Adeligen des Landes eine Revolte mit dem Ziel dass Ramigani selbst Maharadscha wird Sitha wird in ein abgelegenes Bergschloss gebracht doch Sithas Dienerin Myrrha schafft es Irene zu einem Gesprach mit Sitha in das streng bewachte Bergschloss zu schmuggeln Als Irene um Gnade fur Sitha beim Maharadscha bittet lehnt dieser ab Wahrend Ramigani die Ermordung von Chandra wahrend eines Festes plant lasst er Irene Traven und Furbringer gefangen nehmen Emil Sperling entkommt als Inderin verkleidet der Gefangennahme und befreit mit Hilfe von Sascha Demidoff Furbringer und Irene Fur das Fest zwingt Ramigani Sitha zu tanzen Als sie sich in ihrem Tanz dem Maharadscha nahert und vor dem Anschlag durch Ramigani warnt wird sie erschossen Auch die ausbrechende Revolte wird niedergeschlagen und Ramigani stirbt auf der Flucht vor seiner gerechten Strafe Der Maharadscha bittet nun Furbringer zu bleiben um das Grabmal fur Sitha zu vollenden Produktion und Kinoauswertung BearbeitenBeide Filme wurden von Richard Eichberg produziert Richard Eichberg Film GmbH Berlin unter der Produktionsleitung von Georg Wittuhn Fur beide Filme reiste die gesamte Filmcrew nach Indien und es wurde an Originalschauplatzen unter der personlichen Schirmherrschaft des Maharadschas von Udaipur gedreht Fur einige Tanzszenen wurde das beruhmte indische Menaka Bellett engagiert Die Choreografien von La Jana uberwachte der Choreograf Hans Gerard Der Regisseur Richard Eichberg war Zeuge eines Kampfes auf Leben und Tod zwischen einem Tiger und einem Wildschwein welches er in allen blutigen Details der Presse gegenuber anschaulich schilderte Alexander Golling der den glutaugigen Bosewicht Ramigani spielte soll sogar in den Genuss gekommen sein als Heiliger verehrt zu werden so die Randnotizen aus der Presse Man drehte in den Bergen inmitten einfacher Bergbauern Zahllose Einheimische saumten den Weg Golling erinnerte sich dass er immer einen Turban tragen musste und auch in dem heissen Klima sein Kostum mit dunklem Make up Einmal nahm er den Turban ab und zum Vorschein kamen seine blonden Haare Die Einheimischen wussten nichts von Make up und dachten das Golling wirklich ein Inder sei Alles erschrak ein Inder mit blonden Haaren Man glaubte damals wohl einen Gott vor sich zu haben und es hat angeblich einige Zeit gedauert bis man den Menschen klarmachen konnte dass Alexander Golling weder ein Inder noch ein Gott war Fieber Durchfall und die ungewohnte Hitze sorgten bei den Schauspielern fur Schwacheanfalle und rapiden Gewichtsverlust so dass einige Szenen spater in Deutschland im Studio nachgedreht werden mussten nachdem sich die Schauspieler erholen konnten und wieder zugenommen hatten Fur die Szenen die in Deutschland nachgedreht wurden hatte man eine indische Marchenwelt mit Palasten und Tempeln auf dem Filmgelande in Berlin Johannisthal nachgebaut 2 Die Filme Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal wurden nach Kriegsende unter dem Titel Indische Rache neu zusammengefasst und in den deutschen Kinos gezeigt Parallel wurde ebenfalls unter der Regie von Eichberg auch eine franzosische Fassung mit dem Titel Le Tombeau hindou hergestellt Die Hauptrollen waren mit Ausnahme von Prinz Chandra der von dem in Munchen geborenen Schnittmeister und Schauspieler Max Michel verkorpert wurde zumeist mit franzosischen Darstellern besetzt Es wirkten Alice Field Sitha Pola Illery Myrrha und Roger Karl als Prinz Ramigani mit Die in Deutschland gedrehten Aussenaufnahmen wurden in Woltersdorf bei Berlin gedreht Im dortigen Aussichtsturm gibt es eine umfangreiche Dokumentation mit Fotos und Ausstellungsstucken zum Hollywood des Ostens Hintergrund BearbeitenDie Autorin Thea von Harbou arbeitete nur am Drehbuch fur den Film Das indische Grabmal mit nicht am Drehbuch des ersten Teils Der Tiger von Eschnapur Alle bisherigen Verfilmungen des Romans der den Titel Das indische Grabmal tragt orientieren sich nur an der Romanhandlung Fur die erste Verfilmung von 1921 Das indische Grabmal 1921 schrieben Fritz Lang und Thea von Harbou das Drehbuch Zwar war Fritz Lang schon 1921 als Regisseur im Gesprach Joe May damaliger Produzent und Regisseur zog das Projekt aber mit der Begrundung an sich Lang sei fur ein solch teures und monumentales Filmprojekt zu jung und unerfahren In der Filmfassung von 1959 ubernahm der aus der Emigration in die USA nach Deutschland zuruckgekehrte Fritz Lang die Regie Der Erfolg der indischen Filme von Richard Eichberg festigte nachhaltig den Ruhm von La Jana als exotische Tanzerin Nach Ende des zweiten Weltkrieges im Jahr 1958 versuchte der nach der Machtubernahme in die USA emigrierte Regisseur Fritz Lang ein Remake beider Filme mit Debra Paget und Paul Hubschmid Obwohl beide Filme die ganze Pracht Indiens in Farbe zeigten kamen sie beim Publikum nicht an Die schone Debra Paget war der erotischen sanften Attraktion von La Jana nicht gewachsen 2 Kritik Bearbeiten Exotische Schauplatze und Abenteuer Intrige und Verrat Romanze und Rachsucht Aus diesen Ingredienzen erprobter amerikanischer Vorbilder und tradierter Trivialromantik der deutschen Popularliteratur mixte dieser monumentale Abenteuerfilm in zwei Teilen einen publikumswirksamen Cocktail Die Grenze zum Kitsch wird in diesem Spektakel das zu den aufwandigsten deutschen Produktionen der dreissiger Jahre zahlt mehr als nur gestreift doch das gehort zu den Charakteristika des Genres Betorend elegant ist die Tanzerin La Jana als stolze leidenschaftliche Maharani Lexikon des deutschen Films 3 Der Regisseur Roland Eichberg wusste was er seinem Publikum bieten musste La Janas Kostume waren atemberaubend schon und das Publikum sollte sich an ihren weiblichen exotischen Reizen begeistern Nichts war zu teuer oder zu opulent um den marchenhaften Reichtum der indischen Konigspalaste im Film nachzustellen Fur verschiedene Tanzszenen wurde das beruhmte indische Menaka Ballett engagiert Auch La Janas Garderobe war entsprechend spektakular glitzernde Ranken bedeckten knapp ihren Busen Kopf und Schultern und nur eine goldene Scharpe schlingt sich um ihre schmalen Huften als sie in einer Szene als Tempeltanzerin auf den Handen einer imposanten indischen Gottheit erwacht Diese Revueszene gehort wohl zu den schonsten und eindrucksvollsten die in dem Film Der Tiger von Eschnapur zu sehen sind Christa Bandmann 2 Gegen den Regisseur des zweiten Indischen Grabmals aber Richard Eichberg war Joe May der reine Eisenstein Seit Mitte der zehner Jahr unaufhorlich Filme ausstossend war Eichberg der Konig der Berliner Schnauze und von einer geradezu wollustigen spekulativen Bedenkenlosigkeit und zwischen Frivolitat und Laszivitat musste sich auch seine Schauspielergarde bewegen konnen Werner Holba Geschichte des deutschen Tonfilms In seiner Fassung der Indien Filme erklimmt der bombastische Kitsch himmlische Hohen diese Fassung ist dank unaufhorlicher Wiederauffuhrungen in Kino und Fernsehen die bekannteste Wie May setzte auch Eichberg seine Frau Kitty Jantzen in einer weiblichen Hauptrolle ein Das Beste an dem Film ist naturlich die schone La Jana die vollendete Blosse Alfred Polgar wie sie mit ihren schonen Gliedern durch den Film gleitet als Hohepriesterin eines Kultes der uberhaupt nicht daran denkt die kalten Statuen eines Shiva zu feiern weil er seine heisse Befriedigung in sich selber findet Klassiker des deutschen Tonfilms 4 Bedeutung BearbeitenDas indische Grabmal ist ein opulenter Abenteuerfilm der mit vielen Aufnahmen indischer Palaste und Landschaften prachtigen exotischen Kostumen und Tanzen marchenhaft anmutenden Interieurs und Kulissen den Zuschauer in eine fremde Welt entfuhren und unterhalten sollte u a ist ein Elefantenkampf der in Indien gedreht wurde im Film zu sehen Damit ist er untypisch fur die deutschen Kinoproduktionen der Jahre kurz vor dem Zweiten Weltkrieg Das dramaturgische Konzept mit zwei aufeinander aufbauenden abendfullenden Filmen entsprach mehr vorhergehenden Verfilmungen wie Die Spinnen Dr Mabuse der Spieler oder Die Nibelungen Die Bauten und Kostume stammten von Willi A Herrmann und Alfred Butow Gesamtausstattung Literatur BearbeitenThea von Harbou Das Indische Grabmal Berlin 1918 Thea von Harbou Das Indische Grabmal Area Verlag 2005 ISBN 3 89996 640 6 Christa Bandmann Es leuchten die Sterne Aus der Glanzzeit des deutschen Films Heyne Verlag Dez 1984 ISBN 3 45301 128 7 Christa Bandmann Joe Hembus Klassiker des deutschen Tonfilms 1930 1960 Munchen 1980 S 108 111 ISBN 3 442 10207 3 Thomas Kramer Hrsg Lexikon des deutschen Films Buchergilde Gutenberg ISBN 3 7632 4425 5 S 157 ff Horbuch Das indische Grabmal Kassel MEDIA Net Kassel 2007 Filme zum Horen 1 6 CD Audio Gesamtspielzeit 6 Stunden 24 Minuten ISBN 978 3 939988 01 4 Siehe auch BearbeitenDas indische Grabmal 1921 Das indische Grabmal 1959 Liste der wahrend der NS Zeit im Deutschen Reich uraufgefuhrten deutschen SpielfilmeWeblinks BearbeitenDas indische Grabmal in der Internet Movie Database englisch Das indische Grabmal bei filmportal de Franzosische Version von Das indische Grabmal in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Freigabebescheinigung fur Das indische Grabmal Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft September 2015 PDF Pruf nummer 14 V V a b c Vergl Christa Bandmann Es leuchten die Sterne Aus der Glanzzeit des deutschen Films Heyne Verlag Dez 1984 ISBN 3 45301 128 7 S 83 ff Vergl Thomas Kramer Hrsg Lexikon des deutschen Films Buchergilde Gutenberg ISBN 3 7632 4425 5 S 157 ff Christa Bandmann Joe Hembus Klassiker des deutschen Tonfilms 1930 1960 Munchen 1980 S 111Filme von Richard Eichberg Strohfeuer Vom Spielteufel befreit Robert als Lohengrin Das Tagebuch Collins Der Ring des Schicksals Leben um Leben Frauen die sich opfern Das Skelett Das Bacchanal des Todes Katharina Karaschkin Die im Schatten 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