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Das Staatswesen der Lakedamonier altgriechisch Lakedaimoniwn Politeia ist die alteste bekannte Schrift uber die Verfassung der Spartaner Neben Plutarchs Lykurg Vita kann Das Staatswesen der Lakedamonier als die wichtigste Quelle zur spartanischen Verfassung und Gesellschaft gelten Inhaltsverzeichnis 1 Zum Verfasser 2 Anlage 3 Inhalt und Gliederung 3 1 Kapitel 3 1 1 Elemente des Staatswesens 3 1 2 Vorschriften der Kriegfuhrung 3 1 3 Der Konig im Feld 3 1 4 Verfall der Gesetze 4 LiteraturZum Verfasser BearbeitenDas Werk wird seit der Antike Xenophon zugeschrieben doch wird diese Zuordnung mitunter bezweifelt Die Mehrheit der Forscher nimmt derzeit aber an dass Xenophon tatsachlich der Verfasser des recht kurzen Textes ist Ahnlich wie sein Werk Kyrupadie nicht den echten Kyros II und seine Erziehung sondern einen idealisierten Kyros darstellt dient auch dieses Werk wohl weniger der Darstellung des tatsachlichen Staatswesens der Spartaner als vielmehr der Darstellung des Idealbildes eines Staates Die Kyrupadie beschaftigt sich dabei mit der Erziehung eines Einzelnen wahrend das Staatswesen der Lakedamonier sich mit der Erziehung der Burger eines Staates beschaftigt Ziel und Ergebnis ist in beiden Fallen Grosse der Weg dorthin die Erziehung Dennoch wird meist angenommen dass die Schrift die spartanische Verfassung des fruhen 4 Jahrhunderts im Kern korrekt darstellt Anlage BearbeitenMotiv des Autors ist wie er im Einleitungskapitel schreibt der Versuch einer Erklarung wieso ein so kleines Staatswesen wie Sparta zur machtigsten und beruhmtesten Stadt in Griechenland werden konnte Die Erklarung dazu findet sich im Einleitungskapitel Die Begrundung liegt nach Meinung des Autors in der Gesetzgebung Lykurgs Dieser habe im spartanischen Grundgesetz der Grossen Rhetra nicht einfach die Gesetze anderer griechischer Stadte nachgeahmt sondern haufig sogar entgegengesetzte Bestimmungen erlassen Inhalt und Gliederung BearbeitenDas Werk umfasst 15 Kapitel in denen die Elemente des Staatswesens beschrieben werden von der Erziehung der Frauen die kraftige Spartiaten gebaren sollen uber die Regeln fur die Kindererziehung die Lebensfuhrung der Manner das Militarwesen die Kriegsfuhrung und die Machtverteilung im Staat bis hin zur Stellung der beiden Konige das Doppelkonigtum war eine spartanische Besonderheit sowie deren Rechte und Pflichten Haufig wird dabei ein Aspekt der spartanischen Verfassung mit dem anderer griechischer Stadtstaaten verglichen Kapitel Bearbeiten Elemente des Staatswesens Bearbeiten Die Kapitel 1 bis 11 beschreibt alle Elemente des Staatswesens die sowohl in Friedens als auch in Kriegszeiten Anwendung fanden Als herausragendes Merkmal des spartanischen Staatswesen wird dabei der Gehorsam gegenuber Amtstrager und den Gesetzen mehrfach deutlich unterstrichen Dies fuhrt Xenophon in Kapitel 8 darauf zuruck dass Lykurg die Machtigen vor Verkundung der Gesetze mit eingebunden und ihnen durch Einrichtung des Ephorats eine Plattform zum Mitregieren gegeben habe Auch Plutarch fuhrte die grosse Stabilitat des spartanischen Staates auf diese Machtverteilung zuruck Oft wird heute allerdings vermutet das Ephorat sei eine spatere Einrichtung und dass die spartanische Verfassung wirklich auf einen Gesetzgeber namens Lykurg zuruckging wurde schon in der Antike bezweifelt Neben den Ephoren hatten die in der Gerusia altgriechisch geroysia versammelten 28 Geronten einen grossen Einfluss da ihre Versammlung uber Klagen gegen die Konige und in Kriminalfallen entscheiden konnte Vorschriften der Kriegfuhrung Bearbeiten Die Kapitel 11 und 12 befassen sich mit der Kriegfuhrung und den Vorschriften zum Aufbau der Feldlager Xenophon unterstreicht dass die spartanische Schlachtordnung sehr einfach sei aber von vielen als komplex angesehen werde Wichtigstes Merkmal sei dass die Befehle stets von den Mannern der ersten Reihe gegeben wurden Die Feldlager wurden sofern keine naturlichen Landschaftsformen Vorteile versprachen kreisformig angelegt Dabei gebe es eine Wache innerhalb des Lagers und Wachtposten ausserhalb um die Sicherheit der Spartaner zu gewahrleisten Kein Soldat darf sich von seinen Waffen und dem Lager so weit entfernen dass er nicht innerhalb kurzester Zeit zur Stelle sein kann Der Konig im Feld Bearbeiten Kapitel 13 befasst sich mit der Rolle des jeweils kommandierenden Konigs im Feld Wahrend des Marsches sofern sich kein Feind zeige marschiere der Konig stets vor dem Heer Ausnahme bildeten nur die Skiritai altgriechisch Skirἵtai eine insgesamt 600 Mann starke Einheit des spartanischen Heeres es befanden sich aber jeweils nicht alle Skiritai auf einem Feldzug und die Kundschafter Wahrend der Schlacht befinde sich der Konig zwischen zwei Abteilungen Verfall der Gesetze Bearbeiten Kapitel 14 beklagt dann den angeblichen Verfall der Gesetze auch hierin besteht ubrigens eine Parallele zur Kyrupadie Hierfur werden zwei auffallige Anzeichen aufgefuhrt zum einen der Umstand dass einige Spartaner sich mittlerweile ruhmten Gold zu besitzen zum anderen der Versuch einiger Spartiaten als Harmost im Ausland zu leben Manche Forscher vermuten dass dieses Kapitel nach der totalen Niederlage der Spartaner bei Leuktra 371 v Chr und dem Ende der spartanischen Hegemonie eingeschoben wurde Da Xenophon diese noch als Zeitgenosse erlebte konnte dieses Kapitel durchaus von ihm selbst verfasst sein selbst wenn es nachtraglich eingeschoben sein sollte Die Position des Kapitels in der Schrift ist ungewohnlich denn Kapitel 15 geht nochmals auf die besondere Rolle der beiden Konige ein Literatur BearbeitenJohn K Anderson Military Theory and Practice in the Age of Xenophon Berkeley Los Angeles 1970 Stefan Rebenich Xenophon Die Verfassung der Spartaner Herausgegeben ubersetzt und erlautert von Stefan Rebenich Darmstadt 1998 ISBN 3 534 13203 3 Normdaten Werk GND 4260774 7 lobid OGND AKS LCCN n86083499 VIAF 208152138560410980341 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Staatswesen der Lakedamonier amp oldid 232566773