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Die Daimler L15 war ein Versuchstrager des deutschen Herstellers Daimler Motoren Gesellschaft zur Entwicklung eines Leichtflugzeugs aus dem Jahr 1919 Die Daimler L15 gehort zu den ersten brauchbaren Leichtflugzeugen der Welt Daimler L15Typ Versuchs und LeichtflugzeugEntwurfsland Deutsches Reich Deutsches ReichHersteller Daimler Motoren GesellschaftErstflug 1919 Rollversuche 1922 als Gleitflugzeug 30 November 1923 als Motorflugzeug 9 November 1924 als WasserflugzeugIndienststellung 1922Produktionszeit 1919 1925Stuckzahl 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Daimler L15 entstand bei der Daimler Motoren Gesellschaft unter Hanns Klemm 1919 im Werk Sindelfingen als Versuchsflugzeug fur Untersuchungen zur Auslegung eines Leichtflugzeugs Wahrend der ersten Rollversuche unter Eugen Edler von Lossl auf dem Boblinger Flugfeld erlitt das Flugzeug im Herbst 1919 einen schweren Rollschaden Eine Instandsetzung wurde auf Grund des alliierten Bauverbots durch die Direktion der Daimler Motoren Gesellschaft untersagt Erst 1922 erhielt Hanns Klemm die Freigabe fur eine Instandsetzung der beschadigten Maschine ohne Motor Gemeinsam mit Martin Schrenk uberarbeitete Hanns Klemm daraufhin den Gesamtentwurf bei dem unter anderem die Tragflachenanordnung vom Tief zum Schulterdecker verandert wurde Statt des Frontmotors erhielt die als Daimler L15a uberarbeitete Maschine eine Rumpfnase Der Erstflug der Daimler L15 erfolgte mit Martin Schrenk im Herbst 1922 in Sindelfingen Es folgten eine Reihe von Versuchsflugen in der Umgebung von Sindelfingen zur Erprobung des Gleit und Segelflugverhaltens Im Spatherbst 1923 erfolgte der Umbau zum Motorflugzeug mit einem 12 5 PS Harley Davidson IOE Motor Gleichzeitig erfolgte die Verlagerung der beiden Sitze nach hinten Den ersten Motorflug der Daimler L15 absolvierte Martin Schrenk am 30 November 1923 vom Daimler Werk in Sindelfingen zum Daimler Werk in Unterturkheim Der erste Passagierflug folgte am 29 Dezember 1923 Die motorisierte Daimler L15 wurde 1924 einer intensiven Erprobung unterzogen in deren Verlauf die Maschine zahlreichen Bauanderungen unterlag Das Klemmsche Konzept eines Flugzeugs mit hoher aerodynamischer Gute bei geringer Flachenlast bestatigte sich wahrend der Erprobung Gleichzeitig wurde das Flugzeug bei reprasentativen Distanzflugen in den Fokus der Offentlichkeit gebracht Neben der Daimler L15 entstanden 1924 weitere Versuchstrager unter der Bezeichnung Daimler L17 und Daimler L18 die weiteren Gleitversuchen und Versuchen zur Tragflachenanordnung dienten Die Erkenntnisse aus diesen Versuchstragern wurden auf die Daimler L15 ubertragen die im Sommer 1924 ihren endgultigen Bauzustand erreicht hatte Da die Daimler L15 fur einen Serienbau ungeeignet war erarbeiteten Hanns Klemm und Martin Schrenk im Herbst 1924 mit den grundlegenden Auslegungsmerkmalen der Daimler L15 einen serientauglichen Neuentwurf unter der Bezeichnung Daimler L20 der ab 1927 das erste weltweit in Serie gebaute Leichtflugzeug wurde Parallel zur Entwicklung der Daimler L20 wurde die Daimler L15 im Herbst 1924 in Bodman am Bodensee mit Pontonschwimmern ausgestattet Der erste Flug eines Wasserleichtflugzeugs fand unter der Bezeichnung WL15 am 9 Oktober 1924 in Bodman statt Die Daimler L15 wurde in der Folgezeit noch mehrfach als Erprobungstrager unter anderem fur verschiedene Leichtflugzeugmotore fur die Anordnung von Klappen und Vorflugeln und fur Fahrwerksversuche herangezogen Nachdem das Flugzeug Anfang der 30er Jahre abgestellt wurde liess Hanns Klemm die Maschine wieder in den finalen Ursprungszustand von 1924 als erstes brauchbares Leichtflugzeug der Welt zuruckrusten Im September 1934 wurde die Daimler L15 an das Deutsche Museum in Munchen abgegeben wo es in der grossen Luftfahrthalle ab 1935 ausgestellt wurde Das Flugzeug wurde dort bei einem alliierten Bombenangriff auf Munchen zerstort 1 Konstruktion Bearbeiten nbsp Daimler L15 in Bauform von 1922 23 als GleitfliegerAls Versuchstrager unterlag die Daimler L15 mehrfach intensiven baulichen Veranderungen Die in Holzbauweise ausgefuhrte Maschine verfugte uber einen rechteckigen drahtverspannten Rumpfquerschnitt mit vier Langstragern die aerodynamisch mit Holzverkleidungen auf der Rumpfober und unterseite abgeschlossen wurden Der zunachst einteilige Flugel wurde um zwei Kastenholme herum ausgefuhrt und mit Stoff bespannt In der ursprunglichen Bauform von 1919 wurde das Flugzeug als abgestrebter Tiefdecker ausgelegt Als Motor kam ein 7 5 PS starker Harley Davidson Motorrad Motor zum Einsatz Wahrend der Instandsetzung der 1919 verungluckten Maschine erhielt die Daimler L15a 1922 23 eine Schulterdecker Anordnung Gleichzeitig kam anstelle des Motors eine abnehmbare Rumpfnase fur das Gleitflugzeug zum Einsatz in der auch ein Passagiersitz untergebracht wurde Der Pilotensitz befand sich in Hohe der Flugelvorderkante Der ursprunglich einteilige Flugel wurde in einen dreiteiligen Flugel umkonstruiert bei dem die Aussenflachen fur den Strassentransport abnehmbar waren Das ursprunglich einachsige Fahrwerk wurde gegen zwei unabhangige V Streben auf beiden Seiten ersetzt nbsp Daimler L15 mit Harley Davidson IOE Motor von 1923Im Herbst 1923 wurde die Rumpfnase durch einen 12 5 PS Harley Davidson IOE Motor ersetzt Dabei musste auch der in der Rumpfnase befindliche Passagiersitz nach hinten auf Hohe der hinteren Flugelkante verschoben werden Der Motor trieb uber ein 3 1 Reduktionsgetriebe einen Zweiblattpropeller an In dieser Bauform entsprach die Daimler L15 Ende 1923 bereits weitgehend ihrem Endzustand als weltweit erstes Leichtflugzeug Die Umrustung zum Wasserflugzeug im Herbst 1924 erfolgte lediglich durch Ersatz des Radfahrwerks mittels Pontonschwimmern Die einfache Umrustung von land zu seegestutztem Fluggerat mittels Pontonschwimmern wurde spater auch fur die Serien Leichtbauflugzeuge von Klemm beibehalten Neben den beiden Harley Davidson Motorradmotoren wurde die Daimler L15 versuchsweise auch mit einem 20 PS starken 6 Zylinder Motor Daimler F7506 ausgerustet der von Karl Schopper speziell auf Anforderung von Hanns Klemm entwickelt wurde dann aber zugunsten des von Ferdinand Porsche entwickelten Daimler F7502 aufgegeben wurde Auch der leistungsstarkere 40 PS Salmson AD9 der spater in den Serienmaschinen der Daimler L20 zum Einsatz kam wurde in der Daimler L15 versuchsweise verwendet Technische Daten BearbeitenKenngrosse DatenBesatzung 1Passagiere 1Lange 6 62 mSpannweite 12 60 mHohe 2 30 mFlugelflache 24 0 m Flugelstreckung 7 5Leermasse 189 kgmax Startmasse 276 kgReisegeschwindigkeit 70 km hHochstgeschwindigkeit 75 km hDienstgipfelhohe 2150 mReichweite 190 kmTriebwerke ein Harley Davidson IOEmit 12 PS 1923 Siehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenPaul Zoller Klemm Flugzeuge Band I Okt 2020 ISBN 978 3 7526 2580 6 Karlheinz Kens Klemm Leichtflugzeuge L20 und L25 In Kultur und Technik Nr 3 1984 Deutsches Museum Munchen 1984 S 158 165 deutsches museum de PDF The Daimler L15 Flight Vol XVI Heft Nr 19 vom 8 Mai 1926 Light Airplanes of France NACA Technical Memorandum No 301 Feb 1925Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Daimler L15 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Daimler L15 Seite der AG Boblinger Flughafengeschichten mit umfangreichem Bildmaterial L15 Seite auf Airwar ru in russisch mit BildmaterialEinzelnachweise Bearbeiten Paul Zoller Klemm Flugzeuge I Band 1 BoD Norderstedt 2020 ISBN 978 3 7526 2580 6 Liste der Flugzeugtypen des Herstellers Daimler Motoren Gesellschaft Luzki Helicoplan R I G I R II G II G III L 6 L 8 L 9 L 11 L 14 L 15 L 17 L 18 L 19 L 20 L 21 weiter bei Klemm gt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daimler L15 amp oldid 223933012