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Cur deus homo Warum Gott Mensch wurde ist ein theologisches Werk des Benediktinermonches Anselm von Canterbury das vermutlich zwischen 1094 und 1098 entstanden ist In diesem Werk vertritt Anselm die Satisfaktionslehre Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Bedeutung 3 Literatur 3 1 Ausgaben 3 2 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenEs soll mit zwingenden Vernunftgrunden bewiesen werden dass Gott notwendig Mensch werden musste um die Erbsunde in der sich die Menschheit befindet durch eine angemessene Gegenleistung wieder aufzuheben Die Beweisfuhrung erfolgt in dem zweibandigen Werk in der Form eines Dialoges den der Autor Anselm mit dem moglicherweise fiktiven Monch Boso fuhrt Wahrend des Dialoges einigt man sich dass der Mensch Gott gegenuber Genugtuung Satisfaktion zu leisten habe die die begangene Sunde angemessen ausgleicht damit dadurch die Rechtsordnung wieder hergestellt werden kann Dahinter steht die Idee der Lehnspflicht zwischen dem Herren und Vasallen die zu dieser Zeit gultig war Nach diesem Verstandnis ware eine entsprechende Genugtuung der Tod eines sundlosen Menschen um das von der Menschheit begangene Vergehen der Erbsunde auszugleichen Da der Mensch diese notwendig zu erbringende Genugtuung aufgrund seines gefallenen Status unmoglich selbst erbringen kann ware Gott dazu gezwungen die gesamte Menschheit zu verwerfen was er allerdings als Herr der sich seinem Vasallen als Gegenleistung fur seine erwiesenen Dienste verpflichtet hat Schutz zu gewahren nicht tun darf Dieses Dilemma zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit fuhrt dazu dass Gott Mensch werden musste um diese Genugtuung leisten zu konnen Dieser Gottmensch Jesus Christus kann namlich die Menschheit mit Gott durch seinen Kreuzestod versohnen da er als sundloser Mensch durch seinen Tod eine Genugtuung erbringen kann die die Erbsunde angemessen ausgleicht Bedeutung BearbeitenDas wirklich Neue in Anselms Satisfaktionslehre ist der Gedanke der necessitas Wahrend Augustin den Modus unserer Erlosung nur als den angemessensten bezeichnet hatte quo convenientior alius non fuit wollte Anselm die Notwendigkeit des von Gott eingeschlagenen Weges darlegen Das schloss zwei neue Gedanken ein Erstens den dass Gott ohne satisfactio nicht hatte verzeihen konnen Zweitens dass eine unendlich wertvolle satisfactio wie der Tod des Gottmenschen sie darstellt unumganglich war weil die Schuld des Menschen als eine unendliche gedacht werden muss Der Ansatz der necessitas hat sich nicht durchgesetzt Sowohl Abaelard 1142 als auch dessen Gegner Bernhard von Clairvaux 1153 und Wilhelm von Saint Thierry ca 1148 halten gegen Anselm fest dass Gott auch auf andere Weise als er es getan hat die Menschen habe erlosen konnen 1 Literatur BearbeitenAusgaben Bearbeiten Franciscus Salesius Schmitt Hrsg Cur deus homo Untersuchungen Lateinisch deutsche Ausgabe 5 Auflage Stuttgart Bad Cannstatt 1995 Sekundarliteratur Bearbeiten Felix Hammer Genugtuung und Heil Absicht Sinn und Grenzen der Erlosungslehre Anselms von Canterbury 1967 John Mc Intyre St Anselm and his critics A re interpretation of the Cur Deus homo Edinburgh 1954 Gerhard Gade Eine andere Barmherzigkeit Zum Verstandnis der Erlosungslehre Anselms von Canterbury Wurzburg 1989 Georg Plasger Die Not Wendigkeit der Gerechtigkeit Eine Interpretation zu Cur Deus homo von Anselm von Canterbury Munster 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Cur deus homo Hrsg Franciscus Salesius Schmitt 1946 Quellen und Volltexte Latein Lateinischer Quelltext Memento vom 13 Januar 2008 im Internet Archive Lateinischer Quelltext mit deutscher Ubersetzung Cur deus homo bei Zeno org deutsche Ubersetzung von Wilhelm Schenz 1880 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Loofs Kurt Aland Hrsg Leitfaden zum Studium der Dogmengeschichte Tubingen 1959 S 415 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cur deus homo amp oldid 217819020