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Die Cronica de Berno auch Berner Chronik ist die alteste historiographische Aufzeichnung der Stadt Bern Als spatmittelalterliches Jahrzeitbuch ist diese Stadtchronik eines der Jahrzeitenbucher im Raum der Stadt und Republik Bern das im eigentlichen vorderen Teil ein Stundenbuch mit den Vergaben Namen und Todesdaten enthalt Insgesamt besteht es aus 50 Blattern Die ersten 30 sind lose Notizen die in lateinischer Sprache Ereignisse der Jahre 1191 bis 1340 erfassen und von vier verschiedenen Handen geschrieben wurden Es folgen 20 Interpolationen die die Jahre 1218 bis 1405 umfassen Dieser Teil des Werkes stammt von Ulrich Pfund Bruder des Deutschherrenordens fur die Leutkirche St Vinzenzen den Vorgangerbau des heutigen Berner Munsters der sie gesammelt und vervollstandigt haben muss Andere Hande haben dieses Werk spater abgeschlossen denn die Lebzeiten Pfunds liessen nur eine Arbeit bis 1325 zu Pfund ist in Mulhausen und Bern nachweisbar genaue Lebensdaten sind nicht bekannt Die Chronik selbst erfolgte im Vergleich mit anderen Stadten in der Schweiz relativ spat was damit begrundet wird dass im Umfeld der Stadt kein Kloster mit literarischer Betatigung lag welches die Geschichtsschreibung gefordert hatte Doch die Chronik Berns kann wegen ihrer politischen Bedeutung als eine Chronistik zur Schweizergeschichte verstanden werden Die Notierungen selbst sind kurz und durr wie Feller und Bonjour konstatieren Ein wenig mehr Umfang findet sich zu der Belagerung der Stadt 1288 zur Schlacht am Dornbuhl 1298 und zur Schlacht bei Laupen 1339 Wichtig ist dieses Dokument aber vor allem wegen des hier erstmals erwahnten Grundungsdatums der Stadt 1191 welches von der Stadt selbst erst 1208 notiert wurde 1 S 7Konrad Justinger war in einer Zeit als Stadtschreiber nach Bern gekommen als das Interesse fur die Herkunft und die Manifestation bleibender Werte nicht mehr allein durch Reprasentativbauten befriedigt werden konnte In diese Zeit fallen die Grundsteinlegungen von Rathaus und Munster Diese Bauten und noch erhaltene Brunnen und Denkmaler aus jener Zeit zeugen auch von dem Kunstverstandnis und dem handwerklichen Geschick das in der Stadt vorhanden war So erwachte der Wunsch die eigene Geschichte fur nachfolgende Generationen erhalten zu wissen Am St Vinzenzen Abend des Jahres 1420 beschlossen Klein und Grossrat unter dem Vorsitz des Schultheissen Rudolf Hofmeister die vergangenen und grossen Angelegenheiten der Stadt zusammentragen zu lassen da sie soliche ir gescht und harkommenheit in geschrift bi einander nit eigentlich behept hand Sie beauftragten mit dieser Arbeit den Cunrat Justinger derselben stat Berne wilent statschreiber 1 S 8Diese Stadtchronik von Justinger basierte auf Urkunden aus der Stadt Kisten und der Cronica de Berno Fur Ereignisse ausserhalb Berns nutzte er Abschriften von Strassburger Zurcher Basler und Konstanzer Chroniken 1 S 9Kritik BearbeitenChronologiekritiker wie Christoph Pfister bestreiten die Existenz dieser Aufzeichnung und schmahen sie als Falschung Ulrich Pfund sei frei erfunden und die Chronik bemuhe ihn zu ihrer eigenen Reputation unter anderem weil falsche Angaben zur Einfuhrung des Gregorianischen Kalenders gemacht wurden 2 Weblinks BearbeitenConrad Justinger Gottlieb Studer Die Berner Chronik des Conrad Justinger Wyss 1871 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Richard Feller Edgar Bonjour Geschichtsschreibung der Schweiz 2 Auflage Band 1 Helbing amp Lichtenhahn Basel Stuttgart 1979 ISBN 3 7190 0722 7 Christoph Pfister Die Ursprunge Berns Eine historische Heimatkunde Berns und des Bernbiets Band 3 Historisch philologische Werke BoD 2003 ISBN 978 3842386150 Seite 55 56 Normdaten Werk GND 7750475 6 lobid OGND AKS VIAF 190292859 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cronica de Berno amp oldid 192801434