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Die Cospatrick war eine Dreimast Blackwall Fregatte der britischen Reederei Shaw Savill amp Company die in der Mitte des 19 Jahrhunderts Passagiere und Fracht von Grossbritannien nach Neuseeland brachte und dabei hauptsachlich Auswanderer beforderte Am 17 November 1874 brannte die Cospatrick die mit 470 Menschen an Bord auf dem Weg nach Auckland war etwa 640 km sudlich vom Kap der Guten Hoffnung aus ungeklarter Ursache ab und sank Nur zwei Rettungsboote mit etwa 60 Menschen konnten entkommen Ein Boot mit funf Menschen von denen zwei nach der Rettung starben wurde zehn Tage spater gefunden das andere Boot blieb spurlos verschwunden Die Geretteten hatten durch Kannibalismus an Verstorbenen aus dem Boot uberlebt Cospatrick SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp Blackwall FregatteHeimathafen LondonEigner Shaw Savill amp CompanyBauwerft Mawlamyine BurmaStapellauf 1856Verbleib am 17 November 1874 ausgebrannt und gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 58 m Lua Breite 10 mTiefgang max 7 2 mVermessung 1 199 BRT Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Untergang 2 1 Ursache und Verlauf 2 2 Die Rettungsboote 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksDas Schiff BearbeitenDas aus Teakholz gebaute 58 m lange Vollschiff wurde 1856 in Moulmein Burma heute Mawlamyine Myanmar fur den prominenten Londoner Schiffseigner Weinhandler und Millionar Duncan Dunbar 1804 1862 gebaut Sie war ein Segelschiff des Typs Blackwall der zwischen den 1830ern und den 1870ern sehr verbreitet war Lloyd s Register of Shipping ordnete die Cospatrick in die hochstmogliche Kategorie 1A ein Nach Dunbars Tod 1862 wurde das Schiff an Smith Fleming amp Company in London verkauft Den grossten Teil ihrer Dienstzeit wurde die Cospatrick auf Fahrten von Grossbritannien nach Indien eingesetzt auf denen sie Passagiere Fracht und gelegentlich auch Truppenteile transportierte Sie unternahm aber auch zwei Fahrten nach Australien 1863 legte sie zusammen mit zwei anderen Schiffen im Persischen Golf ein telegrafisches Unterwasserkabel 1873 wurde das Schiff an die in London ansassige Reederei Shaw Savill amp Co verkauft fur die sie in regelmassigen Abstanden von Gravesend England nach Auckland Neuseeland fuhr Aufgrund der Auswanderung florierte das Unternehmen das zahlreiche Schiffe auf dieser Route beschaftigte Aus Shaw Savill amp Company ging 1882 die Shaw Savill amp Albion Steamship Company hervor Untergang BearbeitenUrsache und Verlauf Bearbeiten Am Freitag dem 11 September 1874 legte die Cospatrick unter dem Kommando von Kapitan Alexander Elmslie in Gravesend zu einer weiteren Fahrt nach Neuseeland ab Es war erst ihre zweite Fahrt im Dienst von Shaw Savill amp Company Der 39 jahrige Elmslie war jahrelang der Erste Offizier der Cospatrick gewesen und war mit der Ubernahme des Schiffs durch Shaw Savill amp Company zum Kapitan aufgestiegen Er wurde auf dieser Fahrt von seiner Frau Henrietta und seinem vierjahrigen Sohn Alexander begleitet Das Schiff hatte auch auf dieser Fahrt wieder Post der britischen Regierung an Bord An Bord waren neben 44 Besatzungsmitgliedern 433 Passagiere fast ausnahmslos britische Auswanderer die sich in Neuseeland eine neue Existenz aufbauen wollten Unter den Passagieren waren 125 Frauen und 126 Kinder Wahrend der Reise verstarben acht Kleinkinder eines wurde geboren Somit waren zum Zeitpunkt des Unglucks 470 Menschen an Bord des Schiffs Gegen 00 45 Uhr nachts am Donnerstag dem 17 November 1874 nahm der Zweite Offizier Charles Henry Macdonald gegen Ende seiner Wache den plotzlichen starken Geruch von Rauch wahr Die Cospatrick befand sich zu diesem Zeitpunkt etwa 640 km sudwestlich vom Kap der Guten Hoffnung Als er an Deck ging um Alarm zu schlagen erkannte er dass das Feuer in einem Lagerraum ausgebrochen war der mit vielen leicht brennbaren Dingen wie Teer Werg Farbe Pech und Firnis gefullt war Die Mannschaft fand sich ein um die Feuerloschschlauche zu bedienen wahrend der Kapitan versuchte die Cospatrick gegen den Wind zu drehen um zu verhindern dass der Wind die Flammen anfachte Das Feuer griff rasend schnell um sich sodass an Bord Panik ausbrach Etwa eine halbe Stunde nach Entdeckung des Rauchs brannte fast das gesamte Oberdeck Der Wind trieb die Flammen zur Backbordseite was die Rettungsboote auf jener Seite nutzlos machte Die meisten Passagiere drangten daraufhin nach Steuerbord und sturmten die dort hangenden Boote Eines sturzte uberfullt mit dem Heck voran ins Wasser und kenterte Nacheinander sturzten die drei Masten um prallten auf das Deck und erschlugen zahlreiche Menschen Nachdem das Heck des Schiffs explodiert war ging die Cospatrick innerhalb kurzester Zeit unter Kapitan Elmslie blieb bis zuletzt auf dem Schiff Er schubste seine Frau und seinen Sohn uber Bord und sprang hinterher Ihm folgte der Schiffsarzt Dr James F Cadle Alle vier ertranken Es waren insgesamt funf Rettungsboote vorhanden die zusammen 187 Menschen aufnehmen konnten aber nur eines davon konnte sicher zu Wasser gelassen werden Das gekenterte Boot konnte von den uberlebenden Insassen wieder aufgerichtet werden Insgesamt 61 Menschen uberlebten den Untergang in den beiden Rettungsbooten Eines wurde vom Ersten Offizier Charles Romaine kommandiert das andere vom Zweiten Offizier Macdonald Die Rettungsboote Bearbeiten In der Nacht zum 21 November verschwand Romaines Boot in einem Sturm Es hatte insgesamt sieben Besatzungsmitglieder und 25 Passagiere an Bord gehabt Die Uberlebenden im zweiten Boot drifteten zehn Tage lang etwa 800 km im Ozean Nach und nach starben die meisten Bootsinsassen um zu uberleben kam es unter den restlichen Schiffbruchigen zu Kannibalismus Am 27 November 1874 wurde das Boot in dem sich noch funf lebende Menschen befanden von dem Schiff British Sceptre unter Kapitan Jahnke gefunden Zwei von ihnen ein Passagier und ein Seemann starben nach der Rettung Die drei Uberlebenden waren der Zweite Offizier Henry Macdonald der Schiffszimmermann Thomas Lewis von der Insel Anglesey und der 18 jahrige Seemann Edward Cotter Die British Sceptre lief am 6 Dezember auf St Helena ein Von dort aus wurden die Geretteten von dem Postdampfer Nyanza nach Grossbritannien zuruckgebracht Mit 467 Toten ist die Cospatrick Katastrophe einer der schwersten Schiffsunfalle in der Geschichte der Auswanderung Die genaue Ursache des Feuers konnte nie aufgeklart werden Eine dem Ungluck folgende Untersuchung hielt es fur moglich dass eine offene Kerze aber auch Selbstentzundung zu dem Brand gefuhrt haben konnten Die Tatsache dass es zu wenige Rettungsboote gegeben hatte sorgte fur grossen Aufruhr Neue Regelungen in dieser Richtung wurden jedoch nicht eingefuhrt Literatur BearbeitenCharles R Clark Women and Children Last The Burning of the Emigrant Ship Cospatrick Otago University Press Dunedin Neuseeland 2006 Charles Hocking Dictionary of Disasters at Sea during the Age of Steam Including Sailing Ships and Ships of War 1824 1962 Lloyd s Register of Shipping London 1969 Basil Lubbock The Colonial Clippers James Brown amp Son Glasgow 1921Siehe auch BearbeitenAustria General SlocumWeblinks BearbeitenDetaillierte Beschreibung des Unglucks in zeitgenossischen Zeitungsberichten Beschreibung der Cospatrick in einer Auflistung von Handelsschiffen Passagierliste der letzten Fahrt Berichte uber die Katastrophe in der Zeitung Otago Witness vom Januar und Marz 1875 Schilderung des Unglucks in einer neuseelandischen Online Enzyklopadie mit Bild des brennenden Schiffs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cospatrick Schiff amp oldid 217299229