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Als Conotoxine bezeichnet man eine Gruppe von Toxinen die aus dem Gift von Meeresschnecken der Kegelschnecken Gattung Conus isoliert werden konnen Etliche Conotoxine lassen sich auch synthetisch herstellen Die meisten Conotoxine sind kurze Peptide und bestehen aus 10 bis 30 Aminosauren Die Conoserver Datenbank wies im April 2010 3 369 Eintrage von 89 Spezies auf Charakteristisch fur Conotoxine ist ein hoher Cysteingehalt Die zwischen den Cysteinen bestehenden Disulfidbrucken bestimmen massgeblich die Struktur und damit auch die Wirksamkeit der Toxine Dank ihrer geringen Grosse konnen die Toxinmolekule rasch die Gewebsflussigkeit der Beutetiere von Conus Schnecken durchdringen und diese schnell lahmen Auch Todesfalle beim Menschen sind nach Kontakt mit Conus Schnecken Conus geographus bekannt geworden Toxikologie BearbeitenDie Wirkung von Conotoxin beruht auf der Bindung an die Ionenkanale zwischen Nervenzellen die Nervenleitung wird unterbrochen und eine Weiterleitung der Nervenimpulse verhindert Bemerkenswert vieler Conotoxine ist die hohe Spezifitat mit der sie ihre Zielmolekule erkennen so hier die Ionenkanale oder Neurotransmitter Rezeptoren Die hohe Spezifitat macht Conotoxine zu interessanten Wirkstoffen fur eine medizinische Verwendung Das in Conus purpurascens entdeckte Peptid w Conotoxin blockiert beim Menschen beispielsweise spezifisch N Typ Calcium Kanale und verhindert damit den Calcium Einstrom und die Freisetzung der Neurotransmitter an der Synapse Das Peptid kann daher die Weiterleitung von Schmerzreizen blockieren und zur Schmerzlinderung selbst in Fallen beitragen bei denen Morphin nicht ausreichend wirksam ist Das aus Conus magus gewonnene 25 Aminosauren Peptid w Conotoxin MVIIA UniProt P05484 ist unter der Bezeichnung Ziconotid als synthetisches Analogon zur Bekampfung starker chronischer Schmerzen bei Erwachsenen zugelassen Ein weiteres Conus Peptid das sich in der klinischen Entwicklung befindet ist Contulakin G Conantokin das aus Conus geographus isoliert wurde Weblinks BearbeitenDie Gifte der Kegelschnecken Lernen aus 50 Millionen Jahren Neuropharmakologie Max Planck Institute fur experimentelle Medizin Forschungsbericht 2003 zuletzt abgerufen am 23 Mai 2022 ConoServer a database for conopeptides Datenbank engl Beispiele fur die Primarstruktur der Conotoxine Memento vom 23 September 2008 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Conotoxine amp oldid 223232127