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Combat 18 Pinneberg war eine von 2001 bis 2003 bestehende Neonazi Gruppe aus Pinneberg bei Hamburg von deren Mitgliedern einige bis zur Festnahme verschiedene Straftaten darunter terroristische Gewaltakte planten und begingen Der Name spielt auf die britische Neonazi Terrorgruppe Combat 18 an als deren deutscher Arm sich die Pinneberger Gruppe verstand 1 Geschichte BearbeitenDie Gruppe war im Raum Hamburg Pinneberg und Schleswig Holstein zwischen 2001 und 2003 aktiv und hatte geschatzte 20 bis 30 Mitglieder Als ihr Anfuhrer galt Klemens Otto den Verfassungsschutzer damals als bekannten norddeutschen Neonazi einstuften 2 Das Amtsgericht Pinneberg hatte Otto 1998 wegen gefahrlicher Korperverletzung zu einer Freiheitsstrafe verurteilt weil er mit drei Skinheads am Pinneberger Bahnhof einen Togolesen fast zu Tode geprugelt hatte Die Strafe wurde zur Bewahrung ausgesetzt weil Otto erklarte er habe sich von der Neonazi Szene distanziert Danach trat Klemens Otto jedoch haufig bei Neonazi Aufmarschen unter dem Banner des Hamburger Sturms mit dem Zusatz Pinneberg auf und pflegte gute Kontakte zum Hamburger Neonazifuhrer Thomas Wulff 3 Er wurde Anfuhrer der Kameradschaft Pinneberg die ebenfalls durch Drohungen gegen Gewerkschafter und Antifaschisten bekannt wurde und gehorte dem Neonazi Netzwerk Blood and Honour an das 2000 in Deutschland verboten wurde 4 Er wurde 2001 auch mit Gewalt gegen Polizeibeamte aktenkundig 5 Die Gruppe trat erstmals durch Aufnaher auf Bomberjacken Graffiti und Transparente in die Offentlichkeit Spater veroffentlichte sie eigene Propaganda Broschuren und Flugblatter Ihr Schwerpunkt lag jedoch bei gewalttatigen und terroristischen Aktivitaten Mitte 2000 gab es erste Hinweise auf diese Gruppe als aus dem Umfeld der Kameradschaft Pinneberg Morddrohungen gegen einen Chef der IG Metall aus Elmshorn auftauchten 6 Bei Farbanschlagen auf das Verlagsgebaude des Pinneberger Tageblatts und den judischen Friedhof in Neustadt in Holstein war das Kurzel C18 aufgefallen 7 Auf den Gruppentreffen wurden nach spateren Ermittlungen Gewalttaten abgesprochen und Strafaktionen gegen vermeintliche Verrater geplant Viele ihrer Mitglieder trainierten verschiedene Kampfsportarten Im Rahmen der Anti Antifa fuhrten sie Dossiers uber Feinde der Bewegung und bedrohten diese Zum Teil richten sich die gewalttatigen Aktivitaten auch gegen die eigene Szene So erpresste die Gruppe von Rechtsrock Handlern Schutzgeld und wollte offenbar ein Monopol beim Handel mit rechtsextremer Musik und Devotionalien errichten 8 2002 versuchte die Gruppe z B dem damaligen Neonazi Versandhandel von Philip Schlaffer zur Abgabe von Schutzgeld unter der Anwendung von Gewalt zu erpressen 9 Am 28 Oktober 2003 durchsuchte die Polizei mit 300 Beamten etwa 50 Wohnungen und Treffpunkte in Neumunster Kiel Hamburg Husum Rendsburg im Raum Itzehoe sowie im Kreis Pinneberg wegen des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung Waffenhandel CD Handel und Schutzgelderpressung Dabei stellte sie unter anderem sechs Schusswaffen sicher Gegen die funf Hauptverdachtigen darunter Klemens Otto und Peter Borchert wurden Haftbefehle erlassen 10 Gerichtsverfahren BearbeitenIm Marz 2005 begann der Prozess gegen die funf inhaftierten Mitglieder am Flensburger Landgericht Die Anklage warf ihnen Bildung einer kriminellen Vereinigung Verstoss gegen das Waffengesetz und rauberische Erpressung vor Das Gericht sah die Bildung einer kriminellen Vereinigung jedoch nicht als erfullt an Staatsanwaltschaft und Verteidigung einigten sich daraufhin nur erpresserische Handlungen Korperverletzungen sowie illegalen CD Handel zu verhandeln Am 25 April 2005 wurden vier der Angeklagten deswegen zu Bewahrungs und Geldstrafen verurteilt ein funfter freigesprochen 11 Einzelnachweise Bearbeiten Heike Kleffner Schleswig Holstein Rechte mit Terror Tendenz gefasst In Der Pressespiegel im Klick nach Rechts Taz 29 Oktober 2003 abgerufen am 15 Januar 2006 Toralf Staud Combat 18 Pinneberg Eine gut organisierte Neonazi Gruppe Die Zeit 17 Juli 2003 abgerufen am 15 Januar 2006 Die Zeit Nr 30 2003 Peter Muller Andreas Speit Naivitat gegenuber Rechts Taz Hamburg 4 Februar 2000 abgerufen am 22 Oktober 2010 Nachdruck bei Nadir org B Ohne Terror Methoden In Ausgabe 17 24 August 2000 bnr de 23 August 2000 abgerufen am 22 Oktober 2010 kostenpflichtig Hamburger Behorde fur Inneres und Sport 29 Juni 2001 Zunehmende Gewaltanwendung in der Skinhead und Neonazi Szene Memento vom 10 Januar 2015 im Internet Archive Peter Muller Rechtsextreme Sammelwut Dossiers uber Antifaschisten Itzehoer Staatsschutz stellt umfassendes Neonazi Material sicher und warnt Betroffene Taz 27 August 2001 abgerufen am 22 Oktober 2010 Peter Muller Andreas Speit Es wird Tote geben Nazi Farbanschlag auf Pinneberger Tageszeitung Taz 21 Juni 2001 abgerufen am 22 Oktober 2010 Hamburger Landesamt fur Verfassungsschutz Verfassungsschutzbericht 2003 S 151 ZDB ID 1214920 2 Folge 12 Kampf gegen Combat 18 Neonazi Versandhandel Rechtsextremismus Abgerufen am 4 Oktober 2021 deutsch Peter Muller Andreas Speit Schleswig Holstein Polizei sprengt Otto Versand In Der Pressespiegel im Klick nach Rechts Taz 29 Oktober 2003 abgerufen am 15 Januar 2006 Andreas Speit Waffen fur den nationalen Kampf Kampftruppe vor Gericht Taz 31 Marz 2005 abgerufen am 22 Oktober 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Combat 18 Pinneberg amp oldid 231789712