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Das Columbarium auch falschlich als Schwurhandturm bezeichnet ist ein denkmalgeschutztes Gebaude in Cochem Der dreigeschossige Turm ist als massiver Bruchsteinbau ausgefuhrt Das Gebaude wurde 1889 durch Carl Joseph Friedrichs 1831 1916 errichtet Columbarium Cochem im Oberer Weg 9 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Restaurierung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp MahnhandDer Turm wurde durch den in Cochem Cond geborenen Carl Joseph Friedrichs 1831 1916 erbaut Friedrichs ging 1850 von Wittlich nach Amerika und wurde dort wahrend des Montana Gold Rush als Goldgraber vermogend um dann 1866 wieder nach Deutschland zuruckzukehren Der Turm im Oberen Weg wird seit dem 16 Dezember 2019 wieder durch ein mit Naturschiefer gedecktes Pyramidendach und die original erhaltene Mahnhand geziert was letztmals so wird es angenommen zu Beginn der 1930er Jahre der Fall war Der Turm mit seiner Mahnhand diente wahrscheinlich als Mahnung an dessen erste Ehefrau Betty geb Hirsch 1850 1926 und einen ihrer alteren Bruder Der Bruder Ferdinand Hirsch 1838 lieh sich kurz vor der Abreise Friedrichs im September 1866 aus Helena in Montana nachdem dieser spektakulare Goldfunde wahrend des Montana Gold Rushs gemacht hatte ca 10 000 Dollar Jedoch zahlte er dieses Geld nie zuruck Friedrichs ging nach seiner Ankunft im Winter des Jahres 1866 zu dessen Vater Bernhard Hirsch 1807 1885 in Cochem um das Geld zuruckzubekommen Dort verliebte er sich in dessen jungste Tochter Betty und heiratete sie Einen Tag vor der Hochzeit am 26 September 1867 hatte ihr Vater dem Brautigam noch einen Ehevertrag uber einen kurz zuvor von ihm erworbenen Immobiliarkomplex in Meiningen im Wert von 90 000 Mark vorgelegt den dieser bedenkenlos unterschrieb Als sich Betty am 15 Oktober 1881 in Wollishofen bei Zurich von ihm scheiden liess musste Friedrichs ihr diese 90 000 Mark Stand 2016 ca 639 000 fur das inzwischen verausserte Objekt auszahlen nbsp Villa Cochem Moselpromenade 60Nachdem Betty im Jahre 1882 erneut geheiratet und mit ihrem zweiten Ehemann Johann Josef Schunck in den Jahren 1884 1885 eine romantische Winzervilla in Cochem hatte bauen lassen erwarb Friedrichs in ganz unmittelbarer Nahe zur Villa Ende August 1885 ein Grundstuck Zwar verausserte das Ehepaar Schunck seine Villa im Oktober 1888 und zog nach Bonn jedoch liess Friedrichs in den Jahren 1889 1890 den Turm bauen und die Spitze durch die Mahnhand zieren Eine Inschrift auf der Vorderseite des Turmes zeigt in grossen Buchstaben folgende Worte COLUMBARIUM ERBAUT 1889 VON C J FRIEDRICHS COND nbsp Mahnhand auf dem ColumbariumDie Mahnhand falschlicherweise als Schwurhand bezeichnet besteht aus Kupferblech ist ca 1 05 m gross und 0 7 m breit und wiegt 13 1 kg Dass die Hand heute in goldener Farbe erscheint liegt an einem Anstrich der als dauerhafter Schutz vor Korrosion aufgetragen wurde Als man den Turm 1928 erstmals offnete fand man darin eine lebensgrosse weisse Christusstatue aus Carrara Marmor Der Eigentumer der alteste Sohn Friedrichs Reg Medizinalrat Alphons Friedrichs 10 Oktober 1867 in Meiningen uberliess sie der Gemeinde Cond die sie in der Kriegergedachtniskapelle im ehemaligen Kirchturm der St Remacluskirche aufstellen liess Die Hand liess man vermutlich um das Jahr 1932 vom Dach des Turms abnehmen Als das Grundstuck mit dem darauf befindlichen Turm in den 1960er Jahren ein weiteres Mal veraussert wurde nahm der neue Eigentumer die Dachkonstruktion ab da das Dach in keinem guten Zustand mehr war 1 Restaurierung BearbeitenDie Restaurierung des ursprunglichen Pyramidendachs mit Schiefereindeckung wurde zwischen September und Dezember 2019 auf Initiative des Buchautors Stephan Tournay Die Mahnhand von Cochem 2 und des Eigentumers Gunter Zenz durchgefuhrt 3 Die notwendige Rekonstruktion des Holzdachstuhls die Eindeckung des Dachs mit Schiefer und die Installation der Mahnhand an der Turmspitze wurde von den Brudern und Dachdeckermeistern Stefan und Christoph Marx aus Cochem durchgefuhrt Die Baugenehmigung war vom rheinland pfalzischen Landesdenkmalamt mit Wirkung zum 22 Marz 2019 erteilt worden Die Baukosten fur das gesamte Bauvorhaben betrugen ca 30 000 die ausschliesslich aus privaten Mitteln finanziert wurden 4 5 Literatur BearbeitenAlfons Friderichs Hrsg Friedrichs Carl Joseph In Personlichkeiten des Kreises Cochem Zell Kliomedia Trier 2004 ISBN 3 89890 084 3 S 116 Neuendorf Knevel Die Geschichte vom Cochemer Kolumbarium In Cochemer Stadtbote 1974 Walter Gattow Die Schwurhand von Cochem In Heimatjahrbuch Cochem Zell 1987 S 104 106 Hermann Jung Die Schwurhand von Cochem Eine wahre Ostergeschichte von der Mosel In Mittag Nr 72 1932 Stephan Tournay Die Mahnhand von Cochem 2018 ISBN 978 3 00 060283 2 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Columbarium Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Carl Joseph Friedrichs 1831 1916 in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Zivilstand der Burgermeister Cochem Heirat der Eheleute Carl Joseph Friedrichs Rentner und Betty Hirsch zu Cochem 26 Sept 1867 in Cochemer Kreis Anzeiger Nr 80 9 Oktober 1867 Einzelnachweise Bearbeiten Stephan Tournay Die Mahnhand von Cochem Carl Joseph Friedrichs Aufzeichnungen aus meinem Leben 2018 ISBN 978 3 00 060283 2 OCLC 1062336555 Die Mahnhand von Cochem Auch Schwurhand genannt Stephan Tournay Autor In Library of Congress englisch Cochemer Land Gestern und Heute Das Columbarium zu Cochem In Stadt und Landbote der Verbandsgemeinde Cochem S 23 Freitag 22 Mai 2020 Ausgabe 21 2020 Bauherr Stephan Tournay Baugenehmigung Az VG CS 0046 2019 und 60 52301 152 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz 22 Marz 2019 Daniel Ruhle Cochem Buch uber das Columbarium Stephan Tournay schreibt Cochemer Geschichte n In Rhein Zeitung 22 Februar 2020 Eintrag samt Inhaltsverzeichnis in der DNB abgerufen am 23 Februar 2020 50 139116 7 171397 Koordinaten 50 8 20 8 N 7 10 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Columbarium Cochem amp oldid 214407215