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Die Coburger Bank eG war eine Genossenschaftsbank mit Sitz in Coburg Sie war mit ihrer Grundung im Jahre 1863 die zweitalteste Genossenschaftsbank Bayerns Im Jahre 2006 fusionierte sie mit der VR Bank Coburg Rennsteig eG zur VR Bank Coburg eG Die Bank hatte ihren Sitz am Theaterplatz 10 11 Das Bankgebaude nach Planen der Chemnitzer Architekten Alfred Zapp und Erich Basarke im Jahre 1917 fertiggestellt steht als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bankgebaude 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Josias Denkmal im Jahre 1911 im Hintergrund das alte Bankgebaude nbsp Bankgebaude von 1917 nbsp Seiteneingang nbsp KriegsgedenksteinAm 27 Oktober 1862 lud ein provisorisches Comite zur Grundung eines Schulze Delitzschen Vorschuss Vereins insbesondere die Mitglieder des Coburger Gewerbevereins zu einer Versammlung in das Coburger Rathaus ein 1 Auf der Versammlung erlauterte der Initiator Joseph Rudolph Geith der Pachter des Coburger Gaswerkes und Grunder des Annawerkes den etwa 200 Anwesenden das Prinzip der Schulze Delitzschen Vorschuss und Creditvereine und legte einen Entwurf des Vereinstatuts vor Eine Verschmelzung mit dem seit 1844 existierenden Spar und Hulfeverein war ursprunglich geplant 2 Die Grundungsversammlung des Vorschuss Vereins zu Coburg folgte schliesslich am 18 Dezember 1862 30 Coburger Handwerker und Kaufleute unterzeichneten das Grundungsprotokoll Der Geschaftsbetrieb wurde am 1 Februar 1863 aufgenommen gleichzeitig trat der Verein der Anwaltschaft der deutschen Genossenschaften bei Am Anfang erfolgte die Abwicklung der Geschafte mit Hilfe der 1856 gegrundeten Coburg Gothaische Credit Gesellschaft die dem Verein ein Startdarlehen von 5000 Gulden gewahrte die Gelder des Vereins annahm und die Abwicklung der Kassengeschafte in ihren Raumen gestattete Das Herzogliche Staatsministerium verlieh dem Verein am 20 Juli 1863 die Rechte einer juristischen Person und gewahrte anfangs eine Steuerbefreiung 1882 folgte der Beitritt zum Revisionsverband der thuringischen Genossenschaften 1896 der Eintrag in das Genossenschaftsregister Nr 1 beim Amtsgericht Coburg Nach mehreren Anderungen des Vereinsnamens kam es 1909 zur Firmierung als Vereinsbank eingetragene Genossenschaft mit beschrankter Haftpflicht zu Coburg Im Jahre 1912 hatte die Genossenschaft 1695 Mitglieder und die Bank einen Jahresumsatz von 78 Millionen Mark Die erste Zweigstelle wurde 1914 in Rodach eroffnet Nachdem die Bank 1904 das Haus Theaterplatz 11 fur 42 000 Mark vom Hotelier Theodor Alphons Herold erworben hatte wurde 1910 das Nachbarhaus Theaterplatz 10 fur 37 700 Mark vom Architekten August Berger gekauft und zwischen 1915 und 1917 ein reprasentatives Bankgebaude auf dem Gesamtareal errichtet Im Jahre 1920 kam es in Sonnefeld nach der Ubernahme des dortigen 1870 gegrundeten Spar und Vorschussvereins zur Eroffnung der zweiten Zweigstelle Von 1923 bis 1927 firmierte die Vereinsbank als Aktiengesellschaft um durch die Ausgabe von Aktien mehr Kapital zu bekommen Nachdem Mitte November 1929 Unregelmassigkeiten durch zwei Direktoren mit Folgekosten von rund 170 Tausend Reichsmark bekannt wurden und ausserdem die Coburger Privatbank Hassler amp Hulbig zusammengebrochen war kam es zu grosseren Abhebungen von Kundenguthaben Die Liquiditat der Vereinsbank konnte teilweise durch Darlehen der Bayerischen Landesgewerbebank Zentralkasse Bayerischer Volksbanken in Hohe von 1 Million Reichsmark und der Dresdner Bank in Hohe von 200 Tausend Reichsmark sichergestellt werden Rund 800 Mitglieder stimmten zusatzlich auf einer ausserordentlichen Generalversammlung am 25 November 1929 einem Vergleichsverfahren mit der Stundung ihrer Anteile und Guthaben zu um den Fortbestand der Bank zu ermoglichen 3 In den folgenden Jahren konnte dann der Direktor Alfred Gmelin die Bank soweit sanieren dass 1933 die Aktienmehrheit der Coburg Gothaischen Bank AG vom damaligen Gothaer Hauptaktionar Gutmann erworben wurde und 1934 die Fusion zur Coburger Bank eGmbH folgte Die Bilanzsumme betrug in dem Jahr 3 12 Millionen Reichsmark Im Jahre 1943 wurde auf Druck der nationalsozialistischen Machthaber die Bank in Coburger Volksbank eGmbH umbenannt was zehn Jahre spater wieder ruckgangig gemacht wurde Im Jahre 1963 gab es 1213 Mitglieder die Bilanzsumme betrug rund 10 6 Millionen DM und der Umsatz 300 Millionen DM In den folgenden Jahrzehnten expandierte die Bank durch die Ubernahme der Volksbank Neustadt im Jahre 1970 und den Aufbau einer Zweigstelle in Weidhausen Anfang der 1980er Jahre 1988 hatte die Bank 40 Mitarbeiter bei einer Bilanzsumme von etwa 120 3 Millionen DM und einem Umsatz von 2 1 Milliarden DM 2750 Mitglieder hatten Geschaftsanteile gezeichnet 1993 verschmolz die Coburger Bank mit der Raiffeisenbank Ebersdorf bei Coburg im Marz 2000 eroffnete sie eine Geschaftsstelle in Rodental Im Jahr 2006 kam es schliesslich bei einer Bilanzsumme von rund 255 Millionen Euro zur Fusion mit der etwa doppelt so grossen VR Bank Coburg Rennsteig eG und zur heutigen VR Bank Coburg eG Bankgebaude BearbeitenDas Bankgebaude wurde ab dem Dezember 1915 nach Planen der Chemnitzer Architekten Alfred Zapp und Erich Basarke durch das Coburger Baugeschaft Paul Schaarschmidt fur die Vereinsbank errichtet Die Eroffnung war im Juli 1917 Das Unter und Erdgeschoss diente anfangs den Bankgeschaften wahrend in den Obergeschossen Wohnungen eingerichtet waren Den neuklassizistischen Walmdachbau pragen entsprechend einer Tradition bei Bankgebauden kolossale ionische Saulen sechs Stuck mit dreiviertel Lange der Gebaudehohe und auf hohen Postamenten stehend Die Obergeschossfenster besitzen ornamentierte Brustungsfelder Oberhalb vom Saulengebalk ist ein Attikageschoss mit kleinen Fenstern vorhanden Das abschliessende Dach weist eine dreiachsige Gaube mit halbrunden Fenstern und geradem Abschluss auf In Fassadenmitte liegt der Eingang ursprunglich mit einer Aussentreppe ausgestattet Die dreiachsigen Nebenseiten durch ionische Pilaster vertikal strukturiert besitzen im Dach Fledermausgauben Daran schliessen sich in der kleinen Mauer beziehungsweise Georgengasse Seitenflugel mit vereinfachter Wandgliederung an An der nordostlichen Gebaudeecke steht ein Kriegsgedenkstein des Chemnitzer Bildhauers Bruno Ziegler Es ist eine Reiterfigur mit Kriegsfahne und Schwert auf einem bildstockahnlichen Sockel stehend Sechs massive Urnen vier auf dem Hauptgesims und zwei auf der Dachgaube stehend wurden 1957 entfernt Zuletzt folgte ein Umbau des Bankgebaudes am Theaterplatz im Jahr 2007 zu einer Filiale der VR Bank Coburg Unter anderem wurden die Eingangstreppe entfernt und die Erdgeschossfenster der Hauptfassade vergrossert Literatur BearbeitenGerold Eberlein 125 Jahre Coburger Bank eG Festschrift Geschaftsbericht 1987 Coburger Bank Coburg 1988 Peter Morsbach Otto Titz Stadt Coburg Ensembles Baudenkmaler Archaologische Denkmaler Denkmaler in Bayern Band IV 48 Karl M Lipp Verlag Munchen 2006 ISBN 3 87490 590 X S 382 383 Einzelnachweise Bearbeiten Regierungs und Intelligenzblatt fur das Herzogthum Coburg 28 Oktober 1862 Coburger Zeitung 5 November 1862 Coburger Zeitung 26 November 192950 260138888889 10 965694444444 Koordinaten 50 15 36 5 N 10 57 56 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Coburger Bank amp oldid 223274361