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Dieser Artikel befasst sich mit dem Ornithologen Claus Konig Zum Politiker siehe Claus Dieter Konig zu anderen Personen siehe Klaus Konig Claus Karl Gustav Konig 23 November 1933 in Ludwigshafen am Rhein ist ein deutscher Ornithologe Sein Forschungsschwerpunkt ist die Ordnung der Eulen Claus Konig Mai 2022 in der Extremadura Spanien Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Forschung 3 Ehrungen 4 Einzelnachweise 5 Weitere Schriften 6 Fernsehbeitrage 7 Privat produzierte Filme 8 Literatur 9 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenAb 1940 wohnte Konig in Heppenheim Bergstr und besuchte dort Grundschule und Gymnasium Schon in der Kindheit zeigte er grosses Interesse fur die Natur und vor allem fur Vogel und Saugetiere Mit 11 Jahren trat er in den Bund fur Vogelschutz heute NABU ein Bereits mit 18 Jahren fuhrte er vogelkundliche Wanderungen in der Umgebung von Heppenheim 1952 Abitur in Heppenheim Nach dem Studium der Zoologie Botanik und Chemie an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main erlangte er 1959 seinen Titel zum Doktor der Naturwissenschaften 1 Als wissenschaftlicher Assistent arbeitete er bis 1962 an der Vogelschutzwarte Garmisch Partenkirchen 1960 heiratete er Ingrid Zeller die am Senckenberg Museum in Frankfurt a M u a bei der Fledermausforschung tatig war und mit der er 1962 nach Ludwigsburg zog Bis 1971 war er Leiter der Vogelschutzwarte Ludwigsburg Von 1969 bis 1984 war Claus Konig ehrenamtlich Prasident des Deutschen Bundes fur Vogelschutz DBV heute NABU 2 Unter seiner Prasidentschaft erhielt der Verband seine heutige Struktur und es wurden die fur den Naturschutz besonders wichtigen Grossprojekte Wallnau und Sunder geschaffen Von 1971 bis 1996 war er Kurator in der Vogelabteilung des Staatlichen Museums fur Naturkunde Stuttgart 1997 wurde er zum Professor ernannt und loste Olivier Rieppel als Direktor des Museums ab und hatte diese Position bis zu seinem Ruhestand Ende 2000 inne Als Gastprofessor lehrte er Ornithologie und Biodiversitat an der Universitat Stuttgart Konig war mehrere Jahre Vorstandsmitglied im Internationalen Rat fur Vogelschutz und in der Deutschen Ornithologen Gesellschafter Im Rahmen seiner internationalen Beziehungen wurde durch seine Initiative die Working group of European Birdprotection Societies WEBS gegrundet was ihm den Namen Father of WEBS einbrachte Ausserdem war er Vorstandsmitglied in mehreren nationalen und internationalen Vereinigungen fur Ornithologie Saugetierkunde und Naturschutz Die Grundung der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz geht auf seine Initiative zuruck Heute ist er noch Mitglied in der Deutschen Ornithologen Gesellschaft der Ornithologischen Gesellschaft Baden Wurttemberg der Bayerischen Ornithologen Gesellschaft dem NABU dem Schwabischen Albverein der Gesellschaft fur Naturkunde in Wurttemberg dem Badischen Landesverein fur Naturkunde der Sociedad Espanola de Ornitologia dem Global Owl Project GLOW und der Weltarbeitsgruppe fur Greifvogel und Eulen WWGBP Ausserdem Ehrenmitglied in der Arbeitsgemeinschaft fur Vogelkunde und Vogelschutz sowie in der Ornithologischen Gesellschaft Basel nbsp Claus und Ingrid Konig mit australischen Eulenforschern im SchwarzwaldForschung BearbeitenIn seiner Zeit in Garmisch Partenkirchen entdeckte und beschrieb er eine fur die Wissenschaft neue Wuhlmausart die Bayerische Kurzohrmaus Microtus bavaricus ein Nagetier das man in der Folgezeit lange fur ausgestorben hielt bevor es im Jahre 2000 wiederentdeckt wurde 3 Seit Beginn der 1960er Jahre ist er zusammen mit seiner Frau Ingrid in Eulenforschungsprojekte involviert wozu Ende der 1960er Jahre die Wiederansiedlung des Sperlingskauzes im Schwarzwald gehorte 4 5 Uber dieses Projekt veroffentlichte er 2006 den Naturfilm Der kleine Spauz Ausserdem forschten beide uber die Fledermausfauna 6 7 Im Fruhjahr 1962 entdeckte Konig das damals erste Vorkommen des Seefrosches Rana ridibunda grosster Frosch Europas fur Wurttemberg in den Baggerseen des Pleidelsheimer Wiesentals 8 Ein von ihm und seiner Frau gedrehter 16 mm Film uber das Gebiet wurden dem Gemeinderat vorgefuhrt was letztlich zum Schutz des Gebietes fuhrte 9 In Zusammenarbeit mit dem mallorquinischen Naturschutz zuchtete er erstmals die als lebendes Fossil bezeichnete Mallorca Geburtshelferkrote Alytes muletensis und wilderte den Nachwuchs auf Mallorca aus 10 Zwischen 1975 und 2000 reiste er mit seiner Frau etwa 20 mal nach Sudamerika wo er die Orte aufsuchte an denen Charles Darwin zwischen 1832 und 1835 gewesen war 11 Weitere Studien betrieb er in Europa und Afrika 12 Konig beschrieb einige neue Eulenarten darunter 1989 die Bergwald Kreischeule Megascops hoyi 13 sowie den Yungas Sperlingskauz Glaucidium bolivianum und den Peru Sperlingskauz Glaucidium peruanum 14 Gemeinsam mit Friedhelm Weick und Jan Hendrik Becking verfasste er 1999 und 2008 das taxonomische Standardwerk Owls of the World wo er alle bekannten Eulenarten auffuhrt Gattungen revidierte und mehrere Taxa vom Unterartenstatus in den Artstatus erhob 15 16 Neben Bestimmungsbuchern uber Vogel schrieb Konig uber 250 wissenschaftliche Artikel Ehrungen Bearbeiten1984 wurde Konig zum Ehrenprasidenten des Deutschen Bundes fur Vogelschutz heute NABU gewahlt 1984 wurde ihm wegen seiner Verdienste um den Naturschutz in der Bundesrepublik Deutschland das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen 1994 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse fur seine internationale Forschungs und Naturschutztatigkeit 2011 wurde er fur seine Forschungs und Schutzarbeit an Eulen von der internationalen Eulenforschungsgesellschaft Global Owl Project mit dem Ehrenpreis Champion of Owls Award 2011 ausgezeichnet und in die World Owl Hall of Fame aufgenommen Einzelnachweise Bearbeiten Doktorarbeit Einflusse von Licht und Temperatur auf den Winterschlaf des Siebenschlafers Glis G glis Linnaeus 1766 1960 Claus Konig auf whoswho de abgerufen am 12 August 2022 C Konig Eine neue Wuhlmaus aus der Umgebung von Garmisch Partenkirchen Oberbayern Pitymys bavaricus Mammalia Rodentia Senck Biol 43 1 1 10 Frankfurt a M 1962 C Konig Lautausserungen von Rauhfusskauz Aegolius funereus und Sperlingskauz Glaucidium passerinum Vogelwelt suppl 1 115 138 1968 C Konig H Kaiser und D Morike Zur Okologie und Bestandsentwicklung des Sperlingskauzes Glaucidium passerinum im Schwarzwald Jh Ges Naturkde Wurtt 151 457 500 Stuttgart 1995 C und I Konig Zur Okologie und Systematik sudfranzosischer Fledermause Bonn Zool Beitr Jahrg 12 Heft 3 4 189 229 1961 C Konig Fledermause unserer Hohlen Schulwarte 6 69 424 429 1969 C Konig Seefrosch Rana ridibunda in den Kiesgruben bei Pleidelsheim Kreis Ludwigsburg Veroff Landesst Natursch und Landschaftspfl B W 30 259 260 1962 C Konig Ein gefahrdetes Vogelparadies vor den Toren Stuttgarts die Kiesgruben von Pleidelsheim Veroff Landesst Natursch und Landschaftspfl B W 31 53 164 1963 C Konig und A Schluter Nachzucht der Balearen Geburtshelferkrote Alytes muletensis SANCHIZ et ADROVER 1979 im Rahmen eines Artenschutzprogrammes Amphibia Discoglossidae Jh Ges Naturkde Wurttemberg 146 193 205 1991 C Konig Auf Darwins Spuren Okologische Betrachtungen im Lande des Kondors Parey Verlag Hamburg u Berlin 1983 C Konig und R Ertel Vogel Afrikas 2 Bds Belser Verlag Stuttgart 1979 C Konig Taxonomische und okologische Untersuchungen an Kreischeulen Otus sp des sudlichen Sudamerika J Orn 132 209 214 1991 C Konig Zur Taxonomie und Okologie der Sperlingskauze Glaucidium spp des Andenraumes Okol Vogel 13 15 76 1991 C Konig F Weick und J H Becking Owls A Guide to the Owls of the World Pica Press Sussex UK 1999 C Konig F Weick und J H Becking Owls A Guide to the Owls of the World Second edition Yale University Press New Haven 2008 Weitere Schriften BearbeitenEuropaische Vogel 3 Bande 1966 1970 Sumpf und Wasservogel Greifvogel Huhnervogel Kraniche Tauben Kuckucksvogel Eulen 1967 Wildlebende Saugetiere Europas 1969 Grzimeks Tierleben Mitarbeit an der Ordnung Eulen 1969 1970 Europas Vogelwelt in Farben 1971 Der Kosmos Vogelfuhrer Die Vogel Deutschlands und Europas in Farbe 1972 Mammals 1973 Die Singvogel Europas 1976 Inter und intraspezifische Nahrungskonkurrenz bei Altweltgeiern Aegypiinae 1976 Vogel Afrikas Ost und Sudafrika 1979 Vogelnester und Gelege 1979 Vogel Mitteleuropas 1982 Zur systematischen Stellung der Neuweltgeier Cathartidae 1982 Das grosse Vogelbuch des Olof Rudbeck d J Historischer kunsthistorischer und ornithologischer Kommentar 1985 Beobachten ja storen Nein 1985 Das Museum Schloss Rosenstein 1987 Tiere im Stadtpark Die Wirbeltierfauna des Stuttgarter Rosensteinparks 2000 Owls of the world 2008 Fernsehbeitrage Bearbeiten Auf Darwins Spuren vierteilige Folge a 45 Minuten Verfilmung seines gleichnamigen Buches Quo vadis Mallorca 45 Minuten Maca Tobiano ornithologisches Kleinod Patagoniens 30 Minuten Der Eulenzwerg 30 Minuten Privat produzierte Filme Bearbeiten Der kleine Spauz 2006 Naturerlebnis Extremadura 2006 Die Eule aus dem Nebelwald 2007 Naturparadies im Neckartal 2009 Natur im Neckarland 2011 Naturerlebnis Neckartal fur die Umweltakademie Baden Wurttemberg 2012 Gefiederte Stars im Wiesental 2015 Aus der Welt des Wanderfalken 2015 Konig der Nacht vom Neckartal 2017Literatur BearbeitenIm Naturkundemuseum Claus Konig ist jetzt der Chef In Stuttgarter Zeitung 31 Mai 1997 S 25 Barbel Hacker Eberhart Heiderich 50 Jahre Naturschutzgeschichte in Baden Wurttemberg Zeitzeugen berichten Ulmer 2004 ISBN 978 3 8001 4472 3 S 250 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Claus Konig im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 1028525044 lobid OGND AKS LCCN n81033896 VIAF 94750169 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konig ClausALTERNATIVNAMEN Konig Claus Karl Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher OrnithologeGEBURTSDATUM 23 November 1933GEBURTSORT Ludwigshafen am Rhein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claus Konig amp oldid 229503953