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Claude Tillier 11 April 1801 in Clamecy im Departement Nievre 12 Oktober 1844 in Nevers war ein franzosischer Journalist und Schriftsteller Sein Hauptwerk Mein Onkel Benjamin ein scharfzungiger Schelmenroman hat zahlreiche Ausgaben und Ubersetzungen erlebt Claude Tillier Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 Verfilmungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenDer Sohn eines burgundischen Schlossers konnte mit Hilfe eines Stipendiums das Lycee von Bourges besuchen Nach kurzer Lehrtatigkeit leistete er von 1822 bis 1827 widerwillig obligatorischen Militardienst 1 In diesem Rahmen nahm er 1823 an einer Expedition nach Spanien teil Demobilisiert nach Clamecy zuruckgekehrt heiratete er und versuchte sich als Leiter einer Privatschule und als stadtischer Schulvorsteher Querelen mit den Behorden die ihm sogar eine kurze Schuldhaft einbrachten und die reaktionaren Folgen der Julirevolution bewogen ihn 1831 zur Grundung der Wochenzeitung L Independant Als er mit dieser aus finanziellen Grunden Schiffbruch erlitt begann er 1840 fur die in Nevers erscheinende Zeitung L Association zu arbeiten Von 1841 bis 1843 redigierte er dieses streitbare Blatt bis es an einer Bussgeldforderung wegen Verleumdung ebenfalls zugrunde ging Die letzten Monate seines Lebens er starb im Jahr darauf an Schwindsucht wirkte Tillier als freier Pamphletist wie Gsteiger mitteilt Allerdings konnte er von seinen Abonnenten nicht leben er gab zusatzlich Privatunterricht 2 Ab Marz 1842 erschien Mein Onkel Benjamin ein humoristisch satirisches Genrebild zunachst in Fortsetzungen in der Association Eine erste Buchausgabe brachte der Pariser Verleger Coquebert 1843 heraus Das Buch erfuhr bis heute zahlreiche Ausgaben und Ubersetzungen Die erste deutsche Ubersetzung besorgte der demokratisch gesinnte Schwabe Ludwig Pfau 1866 Eine Ubersetzung ins Amerikanische fertigte der Anarchist Benjamin Tucker an Mehr zur Wirkungsgeschichte gibt Manfred Gsteiger Obwohl Tillier die Episoden um den epikureischen Landarzt ausdrucklich in den glucklichen Zeiten 3 seines eigenen Grossvaters angesiedelt hat beschonigt er nichts Sein Buch wimmelt von Angriffen auf Unrecht Engstirnigkeit Heuchelei Wenn Meyers Lexikon 1929 4 von einem derb humoristischen Dorfroman spricht verkennt es allerdings den geschliffenen Stil und den Geistreichtum des Buches 5 Es ist eine Fundgrube fur verbluffende Metaphern und tiefsinnige Aphorismen Auch mit diesen Zugen erinnert es an Thoreaus Klassiker Walden von 1854 den Tillier ja schlecht gekannt haben kann Ubrigens mussten beide Werke etliche Jahrzehnte auf die ihnen gebuhrende Anerkennung warten 6 Motive aus Mein Onkel Benjamin wurden 1969 unter diesem Titel in Frankreich von Edouard Molinaro sowie im gleichen Jahr in Georgien unter dem Titel Das Gastmahl der Rose verfilmt Nach Tillier wurden Schulen in Clamecy Nevers und Cosne Cours sur Loire sowie die Rue Claude Tillier in Paris benannt Nach einem Sieg in einem Duell mit dem Degen sprach Onkel Benjamin unter anderem Was den Nachruhm anbelangt so ist er nicht von jedermann zu erlangen das gebe ich zu doch die Schwierigkeit liegt darin dass man ihn nicht mehr geniessen kann Findet mir einen Bankier der Vorschuss auf die Unsterblichkeit gibt und von morgen an werde ich nach Unsterblichkeit trachten 7 Werke BearbeitenMon oncle Benjamin Mein Onkel Benjamin Zeitungsroman 1842 zahlreiche spatere Buchausgaben auf deutsch zuletzt im Haffmans Verlag Zurich 1991 mit Illustrationen von Almut Gernhardt Belle Plante und Cornelius Schonblatt und Cornelius 1843 Zeitungsroman mehrere spatere Buchausgaben auf deutsch zuerst Stuttgart 1924 Der Spazierstock des Herrn Paillet Claude Tillier 1801 1844 Pamphlete Auswahl Erzahlungen ubersetzt und dargestellt von Klaus Bernarding Frankfurt Main 1993Literatur BearbeitenGaston Gautier Claude Tillier instituteur 1828 1841 Verlag Valliere 1903 Max Cornicelius Claude Tillier Monographie Halle a d Saale 1910 L Marx Tillier Dissertation Heidelberg 1915 Francis P O Hara Tillier Dissertation Paris 1935 Manfred Gsteiger Ein famoser franzosischer Autor Nachwort in der Manesse Ausgabe des Onkel Benjamin von 1972 Seite 419 446 Claude Tillier 1801 1844 Ausstellungskatalog Societe Academique du Nivernais Nevers 2001Verfilmungen BearbeitenMein Onkel Benjamin 1973 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Claude Tillier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Claude Tillier im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Manfred Gsteiger in seinem Nachwort der Onkel Benjamin Ausgabe Zurich 1972 Seite 423 Gsteiger Zurich 1972 Seite 428 Mein Onkel Benjamin Zurich 1972 Seite 18 7 Auflage Band 11 Auf Seite 330 der Manesse Ausgabe von 1972 bemerkt Onkel Benjamin die Grobheit sei die Waffe jener die nicht die geschmeidige Gerte des Witzes zu handhaben wussten In der Brockhaus Enzyklopadie sucht man Tillier noch 1993 Band 22 der 19 Ausgabe vergeblich Auch in Kindlers Neuem Literaturlexikon Ausgabe Munchen 1988 ist er nicht vertreten Mein Onkel Benjamin Zurich 1972 Seite 378 Die doppelten s statt ss stehen im Buch Ubersetzung Trude Fein Normdaten Person GND 118802259 lobid OGND AKS LCCN n87134255 VIAF 19685020 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tillier ClaudeKURZBESCHREIBUNG franzosischer AutorGEBURTSDATUM 11 April 1801GEBURTSORT ClamecySTERBEDATUM 12 Oktober 1844STERBEORT Nevers Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claude Tillier amp oldid 234999223