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Clara Kress 3 November 1899 in Herten Rheinfelden 1 Marz 1971 in Karlsruhe auch Clara Kress war eine deutsche Kunsthandwerkerin und bildende Kunstlerin Textildesign Glasfenster Graphikerin und Malerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenClara Kress wurde am 3 November 1899 im badischen Dorf Herten das heute ein Ortsteil von Rheinfelden Baden ist als funftes von sechs Kindern geboren Ihr Vater Sebastian Kress 1864 1924 war Hauptlehrer und Schulleiter daneben Organist Ihre Mutter Paulina Kress 1872 1937 geb Zwik stammte aus Worndorf bei Neuhausen ob Eck Zunachst besuchte Clara Kress die Bezirks und Handelsschule im nahegelegenen Basel Schweiz Spater zog sie von Herten in die Kreisstadt Lorrach und absolvierte eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule heute Schule fur Gestaltung in Basel 1928 wenige Jahre nach dem Tod ihres Vaters zog sie mit ihrer Mutter nach Karlsruhe wo ihr Bruder Eugen wohnte und fur die Mutter mitsorgen konnte In Karlsruhe besuchte sie zunachst ein Seminar fur Handarbeitslehrerinnen und schloss es mit dem Staatsexamen ab Mit ersten kirchlichen Auftragen fur Paramente und andere kirchliche Textilien konnte sie nun zum Unterhalt fur sich und ihre Mutter beitragen 1930 begann sie ein Studium an der Badischen Landeskunstschule der heutigen Kunstakademie in der Malklasse bei August Babberger dem aus dem gleichen Landkreis stammenden Wegbereiter des Expressionismus in Sudwestdeutschland Sie belegte auch Kurse in der Textilfachklasse Clara Kress war regelmassig auch Gast im Unterricht bei Paul Klee der von 1931 bis 1933 Professor an der Kunstakademie Dusseldorf war Von 1935 an war sie Meisterschulerin bei Babberger Aus dem Jahr 1936 stammt ihr erster noch erhaltener Entwurf fur einen Glasfensterzyklus in der Christkonigskirche Karlsruhe Ruppurr siehe Weblinks Bis 1939 hatte sie ihr Atelier in der Kunstakademie danach ein kleines eigenes in einer Dachwohnung in der Baischstrasse die sie mit ihrer Mutter teilte Es wurde 1943 bei einem Bombenangriff zerstort fast ihr gesamtes bisheriges Werk ging dadurch verloren Bei Kriegsende 1945 zog Clara Kress nach Allensbach war haufig zu Besuch bei dem nun in Konstanz lebenden Maler Willi Muller Hufschmid den sie schon von Karlsruhe her kannte Es begann ein enger kunstlerischer Dialog der sich in ihren Werken wiederfindet Im Jahr 1947 zog Kress zuruck nach Karlsruhe in ihre alte Wohnung in die noch bis 1950 zusatzlich eine Fluchtlingsfamilie eingewiesen wurde 1950 zog Willi Muller Hufschmid in einen Raum direkt vor ihrer Dachwohnung den er bis 1966 bewohnte Ebenfalls 1950 erlangte sie den Meisterbrief fur Kunststickerei Vermehrt bekam Kress nun wieder Auftrage der Kirche fur Messgewander und andere Textilien Es folgten Auftrage fur Wandbehange und grosse Glasfenster in vielen Kirchen und offentlichen Gebauden in ganz Baden und daruber hinaus Aus dieser Zeit stammen z B die Chorfenster der St Franziskus Kirche in Mannheim Waldhof 1953 schuf sie fur die 6 nach dem Krieg neu gegossenen Glocken der St Michael Kirche in Saarbrucken Bildnisse ihrer jeweiligen Namenspatrone 1955 wirkte sie bei der kunstlerischen Ausgestaltung des Freihofs in Wiesloch mit 1955 begann Clara Kress viele Reisen die sie durch halb Europa fuhrten zunachst nach Spanien und Portugal in spateren Jahren nach Frankreich Italien Jugoslawien Irland und Danemark Um die Jahreswende 1959 1960 fertigte sie Wachsmodelle fur die Beschriftung und Abbildungen auf den neuen Glocken der Kirche Maria vom Guten Rat in Munchen Schwabing Auf der anlasslich des 37 Eucharistischen Weltkongresses an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen vom 28 Juli bis 30 September 1960 prasentierten Ausstellung Kirchenbau der Gegenwart in Deutschland Sektion Innenausstattung wurde ein Wandbehang von ihr gezeigt 1963 erhielt Kress den Zuschlag im Wettbewerb fur die Gestaltung eines Glasfensters der General Kammhuber Kaserne in Karlsruhe zum Thema Fliegen und Flugzeuge 1967 wurde ihr der Rompreis fur kirchliche Kunst verliehen 1969 der Grafikpreis von Ancona Im gleichen Jahr kaufte Clara Kress ein eigenes Haus in der Burklinstrasse wohin sie nun auch ihr Atelier verlegte In dieser Wohnung starb Clara Kress am 1 Marz 1971 Werk BearbeitenClara Kress bekannteste Schopfungen sind ihre textilen Arbeiten Besonders herausragend sind ihre Wandbehange Charakteristisch fur diese sind einfallsreiche und aufwandige Stickereien die haufige Verwendung ungewohnlicher Materialien wie beispielsweise Folien Bander aus Kunststoff Leder Muscheln Porzellanelemente sowie eine reliefartig wirkende Gestaltung Fur Wandbehange und liturgische Gewander erhielt sie auch oft Auftrage der Kirche Ein weiterer wesentlicher Teil ihres Werkes sind Glasfenster ebenfalls haufig in kirchlichem Auftrag geschaffen So sind z B die Rundfenster in den Seitengangen der katholischen Christkonigkirche in Karlsruhe Ruppurr eine Arbeit von Kress aus dem Jahr 1948 Sie zeigen Bilder aus dem Leben Jesu und seiner Junger Hergestellt wurden sie in der Karlsruher Glaskunstwerkstatt Ein dritter Teil der kunstlerischen Arbeiten sind Gemalde Pastelle Zeichnungen und Collagen Es entstehen Portratstudien diverse Skizzen auf ihren Reisen und wiederum Werke zu religiosen oder mythischen Themen Clara Kress Werk ist ein in der Formensprache eigenstandiger Mittelweg zwischen der abstrakten klassischen Moderne Vertreter Paul Klee u a und der sogenannten Karlsruher Linie der Neuen Sachlichkeit Insbesondere gilt das fur ihre spaten Arbeiten In dieser Schaffensphase sind deutliche Einflusse des Karlsruher Malers Willi Muller Hufschmid erkennbar mit dem sie 16 Jahre zusammen lebte Nach dem Krieg malt Clara Kress nur noch selten Dafur zeichnete sie nun umso mehr und fertigte Textilcollagen und wiederum phantasievolle Wandbehange an In den 50er und 60er Jahren schuf Klara Kress mehrere Arbeiten fur die Glockenzier von Glocken der Glockengiesser Otto in Bremen Hemelingen und Saarlouis so z B 1953 fur die Glocken der Kirche St Michael in Saarbrucken St Johann und im 1964 fur St Joseph in Verden 1 2 Literatur BearbeitenDorothee Hofert Energie Baden Wurttemberg AG Hrsg Clara Kress 1899 1971 Ausstellung vom 24 Oktober bis 15 Dezember 2002 im Foyer der EnBW Energie Baden Wurttemberg AG in Karlsruhe EnBW Service GmbH 2002 ISBN 3 934510 12 4 Sabine Krause Konzeption und Text GEDOK Gemeinschaft der Kunstlerinnen und Kunstfreunde Karlsruhe Hrsg Clara Kress 1899 1971 Wandbehange Zeichnungen Malerei Ausstellung der GEDOK und des Landesgewerbeamtes Baden Wurttemberg in den Raumen des Landesgewerbeamtes vom 14 Januar bis 28 Februar 1993 Karlsruhe 1993 Sabine Krause Clara Kress 1899 1971 Malerei Zeichnungen Wandbehange Hausarbeit zur Erlangung des Magister Artium an der Fakultat fur Geistes und Sozialwissenschaften der Universitat Karlsruhe 2 Bande 1994 Martina Ellwein Clara Kress eine Textilkunstlerin als Ausgangspunkt fur die Arbeit mit Schulerinnen und Schulern im Arbeitsbereich Kombinierte textile Techniken in Textil Bd 75 H 2 S 1 13 2004 Gemeinschaft Christlicher Kunstler Erzdiozese Freiburg GCK Hrsg Aus unserem Schaffen H 4 Erzbischofliches Bauamt Heidelberg Aussenstelle Karlsruhe 1960 Karin Hirn Ein Bild muss eine Welt sein eingefangen auf einem kleinen Stuck Papier Versuch einer Annaherung an Willi Muller Hufschmid und Clara Kress in Kurpfalzer Winzerfest Anzeiger 2001 S 34 48 Brigitte Baumstark Kunstgewerblerinnen in Karlsruhe und Baden in Stadtische Galerie im Prinz Max Palais Hrsg Frauen im Aufbruch Kunstlerinnen im deutschen Sudwesten 1800 1945 Ausstellungskatalog 1995 Kirchenbau der Gegenwart in Deutschland Ausstellung anlasslich des Eucharistischen Weltkongresses Munchen 1960 28 Juli bis 30 September 1960 Akademie der Bildenden Kunste in Munchen Munchen u a Schnell amp Steiner 1960 Kress Clara In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 3 K P E A Seemann Leipzig 1956 S 118 Weblinks BearbeitenEnBW Pressemitteilung zur Ausstellung in Karlsruhe 2002 Abbildungen ihrer Glasfenster auf der Website der Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere Seite 96 97 159 309 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 114 160 278 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Normdaten Person GND 124210597 lobid OGND AKS LCCN n2004008585 VIAF 940276 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kress ClaraALTERNATIVNAMEN Kress ClaraKURZBESCHREIBUNG deutsche Kunsthandwerkerin Textilkunst Glasfenster Graphikerin und MalerinGEBURTSDATUM 3 November 1899GEBURTSORT Herten Rheinfelden STERBEDATUM 1 Marz 1971STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clara 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