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Christian Johann Berger 14 August 1724 in Wien 2 April 1789 in Kiel war Professor fur Medizin Chirurgie und Hebammenkunst Wirken in Kopenhagen BearbeitenChristian Johann Berger war ein Sohn von Henrik Berger 1728 und dessen Ehefrau Elisabeth Marie geborene Buschen Der Vater arbeitete als Hausmeister am Hof des Gesandten Christian August von Berkentin in Wien wo Christian Johann Berger am 14 August 1724 zur Welt kam Er besuchte Gymnasien in Pressburg und Berlin und begann dort 1739 ein Medizinstudium Von 1741 bis 1743 setzte er das Studium an der Universitat Kopenhagen fort Vor Abschluss des Studiums begab er fur drei Jahre auf Reisen um sich fortzubilden darunter auch nach Strassburg wo er sich langer aufhielt Hier lernte er den Direktor der Entbindungsanstalt Johann Jacob Fried kennen Fried unterrichtete dort als erster klinischer Lehrer Geburtshilfe und pragte Berger nachhaltig An der Entbindungsanstalt in Strassburg die seit 1727 nach einem in diesem Bereich fachlich fuhrenden Vorbild in Paris bestand bekamen ab 1737 neben Hebammen auch Medizinstudenten Unterricht in Geburtshilfe Berger erhielt hier eine umfangreiche Forderung seitens Johann Jacob Frieds 1746 kehrte er an die Universitat Kopenhagen zuruck und beendete sein Studium 1748 bestand er das anatomische 1750 das chirurgische Examen Berger liess sich danach in der danischen Hauptstadt als Geburtshelfer mit eigener Praxis nieder und gewann schnell Ansehen als Lehrer und Praktiker Ab 1755 betreute er als Arzt das Waisenhaus 1758 erhielt er einen Ruf als Professor fur Anatomie an die Koniglich Danische Kunstakademie 1759 promovierte er uber den normalen Verlauf der Geburt trat in die Hebammenkommission ein und arbeitete als stadtischer Geburtshelfer fur die Stadt Kopenhagen 1760 trat er in das Collegium medicum ein und erhielt ein Jahr spater einen Ruf der Kopenhagener Universitat als Professor fur Medizin und Geburtshilfe Damit ubernahm er auch die Stelle des Direktors der Entbindungseinrichtung des zur Universitat gehorenden Friedrich Hospitals Damit begrundete er als erster klinischer Lehrer Danemarks das Fachgebiet der Geburtshilfe Berger verwendete bei den von ihm betreuten Geburten eine Geburtszange womit er die Anzahl der Totgeburten signifikant senkte Als erster Mediziner beschrieb er korrekt den naturlichen Geburtsvorgang bei einer Schadellage des Sauglings der bis dahin grosstenteils falsch dargestellt worden war Am 3 Dezember 1760 heiratete er Laurentia Thestrup 1740 die eine Tochter des Oberlandesgerichtsassors Christian Thestrup 1689 1750 und dessen Ehefrau Karen geborene Fork 1709 1747 war Sie hatte eine Schwester die auf Fursprache Bergers am danischen Hofe Poul Egede heiratete Bergers Ehefrau starb knapp vier Jahre nach der Hochzeit am 13 August 1764 1768 betreute er die danische Konigin Caroline Mathilde und gelangte dadurch zu gewissem politischen Einfluss Er gehorte als ordentliches Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft und ab 1768 als Ehrenmitglied der Kunstakademie an Er stieg zum Leibarzt Christians VII auf und durfte an der Betreuung des Kronprinzen Friedrich mitwirken Ausserdem sass er in den Direktorien der Erziehungsanstalt des Pflegestifts und ab 1770 des Friedrich Hospitals Berger unterhielt freundschaftliche Kontakte zu Johann Friedrich Struensee der 1772 gesturzt und hingerichtet wurde Da er als vermeintlicher Konspirant Struensees galt geriet Berger in Haft Ein folgender Prozess endete mit einem Freispruch in allen wichtigen Anklagepunkten Trotzdem verhinderten seine Gegner eine Ruckkehr in fruhere Positionen Wirken in Aalborg und Kiel BearbeitenBerger musste Kopenhagen verlassen und bekam nur eine jahrliche Pension von 300 ab 1773 dann 600 Riksdaler Er zog nach Aalborg In der Verbannung in Aalborg lebend nutzte Berger seiner Kontakte zu seinem Schwager Paul Egede Nachdem dieser bei Ove Hoegh Guldberg der nach Struensees Sturz die Regierung ubernommen hatte vorgesprochen hatte erhielt Berger 1774 eine Professur fur Medizin Chirurgie und Geburtshilfe an der Universitat Kiel Die Zustande an der Kieler Universitat entsprachen jedoch bei Weitem nicht Bergers Anspruchen der als einer von insgesamt funf Professoren der Medizin der Bedeutendste war das Niveau der medizinischen Fakultat galt als niedrig klinische Einrichtungen eine Hebammenschule oder eine Gebaranstalt existierten nicht 1776 wurde Berger zum Etatrat 1778 79 zum Rektor berufen Aufgrund der unbefriedigenden Situation an der Fakultat liess er sich 1779 emeritieren Er uberliess der Universitat seine Bibliothek sowie 4000 Riksdaler Anschliessend praktizierte Berger in einer Praxis in Wien die regen Zuspruch fand Nach einem Schlaganfall 1787 reiste er 1788 zur Erholung durch Deutschland und die Schweiz ohne dass sich sein Zustand verbesserte Er starb am 2 April 1789 aufgrund eines weiteren Schlaganfalls Eine Wurdigung fur seine Verdienste als Grunder der wissenschaftlichen Geburtshilfe und erster Hochschullehrer dieser Disziplin in Danemark erfuhr Berger aufgrund des Skandals um Johann Friedrich Struensee nicht Diese Verdienste wurden spater in erster Linie seinen Schulern Mathias Saxtorph und J Bang zugesprochen Literatur BearbeitenEdith Feiner Berger Christian Johann In Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Band 1 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1970 S 69 71 Constantin von Wurzbach Berger Christian Johann In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 1 Theil Universitats Buchdruckerei L C Zamarski vormals J P Sollinger Wien 1856 S 301 Digitalisat Normdaten Person GND 102433240 lobid OGND AKS VIAF 274823748 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berger Johann ChristianKURZBESCHREIBUNG Hochschullehrer Professor fur Medizin Chirurgie und HebammenkunstGEBURTSDATUM 14 August 1724GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 2 April 1789STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Johann Berger amp oldid 230264928