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Die Chin sind eine tibeto birmanische Volksgruppe in Sudasien Sie leben hauptsachlich im westlichen Myanmar in der Verwaltungseinheit Chin Staat Sie sind ebenfalls in den angrenzenden indischen Bundesstaaten Nagaland Mizoram Manipur und Assam anzutreffen wo sie als Kuki bezeichnet werden obwohl beide Begriffe an sich synonym sind Insgesamt gibt es ca 1 5 Millionen Chin Kuki zu denen 37 verschiedene Gruppen gezahlt werden Das Volk bezeichnet sich selbst auch als Zomi Yo im Norden Lai zentral oder Sho im Suden Inhaltsverzeichnis 1 Ethnologie 1 1 Sprache 1 2 Religion 2 Geschichte und Politik 2 1 Birma 2 2 Chin National Front 2 3 Nordostindien 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksEthnologie Bearbeiten nbsp Angehorige der ChinDie als Chin bzw Kuki bezeichnete Ethnie ist extrem divers und gliedert sich in zahlreiche Clans die im Wesentlichen durch ihre Dialekte unterschieden werden Die Bezeichnung Kuki kommt aus dem Bengalischen Chin ist etymologisch chinesischen Ursprungs wohl von jen 人 Mann Als die sogenannten New Kuki werden u a die Stamme der Thados Jangshens und deren Nachfahren bezeichnet Diese vertrieben die Old Kuki Rangkhōls Betes Hallam usw im 19 Jahrhundert aus den Lushai Hills in die Region Cachar Im 20 Jahrhundert bildete sich eine kulturelle Dominanz der Lushai Clans heraus Traditionell leben die Chin selbstversorgerisch im Bambus Wald in Weilern die oft nur 4 5 Bambushutten gross sind 1 Ihr beliebtestes traditionelles Musikinstrument ist die Mundorgel rasem auch gosem Des Weiteren spielen sie die Bambusflote theile die Naturtrompete pengkul einen grossen daphi und einen kleinen Gong dah cha die kleine Trommel khuongcha und Zimbeln 2 Sprache Bearbeiten Die Sprache und ihre zahlreichen Dialekte sind tibeto birmanisch mit enger Verbindung zur Gruppe der Kachin Sprachen Es besteht auch eine Verwandtschaft zur Sprache der Naga nbsp Bnei Menashe Synagoge in MizoramDie Kuki Chin Sprachen sind geteilt in 3 Meitei hat seit langerem eine unabhangige Entwicklung durchgemacht das eigentliche Kuki Chin mit vier Gruppen nordlich Thado Sokte Siyin Ralte Paite zentral Tashōn Lai Lakher Lushai Banjōgi Old Kuki Rangkhōl Bete Hallam Langrom Mhar weitere kleinere An sich nur Dialekte sudlich dem Birmanischen naher stehend Chinme Welaung Chinbōk Yindu Chnbō Khami und der grosste Stamm Khyang oder Sho Im kolonialen Birma die Anu Kun Pallaing und Sak Religion Bearbeiten Heute sind 80 90 des Volkes Christen da seit 1899 amerikanische Baptisten Missionare in der Region missionierten Jeweils eine Minderheit gehort zum Theravada Buddhismus bekennt sich zur Bnei Menashe Richtung des Judentums 4 5 oder halt an der traditionellen Stammesreligionen fest Geschichte und Politik BearbeitenUber die Fruhgeschichte des Volkes ist mangels schriftlicher Uberlieferung nichts bekannt 6 Die Chin Kuki kamen wahrscheinlich zwischen dem 9 und 10 Jahrhundert in das Chindwin Tal Der alteste bekannte Name einer Siedlung ist Chin Nwe Ciimnuai Viele von ihnen nomadisierten lange Zeit und zogen weiter westwarts bis sie sich im heutigen Chin Staat zwischen 1300 und 1400 ansiedelten Nach der Kolonialisierung Oberbirmas kam es 1888 zur ersten britischen Expedition in die Region Im Februar 1890 wurde in Haka der erste Verwaltungssitz eingerichtet der 1892 nach Falam verlegt wurde Im Oktober kam es zu einem letzten Aufstand der Sokte und Siyin die wie alle sudlichen Stamme nach ihrer Niederlage 1893 94 entwaffnet wurden 1893 96 wurden weitere 7000 Gewehre im Norden sichergestellt Die Siedlungsgebiete kamen ab 1895 unter direkte britische Kolonialverwaltung die im Folgejahr den Chin Hills Regulation Acts 1896 7 erliessen Die Chin National Union CNU die von den Kolonialherren ein unabhangiges Chinland forderten wurde 1933 gegrundet Die Fuhrer waren U Wanthu Maung und Thakhin Aung Min Als 1938 Birma als eigenstandige Einheit vom indischen Kolonialreich abgeteilt wurde verlief die Trennlinie durch die Siedlungsgebiete des Volkes Birma Bearbeiten Reprasentanten der Birma zugeschlagenen Teile nahmen 1947 mit anderen Minderheitenvertretern an der Panglong Konferenz teil wo sie am 12 Feb 1947 das Panglong Abkommen das Minderheitenschutz innerhalb der zu schaffenden birmanischen Union sichern sollte mit unterzeichneten Ebenso wurde an der Ausarbeitung der Verfassung mitgearbeitet Am 20 Feb 1948 demonstrierten in Falam 8 5000 Chin fur Demokratie weshalb dieses Datum als Chin Nationalfeiertag begangen wird Verschiedene Gruppen vereinigten sich 1957 zur Chin National Organization CNO Nach dem Staatsstreich 1962 des General Ne Win kam es zu ersten Verhaftungen von anti kommunistischen Politikern wie Thual Zen die eine foderale Landesstruktur forderten Die Chin National Organization CNO nahm 1963 den bewaffneten Befreiungskampf gegen die Militarherrschaft auf In den befreiten Gebieten wurde 1971 die Chin Democracy Party CDP ins Leben gerufen Chin National Front Bearbeiten 1976 kam es unter Major Sa Lian Zam zur Grundung der Chin Liberation Army CLA heute Chin National Army Die 1988 gegrundete Chin National Front CNF wollte als Mitglied der National Democratic Front NDF die Abschaffung der Einparteienherrschaft und Errichtung eines foderativen demokratischen Staates erreichen Die neue birmanische Militarregierung SPDC besetzte den Chin Staat 1988 woraufhin tausende Stammesangehorige 9 ins Ausland flohen Auf dem 1998 in Ottawa abgehaltenen First Chin Seminar wurde die Grundung des Chin Forum 10 beschlossen Die CNF CNA kontrolliert kein Gebiet an sich hat aber Einfluss innerhalb der Bevolkerung Von 1988 bis 1992 wurde sie vom indischen Auslandsgeheimdienst Research and Analysis Wing bewaffnet und finanziert Im sudlichen Mizoram wurde Camp Victoria eingerichtet das als eine Basis dient 1992 95 kooperierten Indien und Myanmar in der Bekampfung von separatistischen Gruppen im schwergangigen Grenzgebiet Die Zahl der Kader wurde 2005 auf 800 1000 geschatzt wovon 500 eigentliche Kampfer angesehen werden Aus dem Chin Staat werden geringe Kampfhandlungen gemeldet Die genaue Fuhrungsstruktur der Organisation ist nicht bekannt seit 1997 fungiert Thomas Thangnou als Vorsitzender Man finanziert sich aus einer geringen Kopfsteuer fur Stammesmitglieder ausserdem wird behauptet die Gruppe verdiene an Waffen und Drogenhandel Die CNF ist seit 2001 Mitglied der UNPO Zehnjahrige Verhandlungsbemuhungen des Peace and Tranquillity Committee fuhrten dazu dass 2007 Waffenstillstandverhandlungen mit der Regierung begonnen wurden Nordostindien Bearbeiten nbsp Flagge der Zomi Re unification OrganisationIn Indien leben die kulturell dominierenden Lushai im Gebiet zwischen dem Karnafuli und dessen grosstem Nebenfluss dem Tuilampai als westliche Grenze Im Osten wird ihr Gebiet von Tiau und Kolodyne begrenzt den sudlichen Abschluss bildet eine gedachte Ost West Linie von der Mundung des Kolodyne und des Mat Einzelne Dorfer finden sich jedoch auch weit ausserhalb bis in die Chittagong Hill Tracts verteilt Im Distrikt North Cachar Hills leben hauptsachlich die Bete und Khelma Kuki Die Kahrias und die Darlungs sind die am spatesten von der Zivilisation erfassten Gruppen 1 Auch unter den Kuki gibt es Autonomieforderungen denen durch die Kuki National Front KNF gegr 1987 wohl mit Forderung der indischen Regierung Ausdruck verliehen wird Sie fordert ein eigenes Kukiland im Staate Manipur Ihr bewaffneter Arm hiess Kuki National Army KNA und war 2003 4 noch aktiv im Distrikt Karbi Anglong Sie arbeiteten zusammen mit der CNF die auf birmanischer Seite der Grenze dieselbe Forderung stellte Besonders der NSCN sah in ihnen eine Bedrohung ihrer eigenen Anspruche auf Gross Nagaland und bekampfte sie Literatur BearbeitenJyotsna Kanta Bose The religion of the Aimol Kukis In Man in India Vol 14 1934 S 1 14 Jyotsna Kanta Bose Social organization of the Aimol Kukis In Journal of the Department of Letters University of Calcutta Vol 25 1934 S 1 24 Bertram Cary H N Tuck The Chin Hills A History of the People Rangoon 1896 O W Chambers Hand book of the Lushai Country Calcutta 1889 E R Elles Military Report on the Chin Lushai Country Shimla 1893 G E Freyer On the Kheyeng People of the Sandoway District In Journal of the Asiatic Society of Bengal Vol XLIV 1875 Pt I S 39ff Karen Human Rights Group All Quiet on the Western Front The situation in the Chin State and Sagaing Division Burma Chiang Mai 1998 John Shakespeare The Lushai Kuki Clans London 1912Einzelnachweise Bearbeiten a b Majumdar D N Races and Cultures of India Bombay u a 1958 S 114ff Khomdon Singh Lisam Encyclopaedia of Manipur Kalpaz Publications Delhi 2011 Bd 2 S 560 Linguistic Survey of India Vol III Part III Specimens of the Kuki Chin and Birma Groups Calcutta 1904 vgl Bnei Menashe Ten Lost Tribes of Israel are returning to Judaism and Israel in der englischen Wikipedia Bnei Menashe ZO CULTURAL cum LITERATURE SOCIETY INDIA Origin of the Kuki People Schopfungsmythos Volltext des Chin Hills Regulation Acts 1896 Memento des Originals vom 7 Mai 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www chinland org nicht mehr aufrufbar 22 55 N 93 41 O in der englischsprachigen Wikipedia Falam Burma geschatzte Fluchtlinge nach Mizoram 40 000 Memento vom 14 Januar 2011 im Internet Archive vgl Chin ForumWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Chin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chin National Front engl An Introduction to the ZO People of Bangladesh Burma and India PDF 47 MB Chin Compendium Bibliographie zur Sprache Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chin Volk amp oldid 236905888