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Chelerythrin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der quartaren Benzophenanthridine StrukturformelAllgemeinesName ChelerythrinAndere Namen 1 2 Dimethoxy 12 methyl 1 3 benzodioxolo 5 6 c phenanthridiniumSummenformel C21H18NO4 Kurzbeschreibung farbloser Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 34316 15 9 3895 92 9 Chlorid EG Nummer 251 930 0ECHA InfoCard 100 047 194PubChem 2703ChemSpider 2602Wikidata Q5089853EigenschaftenMolare Masse 348 37 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 213 C Chlorid 2 Loslichkeit praktisch unloslich in Wasser 3 in absolutem Alkohol leicht loslich 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 4 Toxikologische Daten 95 mg kg 1 LD50 Maus s c 5 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Geschichte 3 Eigenschaften 4 Verwendung 5 Sicherheitshinweise 6 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenChelerythrin kommt naturlich im Schollkraut Chelidonium majus vor 6 Es ist das wirksamste Alkaloid Gehalt bis 2 der Pflanze 5 Es kommt auch in anderen Pflanzen wie Kalifornischer Mohn Eschscholtzia californica 7 und verschiedenen Hornmohn Arten vor 8 Geschichte Bearbeiten1839 stellte J M A Probst aus dem Schollkraut und aus dem Gelben Hornmohn das Alkaloid Chelerythrin dar 1842 gab Jacob Heinrich Wilhelm Schiel 1813 1889 an dass das 1828 durch den amerikanischen Chemiker James Freeman Dana 1793 1827 aus der Wurzel des Kanadischen Blutkrauts Sanguinaria canadensis dargestellte Sanguinarin identisch mit dem Chelerythrin von Probst sei 1869 erprobte Ludwig Weyland Sanguinarin Chelerythrin im Tierversuch am Frosch 9 10 11 12 13 Nach Husemann 1871 und 1883 bewirkte das als Chelerythrin bzw Sanguinarin bezeichnete Alkaloid zu 0 06 g beim Menschen Erbrechen und totete zu 0 001 g subcutan Frosche und zu 0 02 g Kaninchen Als Vergiftungserscheinungen resultierten Adynamie und klonische oder selbst tonische Krampfe Der Tod erfolgte durch Lahmung des Atemzentrums Auf Pulsfrequenz und Blutdruck wirkten kleine Dosen steigernd grosse herabsetzend durch lahmende Einwirkung auf das vasomotorische Zentrum und das Herz 14 15 16 Eigenschaften BearbeitenChelerythrin ist ein farbloser Feststoff wobei seine Salze in wassriger Losung eine gelbe Farbe besitzen und fluoreszieren 1 Mit Sauren verbindet sich Chelerythrin zu Salzen die in Wasser loslich sind 3 Verwendung BearbeitenChelerythrin wird als antimikrobielles und entzundungshemmendes Agens gegen Infektionen des Mundraumes empfohlen und ist ein Inhibitor der Rattenleber Aminotransferase ein potentes cytotoxisches Agens und Entkoppler der oxidativen Phosphorylierung 2 Sicherheitshinweise BearbeitenChelerythrin besitzt eine ortlich reizende Wirkung und ruft bei oraler Einnahme Erbrechen Gastroenteritis und heftige Diarrhoen hervor Es hat in grosseren Dosen zentrallahmende Wirkung und verursacht Tod durch Atemlahmung 5 2 Einzelnachweise Bearbeiten a b W L F Armarego Purification of Laboratory Chemicals Butterworth Heinemann 2017 ISBN 978 0 12 805456 7 S 463 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Eintrag zu Benzo c phenanthridin Alkaloide In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 2 Juli 2019 a b c Zeno org Chelerythrin abgerufen am 2 Juli 2019 Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden a b c Franz Xaver Reichl Taschenatlas der Toxikologie Substanzen Wirkungen Umwelt Georg Thieme Verlag 2002 ISBN 978 3 13 108972 4 S 256 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen Chelerythrin Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen abgerufen am 2 Juli 2019 Rudolf Hansel Konstantin Keller Horst Rimpler Georg Schneider Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Drogen E O Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 57993 6 S 111 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche R Hegnauer Chemotaxonomie der Pflanzen Eine Ubersicht uber die Verbreitung und die systematische Bedeutung der Pflanzenstoffe Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 0348 7985 9 S 276 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Sanguinarin ein neues organisches Alkali in Sanguinaria canadiensis Von Dana In Philipp Lorenz Geiger Hrsg Magazin fur Pharmacie und die dahin einschlagenden Wissenschaften 6 Jg 1828 Band XXIII S 124 Digitalisat Dr Probst Beschreibung und Darstellungsweise einiger bei der Analyse des Chelidonium majus neu aufgefundenen Stoffe In Annalen der Pharmacie Band XXIX 1839 S 113 131 hier S 120 123 Digitalisat Beschreibung und Darstellungsweise einiger bei der Untersuchung des Glaucium luteum aufgefundenen eigentumlichen Stoffe als Materialbeitrag zu einer vergleichenden Analyse der Papaveraceen In Annalen der Pharmacie Band XXXI 1839 S 241 258 hier S 250 254 Digitalisat Schiel Uber das Sanguinarin In Annalen der Chemie und Pharmacie Band XLIII 1842 S 233 236 Digitalisat Sanguinarin identisch mit Chelerythrin In Journal fur praktische Chemie Band LXVII 1856 S 61 Digitalisat Ludwig Weyland Vergleichende Untersuchungen uber Veratrin Sabadillin Delphinin Emetin Aconitin Sanguinarin und Chlorkalium Bruhl Giessen 1869 Inaug Diss S 18 19 und S 31 34 Sanguinarin Digitalisat M Chastaing Chimie organique Alcaloides naturels Chelerythrine In Edmond Fremy Hrsg Encyclopedie chimique Band VIII Dunod Paris 1885 S 172 176 Digitalisat August Husemann und Theodor Husemann Die Pflanzenstoffe in chemischer physiologischer pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht Fur Aerzte Apotheker Chemiker und Pharmakologen Springer Berlin 1871 S 199 202 Chelerythrin Sanguinarin Digitalisat Theodor Husemann Handbuch der gesammten Arzneimittellehre Springer Berlin 2 Aufl Band II 1883 S 839 840 Digitalisat Atta ur Rahman Studies in Natural Products Chemistry Bioactive Natural Products Part H Elsevier 2002 ISBN 978 0 08 052785 7 S 158 eingeschrankte 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