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Charlotte Elise Dietrich 22 November 1887 in Leipzig 4 August 1976 in Berlin war eine Pionierin der Sozialen Arbeit in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSie studierte Deutsch Franzosisch und Geschichte an der Universitat ihrer Heimatstadt Ihr Studium schloss sie am 30 November 1918 mit der Promotion zum Dr phil ab Das Thema ihrer Dissertation lautete Die politischen Anschauungen Metternichs Nach einer kurzen Zusammenarbeit mit Hugo Gaudig ubernahm sie am 1 Februar 1920 die Leitung der neu gegrundeten Sozialen Frauenschule der Stadt Breslau Dort unterrichtete sie unter anderem Psychologie und Padagogik Vier Jahre spater wurde ihr noch die Leitung des Kindergartnerinnen und Hortnerinnenseminars der Stadt Breslau einschliesslich des Jugendleiterinnenlehrgangs und der Kinderpflegerinnenausbildung ubertragen Im Jahre 1925 ubernahm sie bis 1927 in Personalunion mit Alice Salomon die Leitung der Sozialen Frauenschule in Berlin Zusatzlich zu ihren Verwaltungsaufgaben unterrichtete sie Psychologie Padagogik Frauenfragen und Soziale Literatur Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen fuhrte sie die soziale Ausbildungsstatte im Sinne der NS Ideologie Charlotte Dietrich hat die nationalsozialistische Machtergreifung als einen Neubeginn eine Restauration der Anfange unterstutzt Dabei hat sie mit dem neuen NS Vorsitzenden des Vereins Eduard Spiewok zusammengearbeitet Dieser hat ihr Anfang April die kommissarische Oberleitung des PFH Haus I Pestalozzi Frobel Haus ubertragen und im Februar 1935 personlich gedankt fur die im Interesse des Vereins im letzten Jahr geleistete Arbeit wie es im Protokoll der Vorstandssitzung heisst 1 Um wie Charlotte Dietrich spater ruckblickend sagte die Schule zu retten 2 beantragte sie am 25 November 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 916 653 3 4 Sie setzte sich das damalige Vokabular benutzend fur die neue Berufsbezeichnung Volkspflegerin ein Als nach dem Umbruch der Begriff Fursorgerin ersetzt wurde durch den Begriff Volkspflegerin da war das nicht nur ein Wechsel des Namens sondern ein Akt programmatischer Bedeutung Fursorge setzt voraus dass 1 ein Grund zum Sorgen also eine Notlage vorhanden ist 2 dass die Hilfsmassnahmen von einem anderen ausgehen und nicht von den ihr Bedurfenden selbst Volkspflege betont dagegen dass auch der gesunde Volkskorper Ausgangspunkt von Massnahmen sein kann Der Begriff Volkspflege betont die Uberordnung der Gemeinschaft uber den Einzelnen Nicht Gluck und Wohlbefinden des Einzelnen sind Ziel der Massnahmen sondern Starke und Kraft des ganzen Volkes der Gemeinschaft 5 Nach dem Zusammenbruch der NS Diktatur schied sie als politisch belastet aus der Sozialen Frauenschule aus und wurde am 2 Oktober 1946 entnazifiziert Folgend arbeitete sie in der Fluchtlings und Heimkehrerfursorge in Berlin Im Jahre 1947 erhielt sie eine Anstellung beim Evangelischen Diakonieverein und dem Zehlendorfer Verband fur evangelische Diakonie Sie unterrichtete die Diakonissen in Padagogik und Psychologie Zudem beteiligte sie sich an der Weiterentwicklung der Diakonieschulen in Kassel und Berlin der spateren Schwesternhochschule der Diakonie seit 1994 Studiengang Pflege Pflegemanagement an der heutigen Evangelischen Fachhochschule Berlin Charlotte Dietrich gehorte mehreren Gremien und Verbanden an So war sie unter anderem zweite Vorsitzende der Deutschen Akademie fur soziale und padagogische Frauenarbeit war von 1925 bis 1933 Mitglied des Schulausschusses des Seminars fur Jugendwohlfahrt ab 1933 2 Vorsitzende der Konferenz Sozialer Frauenschulen Deutschlands und wurde 1924 in den Vorstand des Deutschen Frobelverbandes gewahlt Werke Auswahl BearbeitenPsychologie und Padagogik in der Wohlfahrtsschule In Ministerium fur Volkswohlfahrt Hrsg Grundsatzliche Fragen zur Ausbildung der staatlich anerkannten Wohlfahrtsschulen Berlin 1926 Die Volkspflegerin als Volkserzieherin Schulungsbrief fur die Volkspflegerinnen im offentlichen Dienst Berlin 1943 PDF Literatur BearbeitenManfred Berger Wer war Charlotte Dietrich In Sozialmagazin 2003 Heft 1 S 6 9 Peter Reinicke Hrsg Von der Ausbildung der Tochter besitzender Stande zum Studium an der Hochschule 100 Jahre Evangelische Fachhochschule Berlin Freiburg Br 2004 Manfred Berger Dietrich Charlotte Elise In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 22 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 133 2 Sp 256 263 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Adriane Feustel und Gerd Koch Hrsg 100 Jahre Soziales Lehren und Lernen Von der Sozialen Frauenschule zur Alice Salomon Hochschule Berlin Berlin 2008 Peter Reinicke Dietrich Charlotte in Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Freiburg Lambertus 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 140f Renate von Ulmen Charlotte Dietrich 1887 1976 Eine in Vergessenheit geratene Pionierin der Sozialen Arbeit Munchen 2015 Privatdruck Einzelnachweise Bearbeiten Feustel Koch 2008 S 85 Mangold 2002 S 35 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6271203 Berger Manfred Wer war Charlotte Dietrich In Sozialmagazin 2003 Heft 1 S 8 Dietrich 1943 S 1 2 Normdaten Person GND 135721792 lobid OGND AKS VIAF 25828503 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dietrich CharlotteALTERNATIVNAMEN Dietrich Charlotte Elise vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche SozialpadagoginGEBURTSDATUM 22 November 1887GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 4 August 1976STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charlotte Dietrich Sozialpadagogin amp oldid 238926224