www.wikidata.de-de.nina.az
Als Cestida bezeichnet man eine Ordnung von Rippenquallen Ctenophora aus der Klasse Tentaculata Sie zeichnen sich besonders durch ihren gurtelformigen Korperbau aus CestidaVenusgurtel Cestum veneris Systematikohne Rang Holozoaohne Rang Vielzellige Tiere Metazoa ohne Rang Gewebetiere Eumetazoa Stamm Rippenquallen Ctenophora Klasse TentaculataOrdnung CestidaWissenschaftlicher NameCestidaGegenbaur 1856GattungenVenusgurtel Cestum VelamenDie Ordnung wurde ebenso wie die einzige Familie Cestidae 1856 von dem deutschen Zoologen Carl Gegenbaur beschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Ernahrung 4 Fortbewegung 5 Fortpflanzung 6 Stammesgeschichte 7 Systematik 8 Literatur 9 WeblinksAufbau BearbeitenDie farblosen transparenten manchmal leicht gelblich gefarbten Tiere sind parallel zur Verbindungslinie der Tentakeln der Tentakelachse stark verkurzt in der senkrecht dazu und zur Korperlangsachse zwischen Mund und Statocyste verlaufenden Schlundachse dagegen extrem verlangert so dass der Korper die Form eines langen schmalen dunnen Bandes eben eines Gurtels annimmt In Gurtellangsrichtung kann der Venusgurtel die Art Cestum veneris eine Lange von bis zu 1 50 Metern erreichen und ist damit die grosste Rippenqualle Zwar sind bei den Cestida alle acht Kammrippen vorhanden vier davon allerdings nur noch als Rudimente Die anderen vier sind dagegen stark verlangert und laufen von der Statocyste aus auf der mundabgewandten Seite nach aussen je zwei zu jedem Gurtelende Zwischen den einzelnen Kammplattchen befinden sich Geisselfurchen welche die Schlagimpulse der Statocyste vermutlich auf mechanische Weise weiterleiten Das vom Magen ausgehende Kanalsystem das den Korper mit Nahrstoffen versorgt ist in erster Linie parallel zur Gurtelrichtung ausgerichtet Vom mittig gelegenen Magen verlaufen die so genannten paragastrischen Kanale zunachst am Schlund entlang zur Mundseite und dann die Gurtellangsseite entlang nach aussen zu den Gurtelenden Dort vereinigen sie sich mit den Meridionalkanalen die ebenfalls parallel zur Gurtellangsseite aber in der Aquatorialebene also mittig zwischen Mund und mundabgewandter Seite liegen Cestida Arten verfugen uber zwei rudimentar ausgebildete Tentakel die an der Mundseite entspringen Dort nehmen auch je zwei mundseitig die ganze Gurtellange entlang zum Gurtelende laufende Furchen ihren Anfang von denen zahlreiche Tentillen mit Klebekorperchen Colloblasten besetzte Faden ausgehen Verbreitung und Lebensraum BearbeitenCestida leben in tropischen und subtropischen Gewassern als Bestandteil des Makroplanktons Ernahrung BearbeitenDie den ganzen Gurtel entlang auf der Mundseite entspringenden Tentillen fliessen quer zur Gurtelachse zur mundabgewandten Seite und bilden dadurch einen ausgedehnten Vorhang an dem Zooplankton hangenbleibt das dann von zwischen den Tentillenbasen gelegenen Geisseln zum Mund transportiert wird Ihr Tentillensystem ist somit die meist dominante Alternative zum Beutefang mit den reduzierten Tentakeln Fur Tiere wie die Cestida die sich von im Wasser suspendierten Nahrungspartikeln und Plankton ernahren stellt die gurtelartige Korperform moglicherweise eine evolutionare Anpassung zur Vergrosserung der Fangflache dar die es ihnen in planktonreichen Gewassern erlaubt ohne Unterbrechung Nahrung aufzunehmen Fortbewegung BearbeitenCestida Arten konnen ihre Kammrippen einsetzen um beinahe lautlos auf der Stelle zu schweben oder mit der Mundseite voran durchs Wasser zu gleiten Durch Muskeln hervorgerufene wellenformige Schlangelbewegungen des ganzen Korpers erlauben ihnen zudem aktiv zu schwimmen Fortpflanzung BearbeitenAlle Arten sind Zwitter besitzen also mannliche und weibliche Keimdrusen und pflanzen sich geschlechtlich fort Eine Selbstbefruchtung ist moglich aber anscheinend seltener als Fremdbefruchtung Stammesgeschichte BearbeitenFossile Vertreter der Cestida sind nicht uberliefert Aus dem Vergleich mit anderen Vertretern der modernen Rippenquallen lasst sich vorlaufig auf eine gemeinsame Verwandtschaftsgruppe aus Cestida Thalassocalycida und Lobata schliessen Systematik BearbeitenMan unterscheidet zwei Arten die in zwei Gattungen eingeteilt werden Der Venusgurtel Cestum veneris erreicht eine Korperlange von bis zu 1 50 Metern Bei ihm entspringen die langs verlaufenden Meridionalkanale unterhalb der entsprechenden Kammreihen auf der mundabgewandten Seite des Tiers und laufen erst von dort in die Aquatorebene Die Art Velamen parallelum bei der die Meridionalkanale stattdessen direkt in der Aquatorebene des Tieres von Radialkanalen ausgehen ist mit etwa 20 Zentimetern Lange wesentlich kleiner Literatur BearbeitenMatsumoto G I Harbison G R In situ observations of foraging feeding and escape behaviour in three orders of oceanic ctenophores Lobata Cestida and Beroida Journal of Marine Biology 117 1993 S 279 Stretch J J Observations on the abundance and feeding behaviour of the cestid ctenophore Vestamen parallelum Bulletin of Marine Science 32 1982 S 796Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cestida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild einer Cestida Rippenqualle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cestida amp oldid 181611259