www.wikidata.de-de.nina.az
Caspar Schoppe 27 Mai 1576 in Pappenberg 19 November 1649 in Padua war ein Philologe und Publizist der Gegenreformation Portrat des Kaspar Schoppe von Peter Paul Rubens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausgaben 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEiner der heftigsten deutschen Propagandisten der katholischen Gegenreformation war Sohn eines evangelischen Amtmanns Er begann sein Universitatsstudium auf dem Gebiet der klassischen Philologie 1593 in Heidelberg und 1594 in Altdorf bei Nurnberg 1595 studierte er an der Jesuitenakademie Ingolstadt wo er im Alter von 19 Jahren sein Verisimilium veroffentlichte das von Joseph Justus Scaliger hohes Lob erhielt Wieder in Altdorf legte er 1596 weitere philologische Werke im Druck vor 1597 war er in Verona und Prag wo er zum Katholizismus konvertierte Im Gefolge eines kaiserlichen Gesandten gelangte er 1598 nach Rom wurde dort schnell heimisch und fand einen neuen Kreis von Freunden darunter mehrere Papste Durch seine Konversion verlor er alle Bewunderer jenseits der Alpen darunter Kaspar von Barth Daniel Heinsius und Scaliger die er nunmehr angriff Die Reputation des hoch angesehenen Scaliger konnte er kurz vor dessen Tod nachhaltig beschadigen indem er aufzeigen konnte dass in dessen Epistola de vetustate et splendore gentis Scaligerae et JC Scaligeri vita die auf den Vater Julius Caesar Scaliger zuruckgehende und kritiklos ubernommene Familiengenealogie der Scaligers in weiten Teilen gefalscht war Schoppe ruhmte sich schliesslich damit Scaliger getotet zu haben Im Auftrag mehrerer romischer Forderer betatigte er sich als redegewandter Polemiker Mit dem Eifer des Konvertiten attackierte er die Calvinisten als Vertreter der papstlichen Sache griff er die Jesuiten an auch Einzelpersonen wie die Konige Heinrich IV von Frankreich und James I von England waren vor seinen beissenden Angriffen nicht sicher James liess ihn in effigie hinrichten Aus Furcht vor der wachsenden Zahl seiner Feinde in Deutschland ging er 1617 nach Mailand von wo aus er das kriegshetzerische Classicum belli sacri Kriegstrompete zum Heiligen Krieg veroffentlichte in dem er zum totalen Krieg gegen die Protestanten aufrief Das Resultat waren zahllose Gegenschriften darunter Matthias Berneggers Tuba pacis Friedensposaune Die ersten zwolf Jahre des von ihm angeregten Kriegs verbrachte er deshalb vorsichtshalber im Ausland Durch seine Polemik im Dienste verschiedener Herren verscherzte er sich zuletzt auch die katholischen Gonner weshalb er sich in steter Angst vor seinen zahlreichen Feinden ab 1636 in Padua ganzlich zuruckzog Ausgaben BearbeitenKlaus Jaitner Hrsg Kaspar Schoppe Autobiographische Texte und Briefe C H Beck Munchen 2004 2012 Band 1 Philotheca Scioppiana Eine fruhneuzeitliche Autobiographie 1576 1630 2 Teilbande 2004 Band 2 Briefe 5 Teilbande 2012Literatur BearbeitenMario d Addio Il pensiero politico di G Schoppe e il Machiavellismo del Seicento Milano 1962 Hugo Altmann Schoppe Kaspar In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 18 Bautz Herzberg 2001 ISBN 3 88309 086 7 Sp 1261 1297 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Gerhard Dunnhaupt Caspar Schoppe 1576 1649 In Personalbibliographien zu den Drucken des Barock Bd 5 Hiersemann Stuttgart 1991 ISBN 3 7772 9133 1 S 3734 92 Magnus Ulrich Ferber Die Engellender bringen mich nun um wan sie wollen oder konnen Der Briefwechsel des Polemikers Kaspar Schoppe 1576 1649 In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 76 2013 S 153 165 Digitalisat Waltraud Foitzik Tuba pacis Diss Munster 1955 Klaus Jaitner Schoppe Kaspar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 475 478 Digitalisat Herbert Jaumann Hrsg Kaspar Schoppe 1576 1649 Philologe im Dienste der Gegenreformation Frankfurt am Main 1998 ISBN 978 3 465 02784 3 Franziska Neuer Landfried Kaspar Schoppe und die Grundung der Katholischen Liga In Zeitschrift fur Bayerische Landesgeschichte 33 1970 S 424 438 Digitalisat Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Caspar Schoppe im VD 17 Literatur von und uber Caspar Schoppe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Caspar Schoppe in der Deutschen Digitalen Bibliothek Digitalisierte Drucke von Caspar Schoppe im Katalog der Herzog August BibliothekNormdaten Person GND 119298600 lobid OGND AKS LCCN n85310577 VIAF 27187785 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schoppe CasparALTERNATIVNAMEN Schoppe Kaspar Scioppius Gaspar Ungersdorff Christoph von Grosippus Pascasius Pseudonym Grubinius Operinus Pseudonym Vargas Alphonsus de Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Philologe KontroverstheologeGEBURTSDATUM 27 Mai 1576GEBURTSORT PappenbergSTERBEDATUM 19 November 1649STERBEORT Padua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caspar Schoppe amp oldid 226762568