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Alatina morandinii Syn Carybdea morandinii ist eine Art der Wurfelquallen Cubozoa aus der Familie der Alatinidae Die Art wurde in einem Salzwasserbecken im Tropen Aquarium in Hagenbecks Tierpark in Hamburg entdeckt Der naturliche Lebensraum der Art liegt in Ostasien Sehr ungewohnlich fur Wurfelquallen enthalten sowohl der Polyp wie auch die Meduse Zooxanthellen Die Art wurde zunachst dem Genus Carybdea zugeordnet da die junge Meduse nur eindeutig der Familie Carybdeidae zugeordnet werden konnte Im Jahr 2015 konnte in Zusammenarbeit mit einem japanischen Team der Lebenszyklus weiter erganzt werden und die Familie und das Genus anhand von neuen morphologischen Merkmalen und anhand von genetischen Daten der Gattung Alatina und damit der Familie Alatinidae zugeordnet werden Das Artepitheton ehrt den Nesseltiere Spezialisten Andre Carrara Morandini Alatina morandiniiSystematikStamm Nesseltiere Cnidaria Klasse Wurfelquallen Cubozoa Ordnung CarybdeidaFamilie AlatinidaeGattung AlatinaArt Alatina morandiniiWissenschaftlicher NameAlatina morandinii Straehler Pohl amp Jarms 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise und Vermehrung 2 1 Asexuelle Vermehrung 2 2 Metamorphose 3 Literatur 4 WeblinksMerkmale BearbeitenDer vollentwickelte Cubopolyp lebt solitar Der langliche bis etwa 1 8 mm Korper ist dreigeteilt ein dom bis ballonformige Hypostomregion eine amphorenformige Kelchregion und eine Stielregion Der Gastralraum wird durch ein Diaphragma in einen Mundraum und in einen Kelchraum unterteilt Die Fussscheibe ist von einem dunnen Peridermkragen umschlossen Das Hypostom ist von einem einzigen Kranz von bis zu 16 Tentakel 9 bis 16 Mittel 13 n 30 umgeben In den Tentakeln dem Hypostom rund um die Mundoffnung und in der oberen Kelchregion sind Zooxanthellen in das Gewebe eingelagert Die Nesselzellen sind Stenotelen und hterotriche mikrobasische Eurytelen Die gerade abgelosten Medusen sind tetraradial symmetrisch mit einer halbkugelig pyramidalen Umbrella mittlere Hohe 0 70 mm mittlere Weite 0 5 mm Die Aussenseite des Schirms tragt sehr kleine 0 03 bis 0 04 mm runde unregelmassig verteilte mit Nesselzellen besetzte Warzen Die Nesselzellen sind hauptsachlich eiformige heterotriche mikrobasische Eurytele und einige wenige runde holotriche Isorhizen Das Manubrium ist vierlippig und nimmt ungefahr 30 der Schirmhohe ein Die Lippen des Manubrium das Velarium und die Nesselzellenanhaufungen auf der Exumbrella enthalten ebenfalls Zooxanthellen Es sind funf gastrale Filamente vorhanden Altere Medusen bis zu 3 Monate alt zeigen T formige Sinnesnischenoffnungen und halbmondformige Phacellen Ansammlungen von Gastralfilamenten in den 4 Magenecken alles klare Merkmale fur die Familie Alatinidae und den Genus Alatina Die Meduse besitzt vier fadenformige Tentakel die langer sind als die Hohe des Schirms wenn sie voll ausgestreckt sind Sie sind weiss mit dunnen hellbraunen Annuli Die Nesselzellen der Tentakel gehoren zu folgenden Typen holotriche Isorhizen atriche Isorhizen und einzelne eiformige heterotriche mikrobasische Eurytelen Lebensweise und Vermehrung BearbeitenDie Lebensweise konnte bisher nur unter Laborbedingungen untersucht werden Ausserdem gelang es bisher nicht die Medusen bis zur Geschlechtsreife zu zuchten Cubopolypen und junge Medusen wurden einmal am Tag mit Artemia Nauplii gefuttert Unter ungunstigen Bedingungen wie Wassertemperaturen unter 15 C oder hoher als 27 C bilden die Polypen Uberdauerungsstadien Die Polypen zogen sich zu Kugeln zusammen und kapselten sich mit einer durchsichtigen Schleimschicht ein Die Schleimschicht hartet aus und wird mittels Schleimfaden an den Untergrund angeheftet Wurden die Schleimfaden durchtrennt wurden sie bei ruhigem Wasser entweder neu gebildet und die Zyste wieder am Untergrund angeheftet oder die Zyste trieb bei bewegtem Wasser davon und neue Schleimfaden wurden an der Wasseroberflache gebildet Wurden im Wasser wieder die fur die Polypen gunstigen Temperaturen hergestellt krochen die Polypen aus der Zystenhulle und regenerierten sich innerhalb einer Woche wieder zu einem vollausgebildeten Cubopolypen Asexuelle Vermehrung Bearbeiten Bisher gelang es nicht die Medusen bis zur Geschlechtsreife zu zuchten Deshalb sind bisher keine Angaben zur sexuellen Vermehrung moglich Bei der asexuellen Vermehrung im Polypenstadium wurden zwei Vermehrungstypen beobachtet Typ 1 kriechende Cubopolypen durch Knospung und Typ 2 Langsteilung eines Cubopolypen Typ 1 Kriechende Cubopolypen Unter gunstigen Lebensbedingungen und wenn die Polypen gut genahrt und voll entwickelt waren Mindestgrosse 1 mm 12 Tentakel bildeten sich in der Kelchregion eine selten auch zwei Knospen zur selben Zeit In Abhangigkeit vom Ernahrungszustand und Grosse des Elternpolypen hatten die Knospen eine Grosse von 0 3 bis 3 mm Lange Mittel 2 mm n 30 Die abgeschnurten Knospen waren wurm ahnlich mit einem zugespitzten hinteren Ende das Anhaufungen von Stenotelen in der Mesogloea hatte und ein trunkiertes Vorderende mit einem kleinen Hypostom das von 4 bis 8 Tentakeln umgeben war Die Spitzen der Tentakel enthielten noch keine Nesselzellen sondern diese waren an der Basis der Tentakel aufbewahrt Die kriechenden Polypen krochen zwei bis drei Tage herum bevor sie sich festsetzten Die Kriechpolypen bildeten sich zu festsitzenden Polypen um Bei Temperaturen hoher als 25 dauerte die Kriechphase 7 bis 10 Tage Sogar voll entwickelte Polypen bildeten sich zu einem Kriechpolypen um Die Kriechphase dauerte so lange bis die Temperatur wieder unter 25 C fiel Nach der Metamorphose alterer Polypen in eine Meduse begannen einige der jungeren Polypen mit asexueller Vermehrung durch Langsteilung Der Vorgang begann mit der Vergrosserung des domartigen Hypostom Auf den Seiten bildeten sich Langsfurchen die basale Fussscheibe teilte sich in zwei Scheiben Die beiden Fussscheiben ruckten nun immer weiter auseinander und die Teilung schritt von unten nach oben immer weiter fort bis die beiden Tochterpolypen nur noch in der Mundregion miteinander verbunden waren Letztendlich riss auch dieser Kontakt Oft hatten die beiden entstehenden Tochterpolypen nicht die gleiche Grosse Langsteilung konnte bei einem Polypen mehrmals beobachtet werden Metamorphose Bearbeiten Das Einsetzen der Metamorphose des Cubopolypen konnte durch Anderung der Wassertemperatur oder durch Zugabe von Kaliumiodid nicht ausgelost werden Im Labor fand die Metamorphose nur von Mai bis September statt als die Raumtemperatur im Labor auf etwa 25 C stieg und mindestens 5 Stunden direktes Sonnenlicht hatte Ungefahr vier Wochen vor dem Einsetzen der Metamorphose wurde eine Massenproduktion kriechender Polypen beobachtet Das erste Anzeichen der beginnenden Metamorphose war das Abflachen des Hypostom und die Bildung von vier Furchen das Hypostom nahm kurzzeitig die Form eines vierblattrigen Kleeblattes an Der Stiel verlangerte sich und wurde transparent Die Tentakelbasen verschmolzen wurden knospenartig und die freien Enden wurden resorbiert Bevor die Resorption der Tentakel beendet war bildeten sich Pigmentflecken auf den ruckgebildeten Tentakelbasen auf der Seite zum Hypostom hin Diese Pigmentflecken entwickelten sich weiter zu den Rhopalia Auf der dem Hypostom abgewandten Seiten der Knospen bildeten sich etwas spater die Statozysten Spater erschien eine horizontale Furche in der Kelchregion und teilte die Kelchregion in einen metamorphosierenden medusoiden oberen Teil und in einen polypenahnlichen unteren Teil Der obere Teil verlor dann seine Radialsymmetrie und wandelte sich in einen wurfelahnliche Form um Das Hypostom blahte sich ballonartig auf Nachdem die Umwandlung der Tentakelbasen in die Rhopalia abgeschlossen war bildeten sich zwischen den Rhopalia die Tentakel der kunftigen Meduse Wahrend die Tentakel zur vollen Lange wuchsen wanderte die Einschnurung zwischen oberen Kelchteil und unterem Kelchteil langsam den Stiel hinunter Um das aufgeblahte Hypostom herum bildete sich eine tiefe quer verlaufende Furche und leitete die Umbildung des Hypostoms in das Manubrium ein Der Schirm bildete sich aus und viele Nesselzellenflecken erschienen auf der Exumbrella Nachdem die Transformation des Hypostoms in das Manubrium angeschlossen war begann der Schirm zu pulsieren und der Stiel wurde absorbiert Die junge Meduse loste sich nach der kompletten Absorption des Stiel ab Gelegentlich war am Apex des Schirmes der abgelosten Meduse noch die Basalscheibe zu sehen die sich aber innerhalb der ersten zwei Tage zuruckbildete und komplett verschwand Die Metamorphose eines Cubopolypen in eine Meduse dauerte insgesamt etwa drei bis sieben Tage und war immer komplett d h ohne dass ein regenerativer Rest des Polypen an der Anheftungsstelle zuruckblieb Literatur BearbeitenIlka Straehler Pohl und Gerhard Jarms 2011 Morphology and life cycle of Carybdea morandinii sp nov Cnidaria a cubozoan with zooxanthellae and peculiar polyp anatomy Zootaxa 2755 36 56 2011 Ilka Straehler Pohl und Sho Toshino 2015 Carybdea morandinii New investigations on its life cycle reveal its true genus Carybdea morandinii Straehler Pohl amp Jarms 2011 becomes Alatina morandinii Straehler Pohl amp Jarms 2011 Plankton amp Benthos Research 10 4 167 177Weblinks BearbeitenNews Rx Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alatina morandinii amp oldid 222337786