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Dieser Artikel beschreibt den Verbrecher Cartouche Fur den im Original gleichnamigen Film siehe Cartouche der Bandit Louis Dominique Garthausen besser bekannt als Cartouche auch Louis Dominique Bourguignon 1693 in Paris 28 November 1721 ebenda geradert war ein franzosischer Rauber Morder und Bandenchef CartoucheDie Flucht Cartouches Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verurteilung und Tod 3 Literatur 4 FilmLeben BearbeitenCartouche war der Sohn eines Weinhandlers der Brockhaus von 1837 spricht vom Sohn eines redlichen Handwerkers im Pariser Quartier de la Courtille Schon in der Schule fiel er durch Diebstahle auf und so jagte sein Vater ihn im Alter von zwolf Jahren bereits davon Er schloss sich zunachst einer Gruppe Nichtstuer und Abenteurer einige Jahre spater einer Rauberbande in der Normandie an Diese wahlte ihn wegen seiner erfolgreich durchgefuhrten Taten bald zum Anfuhrer Wieder in Paris war er eine Zeitlang fur den Polizeileutnant d Argenson als Spitzel tatig und ging dann zur Armee Nach seiner Ruckkehr grundete er die Rauberbande die so lange in und um Paris ihr Unwesen trieb bis Cartouche laut Sanson am 15 Oktober 1721 in einer Schanke gefangen genommen wurde Die Angaben zu den Daten der Verhaftung sind in den verschiedenen Quellen teils widerspruchlich Laut Gilles Henry Cartouche le Brigand de la Regence wurde er am 4 Januar 1721 von seinem Genossen Gruthus verraten Auf Cartouches Ergreifung hatte der Magistrat eine hohe Belohnung ausgesetzt Cartouche war bei der Pariser Bevolkerung und auch beim Adel durchaus popular nicht zuletzt weil seine Streiche oft von einem gewissen Witz zeugten Henri Sanson schreibt in seinen Tagebuchern der Henker von Paris Seite 175 ff in denen Cartouche ein ganzes Kapitel gewidmet ist der hervorspringende Zug in allen Unternehmungen Cartouches war der geistreiche Scherz der sie fast immer begleitete Der Dieb begnugte sich nicht damit seine Opfer zu berauben sondern zog sie noch soviel als moglich auf Das war auch ein Geheimnis seines grossen Rufes er begriff recht gut dass ihm viel verziehen werden wurde wenn er die denen er Furcht machte auch amusierte Verurteilung und Tod BearbeitenEin Fluchtversuch bei dem die Mauer des Gefangnisses bereits durchbrochen war wurde in letzter Minute vereitelt und so brachte man Cartouche in die Conciergerie Am 26 November wurde er samt vieren seiner Kumpane dazu verurteilt geradert zu werden nachdem er die gewohnliche und aussergewohnliche peinliche Befragung bestanden hatte Diese fand am Morgen des 27 November statt Dazu Sanson Am Morgen des 27 erlitt Cartouche die Tortur Ein Bruchschaden den die Arzte bei ihm feststellten ersparte ihm die Tortur des Wippens die der spanischen Stiefel dagegen durchlitt er bis zum achten Keil mit ausserordentlicher Festigkeit und Ruhe er weigerte sich irgendein Gestandnis zu machen Die Nachricht von der bevorstehenden Hinrichtung hatte sich in Windeseile in der Stadt verbreitet Die Place de Greve und die angrenzenden Strassen waren voller Menschen Um vier Uhr nachmittags sollte der Scharfrichter Cartouche zur Richtstatte fuhren Wahrend des Transports bemerkte dieser dass er offenbar der Einzige war der zur Hinrichtung gebracht wurde Der Henker erklarte ihm auf seine Nachfrage es gebe keine weiteren Delinquenten er sei allein Cartouche schloss daraus mit den Worten Die Verrater dass seine Kumpane ihn verraten haben mussten um sich eine mildere Strafe zu sichern Daraufhin rief er den Gerichtssekretar zu sich und sagte ihm er habe noch Gestandnisse zu machen Man brachte ihn zum Rathaus wo er gegenuber einigen noch anwesenden Herren vom Parlament aussagte Dabei gestand er nur die Verbrechen die ihm ohnedies unzweifelhaft nachgewiesen waren belastete jedoch einen Mittater namlich Pierre Francois Gruthus Duchatelet von dem er sich verraten fuhlte und nannte auch noch einige Hehler Am folgenden Tag ubergab man ihn erneut dem Scharfrichter Ein Retentum das man ihm gewahrt hatte war dem Henker versehentlich nicht rechtzeitig ausgehandigt worden so dass der Delinquent das eigentliche Radern bis zum bitteren Ende erdulden musste Anschliessend wurde er wie damals ublich aufs Rad geflochten und uberlebte auch diese Tortur noch um zwanzig Minuten Vier Tage nach dieser Hinrichtung folgten ihm weitere Spiessgesellen auf dem Weg zum Schafott Auch sie hofften ihr Leben durch zusatzliche Aussagen zu verlangern Dadurch zog sich der Prozess noch ein weiteres Jahr hin und endete mit weiteren Verurteilungen und Hinrichtungen Literatur BearbeitenN N Der beruhmte Ertz Dieb und Strassen Rauber Cartouche Leipzig 1722 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Michel Ellenberger Histoire d un brigand un brigand devant l Histoire La bibliotheque 2006 ISBN 2 909688 40 2 Henri Sanson Tagebucher der Henker von Paris 1685 1847 Kiepenheuer 1982 ISBN 3 406 09165 2 Seiten 175 ff Originaltitel der franzosischen Ausgabe von 1862 Sept generations d executeur Gilles Henry Cartouche le Brigand de la Regence Brockhaus Lexikon von 1837 1 Leben und Thaten Dess Welt beruchtigten Spitz Buben Louis Dominique Cartouche und seiner Cameraden Sammt Deren gantzen Process End Urtheil und Execution 1722 DigitalisatFilm BearbeitenCartouche der Bandit F I 1962 Regie Philippe de Broca Darsteller Jean Paul Belmondo Claudia Cardinale Jean Rochefort Odile VersoisNormdaten Person GND 118519344 lobid OGND AKS LCCN n84099695 VIAF 54939482 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME CartoucheALTERNATIVNAMEN Bourguignon Louis Dominique wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer VerbrecherGEBURTSDATUM 1693GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 28 November 1721STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cartouche amp oldid 237909938