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Retentum lat retinere zuruckhalten aufhalten bezeichnet von alters her eine Milderung bei der Vollstreckung der Todesstrafe die durch eine geheime Urteilsklausel durch das Gericht eingefugt werden konnte Im Zusammenhang mit dem Radern bezeichnet das Retentum diejenige Anzahl an Schlagen mit dem Rad oder mit einer langen Eisenstange nach der der Verurteilte durch den Scharfrichter heimlich erwurgt werden sollte Auch das Radern vom Kopfe her war als Strafmilderung gebrauchlich Durch einen Schlag mit dem Rad oder der Barre auf Kopf oder Brustkorb wurde der Verurteilte sofort getotet Damit wurden die Leiden des Delinquenten abgekurzt die dieser durch das anschliessende Flechten seiner Glieder durch die Sprossen des Rades erfahren hatte Eine Beschreibung dieses Verfahrens findet sich in den Tagebuchern von Sanson Weitere Formen des Retentums waren vor dem Verbrennen auf dem Scheiterhaufen wurde das Opfer heimlich erdrosselt um ihm die Qualen des Erstickens oder Verbrennens zu ersparen oder das Umhangen eines Sackes mit Schiesspulver der rechtzeitig explodierte Bereits in romischer Zeit galt es als Begunstigung dem Gekreuzigten nach einiger Zeit die Fusse bzw Unterschenkel zu brechen um ihm das Abstutzen zu verwehren und so seinen Todeskampf abzukurzen Entsprechende Beschreibungen finden sich bei Flavius Josephus aber auch im Neuen Testament bei Johannes 19 32 Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine dann dem anderen der mit ihm gekreuzigt worden war Als sie aber zu Jesus kamen und sahen dass er schon tot war zerschlugen sie ihm die Beine nicht Joh 19 32 33 EU Quellen BearbeitenHenri Sanson Tagebucher der Henker von Paris 1685 1847 Herausgegeben von Eberhard Wesemann und Knut Hannes Wettig Lizenzausgabe Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09165 2 Anmerkung 168 Originaltitel der franzosischen Ausgabe von 1862 Sept generations d executeur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Retentum amp oldid 174418659