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Mit Carousel werden Diaprojektoren bezeichnet die mit einem Rundmagazin arbeiten Die bekanntesten Projektoren nach diesem Funktionsprinzip stammen von der Firma Kodak Durch die weite Verbreitung dieser Gerate hat sich der Begriff Carousel als generischer Markenname fur Projektoren mit Rundmagazin etabliert CarouselKodak Projektoren arbeiten mit Magazinen fur 80 oder 140 Kleinbild Dias und wurden seit 1961 in Stuttgart gebaut das Design wurde 1963 von Hans Gugelot uberarbeitet Die Produktion wurde 2004 mit der letzten Diaprojektorserie Ektapro eingestellt 1 Die Gerate wurden mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen und Lampenleistungen gebaut sie gelten als extrem robust und waren bis zum Aufkommen hochauflosender Flachbildschirme weit verbreitete Standardgerate Inhaltsverzeichnis 1 Arbeitsweise 2 Magazine 3 Vor und Nachteile 4 Einsatzbeispiele 5 EinzelnachweiseArbeitsweise BearbeitenDas runde ringformige Magazin mit den Dias wird auf den Projektor aufgesetzt und durch einen Motor schrittweise gedreht Das aktuell zu projizierende Dia rutscht nur durch Schwerkraft nach unten in einen Schacht zwischen Projektionslampe und Objektiv Zum nachsten Wechsel wird es mechanisch angehoben und das Magazin weiterbewegt um das nachste Dia hinunterzulassen Der Diawechsel einen Schritt vorwarts oder ruckwarts kann mit Druckknopfen am Projektor selbst oder mit einer Kabelfernbedienung von Hand gesteuert werden Eine einstellbare Timer Funktion kann im Projektor integriert sein oder wird als etwa 4 4 4 cm kleines wurfelformiges Zusatzteil mit mehreren Kontaktstiften an der Hinterseite des Projektors in einen Stecksockel gesteckt In beiden Fallen kann die Bildfolgefrequenz durch einen kleinen Drehknopf eingestellt werden Uber Signalimpulse auf einer Tonbandspur und ein Steuergerat lasst sich der Diawechsel so programmieren dass die Tonwiedergabe vom Band oder Kassette die dadurch gesteuerte Diaprojektion eine synchronisierte Multimedia Prasentation aus Bild und Ton ergibt Im Vergleich zum Video band Recorder fruherer Zeit liess sich eine erheblich detailreichere und storungsfreiere Bildqualitat bei sehr dauerhafter Funktion erreichen Seit etwa 1990 wurden Computersteuerungen eingefuhrt hierfur entwickelte Kodak das P Com Protokoll mit dem bis zu 16 Projektoren im Verbund uber eine RS232 Schnittstelle steuerbar sind Auch eine MIDI Synchronisiation war moglich 2 Carousel Diashows wurden auf Messestanden in Schaufenstern Museen und zur Kunstprasentation im Dauerlauf betrieben Bei einer Projektion platzsparend via Spiegel und oder auf die Ruckseite einer durchscheinenden Projektionswand sind die Dias entsprechend im Magazin zu orientieren der Projektor selbst muss jedoch immer etwa waagrecht stehen Es ist genau der simple Schwerkraftantrieb der Diabewegung nach unten der das Gerat so quietschfrei und zuverlassig macht Nur verbogene oder aufklaffende Diarahmen mussen gerichtet werden um gut frei zu fallen Nach Stromausfall lauft das Gerat von selbst wieder weiter Andere Firmen so etwa Rollei produzierten ebenfalls Rundmagazinprojektoren bei diesen erfolgte der Diatransport jedoch auf klassische Weise was zu Einschrankungen bei der Dauerbetriebstauglichkeit fuhrte Auch fur die Paximat Projektoren wurden Rundmagazine angeboten Magazine BearbeitenDie Magazine fassen je nach Typ 80 bis zu 3 mm 1 8 dicke Dias der Grosse 50x50 mm 2x2 oder aber 140 dunne maximal 1 5 mm 1 16 aus Karton von Kodak oder Plastik Zum Abnehmen des Magazins vom Projektor wird dieses auf die Position Fachnummer 0 gedreht Genau dann liegt das einzige Blindfach uber dem Schlitz im verschieblichen Blechboden des Ringmagazins der dann alle bis 80 oder 140 Dias gegen Herausfallen sichert Oben verschliesst eine ebenfalls ringformige Staubkappe oder ein Haltering das Magazin Im Karton kann das Magazin staubgeschutzt gestapelt in einer Box auch hochkant in ein Bucherregal gestellt werden Vor und Nachteile BearbeitenVorteil dieses Prinzips ist die einfache und robuste mechanische Ausfuhrung sowie die Moglichkeit einer Endlosprojektion ohne Pause fur den bei Langmagazinen erforderlichen Rucktransport Die Dias sind im Magazin beim Transport gegen Herausfallen gesichert Des Weiteren bewirkt der Fallschacht dass das Dia immer prazise positioniert wird Nachteilig sind die vergleichsweise hohen Kosten fur die aufwendigen Magazine und der recht grosse Platzbedarf bei der Lagerung Einsatzbeispiele BearbeitenDie auf der Expo 67 prasentierte multimediale Installation Diapolyekran von Josef Svoboda verwendete Carousel Projektoren Bei der Rockoper Tommy kamen 80 Projektoren zum Einsatz 2 Die Musical Produktion von Mike Batt The Hunting of the Snark verwendete 152 paarweise angeordnete Projektoren die im Verlauf des Stucks 12 000 Dias projizierten 3 Einzelnachweise Bearbeiten kodak com Slide Projectors Family Memento vom 5 April 2006 im Internet Archive englisch a b Fotoforum Kodak Ektapro Diaprojektoren Digitalisat The Hunting of the Snark Theatrecrafts com 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