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Philipp Carl Sprengel 29 Marz 1787 in Schillerslage 21 April 1859 in Stettin 1 war ein deutscher Agrarwissenschaftler Mit den Erkenntnissen der Agrikulturchemie wollte er den Ackerbau der hochsten Vollendung entgegen fuhren 2 Gemeinsam mit Albrecht Daniel Thaer und Justus von Liebig gehort er zu den geistigen Wegbereitern der neuzeitlichen Landbauwissenschaft Carl Sprengel Inhaltsverzeichnis 1 Lehrjahre und Studienreisen 2 Student und Dozent an der Universitat Gottingen 3 Mineralstofftheorie und Minimumgesetz 4 Professor fur Landwirtschaftslehre in Braunschweig 5 Autor wegweisender Lehr und Handbucher 6 Erfullung des Lebenszieles in Regenwalde 7 Carl Sprengel und Justus von Liebig 8 Ehrung 9 Hauptwerke 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLehrjahre und Studienreisen Bearbeiten nbsp Geburtshaus Carl Sprengels in SchillerslageCarl Sprengel war Sohn eines hannoverschen Postverwalters Seine Jugendzeit verlebte er auf dem Halbmeierhof seines Vaters Er wurde durch Hauslehrer unterrichtet und hatte fruhzeitig den Wunsch Landwirt zu werden Als 15 Jahriger gehorte er zu den ersten Schulern Albrecht Daniel Thaers der 1802 in Celle ein landwirtschaftliches Lehrinstitut eingerichtet hatte Als Thaer 1804 sein Institut in das preussische Moglin verlegte Landwirtschaftliche Akademie Moglin folgte Sprengel seinem Lehrer Bis 1808 war er als Mitarbeiter am neuen Thaerschen Institut tatig zuletzt als Wirtschaftsinspektor des Mogliner Gutsbetriebes Fast zehn Jahre lang war dann Sprengel in der landwirtschaftlichen Praxis tatig vor allem als Berater auf Gutsbetrieben in der Oberlausitz in Thuringen Schlesien und Sachsen Wahrend dieser Zeit verbrachte er allerdings die Wintermonate meistens in Dresden wo er neuere Sprachen lernte und Vorlesungen uber Chemie horte Von 1817 bis 1820 unternahm er ausgedehnte Studienreisen um die besten Methoden im Landbau kennenzulernen Sie fuhrten ihn durch viele deutsche Lander in die Niederlande nach Frankreich und Belgien und in die Schweiz Dort besuchte er auch den seinerzeit weltberuhmten landwirtschaftlichen Musterbetrieb von Philipp Emanuel von Fellenberg Student und Dozent an der Universitat Gottingen BearbeitenDurch seinen Lehrer Albrecht Daniel Thaer durch seine Erfahrungen in der landwirtschaftlichen Praxis durch seine Reisen sowie durch das Studium der Fachliteratur war Sprengel uberzeugt dass die Ertrage der Kulturpflanzen nur dann gesteigert werden konnen wenn die neuen Erkenntnisse der Naturwissenschaften Eingang in die landwirtschaftliche Praxis finden Nach seinem Verstandnis konnte in Zukunft nur noch derjenige ein erfolgreicher Landwirt sein der auch eine naturwissenschaftliche Ausbildung besitze Sprengel entschloss sich dieser vollkommene Landwirt zu werden Zwar hatte er sich bereits wahrend seiner Tatigkeit am Thaerschen Institut solide naturwissenschaftliche Kenntnisse aneignen konnen trotzdem begann er im Alter von 34 Jahren noch ein Hochschulstudium 1821 immatrikulierte sich der erfahrene landwirtschaftliche Praktiker an der Universitat Gottingen und wurde Student der Naturwissenschaften Er studierte Chemie Physik Botanik Mineralogie Geologie und Mathematik und besuchte landwirtschaftliche Vorlesungen Am 18 November 1823 wurde er nach einer hervorragenden Prufung in den Fachern Chemie und Okonomie zum Dr phil promoviert Nach der Promotion blieb Sprengel zunachst in Gottingen 1826 wurde ihm die Lehrbefugnis erteilt Im Wintersemester 1827 28 hielt er als Privatdozent eine funfstundige Vorlesung uber Agricultur Chemie die erste Vorlesung uber dieses Fachgebiet die an einer deutschen Universitat gehalten worden ist In den folgenden Jahren kundigte Sprengel auch Vorlesungen uber Landwirtschaft an Seine Kenntnisse uber die in der landwirtschaftlichen Praxis ublichen Anbaumethoden der Kulturpflanzen vervollstandigte er durch Studienreisen in allen Provinzen des Konigreiches Hannover Ausserdem schrieb er ein zweibandiges Lehrbuch uber Agrikulturchemie Die meiste Zeit verbrachte er jedoch im Laboratorium des Chemikers Friedrich Stromeyer Dort analysierte er Boden Pflanzen und Dungemittel Mineralstofftheorie und Minimumgesetz Bearbeiten1826 widerlegte Sprengel die bis dahin allgemein anerkannte Humustheorie Dieser Theorie lag die Annahme zugrunde dass die Pflanzen sich nur von solchen Stoffen ernahren konnen die ihnen gleichartig sind Als der Pflanzensubstanz gleichartig wurde der Humus angesehen Sprengel konnte jedoch mit neuen Analysenmethoden nachweisen dass die dungende Wirkung des Humus vornehmlich auf die in ihm enthaltenen Nahrstoffe zuruckzufuhren ist Erstmals hat er uber diese Erkenntnis in der Zeitschrift fur die gesammte Naturlehre Bd 8 1826 berichtet Die Ergebnisse der Humusforschung fuhrten Sprengel direkt zur Frage der Mineralstoffernahrung der Pflanzen Vor allem durch den Vergleich von Daten aus Boden Pflanzen und Dungemittelanalysen kam er zu der Erkenntnis dass die in den Pflanzen vorhandenen Mineralstoffe als lebensnotwendige Nahrstoffe angesehen werden mussen Sein mehrteiliger 1828 im Journal fur technische und okonomische Chemie veroffentlichter Beitrag unter dem Titel Von den Substanzen der Ackerkrume und des Untergrundes war der entscheidende gedankliche Durchbruch zur neuzeitlichen Lehre von der Mineralstoffernahrung der Pflanzen und damit die Basis fur eine auf naturwissenschaftlichen Grundlagen fussende Dungerlehre In diesem Beitrag aus dem Jahre 1828 findet sich auch die uber ein Jahrhundert lang vergessene Aussage Wenn eine Pflanze zwolf Stoffe zu ihrer Ausbildung bedarf so wird sie nimmer aufkommen wenn nur ein einziger an dieser Zahl fehlt und stets kummerlich wird sie wachsen wenn einer derselben nicht in derjenigen Menge vorhanden ist als es die Natur der Pflanze erheischt Bd 3 1828 S 93 Sprengel hatte damit als erster das Gesetz vom Minimum Minimumgesetz deutlich vor Justus von Liebig klar und eindeutig formuliert Allerdings fehlten in dieser Fassung noch die wichtigen nichtstofflichen Faktoren wie Warme Licht etc die Liebig dann einbezog Professor fur Landwirtschaftslehre in Braunschweig BearbeitenSprengels Tatigkeit in Gottingen den Landwirten allein mit Aufsatzen in Zeitschriften oder mit Lehrbuchern naturwissenschaftliches Wissen zu vermitteln und die sich daraus ergebenden Konsequenzen fur die Dungungspraxis nahezubringen hatte wenig Erfolg Sprengel sah ein dass sich die neue Lehre von der Mineralstoffernahrung in der landwirtschaftlichen Praxis nur dann durchsetzen werde wenn deren Richtigkeit durch entsprechende Feldversuche uberzeugend demonstriert werden kann Seine wiederholten Initiativen in Gottingen eine diesem Hauptzweck dienende Experimental und Musterwirtschaft einzurichten schlugen jedoch fehl 1831 verliess Sprengel Gottingen und siedelte nach Braunschweig uber Die sehr fortschrittliche braunschweigische Regierung plante am dortigen Collegium Carolinum ein Institut fur Land und Forstwirtschaft einzurichten Sprengel hatte den an ihn ergangenen Ruf dieses Institut mit aufzubauen und spater dessen Leitung zu ubernehmen angenommen Hier schien sich fur ihn die grosse Chance zu bieten einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb in eigener Regie zu ubernehmen um mit grossflachigen Feldversuchen die Landwirte von der Richtigkeit der neuen Dungungslehre zu uberzeugen Aus verschiedenen Grunden vor allem jedoch durch personliche Differenzen Sprengels mit seinem unmittelbaren Vorgesetzten verzogerte sich die Einrichtung des Instituts und die Bereitstellung von Versuchsflachen Deshalb widmete sich Sprengel zunachst wieder schriftstellerischer Tatigkeit Von 1834 bis 1836 war er Redakteur der neu gegrundeten Land und Forstwirthschaftlichen Zeitschrift fur Braunschweig Hannover und die angrenzenden Lander In diesem Fachjournal veroffentlichte er auch eigene Beitrage Erst Ende 1835 konnte der Lehrbetrieb am Collegium Carolinum aufgenommen werden Sprengel im gleichen Jahr zum Professor ernannt unterrichtete Landwirtschaftslehre und Agrikulturchemie Im Wintersemester 1835 36 fuhrte er das erste agrikulturchemische Praktikum an einer deutschen Hochschule durch Das Hauptanliegen Sprengels in Braunschweig eine Experimentalwirtschaft zu etablieren um den Landwirten die Wirksamkeit sachgerechter Mineraldungung durch grossflachige Feldversuche zu demonstrieren blieb jedoch Wunschtraum Sprengel konnte lediglich mit Unterstutzung des Land und Forstwirthschaftlichen Vereins zu Braunschweig ein kleines mehr oder weniger privates Versuchsfeld anlegen Dem neu gegrundeten Institut am Collegium Carolinum standen zwar zwei Domanenbetriebe fur die praktische Unterweisung der Studierenden zur Verfugung doch erschopfte sich der Kontakt zu diesen Betrieben in gelegentlichen Exkursionen Die Anstellung von eigenen praxisgerechten Feldversuchen blieb Sprengel verwehrt Autor wegweisender Lehr und Handbucher BearbeitenDass sich der Wunsch Sprengels einen landwirtschaftlichen Versuchsbetrieb in eigener Regie zu ubernehmen wahrend seiner Tatigkeit in Braunschweig nicht erfullte kann ruckblickend jedoch als ein Glucksfall fur die Wissenschaftsgeschichte des Landbaus betrachtet werden Innerhalb von dreieinhalb Jahren vom Herbst 1835 bis zum Fruhjahr 1839 schrieb er drei wegweisende Lehr und Handbucher die die Entwicklung der traditionellen Landwirtschaftslehre zu einer auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Landbauwissenschaft nachhaltig beeinflussten Als erstes Buch erschien 1837 Die Bodenkunde oder die Lehre vom Boden In diesem Werk hat Sprengel die verschiedenen Boden nicht nur als geologisch mineralische Verwitterungsprodukte sondern vor allem als Standorte fur den Anbau von Kulturpflanzen beschrieben Beeindruckend wirkt auch heute noch welche vielfaltigen Wechselbeziehungen zwischen Gestein Boden und Pflanze von Sprengel aufgezeigt werden Besonders hat er auf die Bedeutung des Unterbodens fur das Pflanzenwachstum hingewiesen und empfohlen bei chemischen Bodenanalysen stets die Nahrstoffe in den unteren Bodenschichten mit zu untersuchen Das Werk das auch eine von dem am Braunschweiger Collegium Carolinum wirkenden Chemiker Friedrich Julius Otto verfasste Anleitung zur chemischen Analyse der Ackerboden enthalt ist das erste an den Bedurfnissen der Landwirtschaft orientierte wissenschaftliche Lehrbuch der Bodenkunde uberhaupt nbsp Titelblatt eines Buches von Carl Sprengel1838 veroffentlichte Sprengel Die Lehre von den Urbarmachungen und Grundverbesserungen In diesem Buch gibt er einen fundierten Uberblick uber die Methoden meliorationsbedurftige Boden in ertragreiche Ackerbau und Wiesenstandorte zu uberfuhren Uberzeugt davon dass nur ein mit den Methoden der Naturwissenschaften vertrauter Landwirt ein erfolgreicher Landwirt sein kann verlangte Sprengel bei den fur Meliorationsmassnahmen notwendigen Bodenschatzungen nur solche Landwirte einzusetzen die auch erfahrene Boden und Pflanzenkenner sind 1839 erschien schliesslich Die Lehre vom Dunger ein Handbuch uber die Ernahrungslehre der Kulturpflanzen mit einer detaillierten Beschreibung aller damals in der landwirtschaftlichen Praxis verwendeten Dungemittel Mit diesem Buch hatte Sprengel eine so weit vorausschauende auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Dungerlehre geschaffen dass sie in weiten Teilen auch heute noch der gultigen Lehrmeinung entspricht Sicherlich lag es nicht in der Absicht Sprengels mit diesen drei Lehr und Handbuchern die heute zu den Klassikern der wissenschaftlichen Landbauliteratur gehoren die Verselbstandigung von Teilgebieten der Landwirtschaftslehre betreiben zu wollen Er sah in der Landwirtschaftslehre stets eine geschlossene Einheit Aus wissenschaftshistorischer Sicht hat er jedoch mit diesen drei Buchern die Verselbststandigung von Teilgebieten der traditionellen Landwirtschaftslehre Bodenkunde Kulturtechnik und Pflanzenernahrung entscheidend gefordert Erfullung des Lebenszieles in Regenwalde BearbeitenIm Juli 1839 folgte Sprengel einem Ruf nach Preussen Ludolph von Beckedorff Prasident der Pommerschen Okonomischen Gesellschaft wurde sein grosser Forderer Er hatte ihm das Angebot gemacht Generalsekretar seiner Gesellschaft zu werden Sprengel nahm seinen Wohnsitz in Regenwalde heute Resko und begann erneut nunmehr bereits 52 Jahre alt unter wesentlich gunstigeren Voraussetzungen als acht Jahre zuvor in Braunschweig seine Plane und Ideen zu verwirklichen 1842 grundete er ein privates landwirtschaftliches Lehrinstitut das alsbald mit staatlichen Mitteln unterstutzt wurde und sich seit 1846 Landbau Academie zu Regenwalde nannte Auf einer grossen Versuchswirtschaft konnte Sprengel nun endlich grossflachige Dungungsversuche nach seinen eigenen Vorstellungen durchfuhren Ausserdem grundete er eine Ackergerate Fabrik die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen in Regenwalde war Trotzdem blieb Sprengel in Regenwalde weiterhin literarisch tatig Von 1840 bis 1853 war er Redakteur der neu gegrundeten Allgemeinen Landwirthschaftlichen Monatsschrift Sein wissenschaftliches Lebenswerk kronte er jedoch nochmals mit einem Lehrbuch Das zwischen 1847 und 1852 erschienene dreibandige Werk unter dem Titel Meine Erfahrungen im Gebiete der allgemeinen und speciellen Pflanzen Cultur gehort zu den besten Pflanzenbau Lehrbuchern die je in deutscher Sprache geschrieben worden sind Klar ubersichtlich und frei von Spekulationen hat Sprengel hier sowohl das traditionelle Erfahrungswissen als auch die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse uber den Anbau der wichtigsten mitteleuropaischen Kulturpflanzen zu einer geschlossenen Darstellung zusammengefasst Das uber 1000 Druckseiten umfassende Werk ist auch heute noch eine wahre Fundgrube pflanzenbaulichen Wissens nbsp Dieses Denkmal wurde im Andenken an Carl Sprengel 1881 in Regenwalde aufgestellt In Regenwalde fand Carl Sprengel auch sein privates Gluck Am 30 September 1841 heiratete er im Alter von 54 Jahren die 19 jahrige Juliane von Wulffen 1822 1859 Tochter eines preussischen Majors Durch diese Ehe kam Sprengel in enge verwandtschaftliche Beziehungen zum pommerschen Adel Der Ehe entstammen eine Tochter und ein Sohn doch uber das so spat begrundete Familienleben Sprengels ist kaum etwas bekannt Carl Sprengel verstarb im Alter von 72 Jahren an Herzschwache Nach seinem Tode wurde die Landbau Academie aufgelost und auch die anderen von ihm geschaffenen Einrichtungen mit Ausnahme der Ackergerate Fabrik gingen ein 1881 hat der Landwirtschaftliche Verein zu Regenwalde anlasslich seines 50 jahrigen Bestehens einen Obelisk errichtet der die Inschrift trug Dem Andenken des um die Landwirthschaft hochverdienten Dr Carl Sprengel Im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal stark beschadigt Im Zuge der EU Erweiterung ist es einer gemeinsamen Initiative deutscher und polnischer Agrarwissenschaftler und Kommunalpolitiker gelungen mit Hilfe privater Spenden die Kriegsschaden zu beseitigen Am 13 Juni 2004 wurde der restaurierte Obelisk im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung als eine Gedenkstatte der europaischen Wissenschaftsgeschichte wieder der Offentlichkeit zuganglich gemacht Auf der noch vorhandenen Grabstatte Carl Sprengels in Resko ist 2004 ein neuer Grabstein mit einem zweisprachigen Text deutsch polnisch aufgestellt worden nbsp Carl Sprengels Grab in RegenwaldeCarl Sprengel und Justus von Liebig BearbeitenFast ein Jahrhundert lang gehorte Carl Sprengel zu den vergessenen Landbauwissenschaftlern Nur wenig war uber sein Leben und Wirken bekannt Seine Verdienste auf dem Gebiet des Acker und Pflanzenbaus wurden kaum wahrgenommen und seine Epoche machenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Pflanzenernahrung standen vollig im Schatten des Lebenswerkes Justus von Liebigs der als der eigentliche Begrunder der Lehre von der Mineralstoffernahrung der Pflanzen angesehen wurde Die zentrale Bedeutung Carl Sprengels fur die Entwicklung der neuzeitlichen Landbauwissenschaft ist erst um 1950 durch die Forschungen des Agrikulturchemikers Fritz Giesecke und seines Schulers Gunter Wendt in das Bewusstsein der Offentlichkeit geruckt worden Die Ergebnisse ihrer historischen Studien waren eindeutig Nicht der weltberuhmte Chemiker Justus von Liebig sondern der Thaer Schuler Carl Sprengel war der Begrunder der Lehre von der Mineralstoffernahrung der Pflanzen Mit dieser heute weitgehend anerkannten historischen Tatsache werden die grossen Verdienste Liebigs auf dem Gebiet der Agrikulturchemie in keiner Weise geschmalert Liebig war es der mit seinen popularen Veroffentlichungen der Lehre von der Mineralstoffernahrung der Pflanzen zum Durchbruch verhalf und viel dafur getan hat den Landwirten mineralische Dungemittel zur Verfugung zu stellen Er war der entscheidende Kampfer fur die Anerkennung der neuen Pflanzenernahrungslehre in der landwirtschaftlichen Praxis Trotzdem erregten die Forschungsergebnisse von Fritz Giesecke und Gunter Wendt seinerzeit in der Fachwelt grosses Aufsehen Ein Prioritatsstreit wem nun die grossten Verdienste auf dem Gebiet der neuzeitlichen Pflanzenernahrungslehre zuzusprechen sind wurde glucklicherweise vermieden Der Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs und Forschungsanstalten stiftete 1954 eine Sprengel Liebig Medaille um damit die untrennbaren Verdienste beider Wissenschaftler auf diesem Gebiet zu dokumentieren Ehrung BearbeitenIm Braunschweiger Stadtteil Volkenrode ist eine Strasse nach ihm benannt die Karl Sprengel Strasse mit der Postleitzahl 38112 Hauptwerke BearbeitenNachrichten uber Hofwyl in Briefen Nebst einem Entwurfe zu landwirthschaftlichen Lehranstalten Celle 1819 Chemie fur Landwirthe Forstmanner und Cameralisten 2 Bande Gottingen 1831 und 1832 Die Bodenkunde oder die Lehre vom Boden nebst einer vollstandigen Anleitung zur chemischen Analyse der Ackererden und den Resultaten von 170 chemisch untersuchten Bodenarten aus Deutschland Belgien England Frankreich der Schweiz Ungarn Russland Schweden Ostindien Westindien und Nordamerika Ein Handbuch fur Landwirthe Forstmanner Gartner Boniteure und Theilungscommissare Leipzig 1837 2 Aufl 1844 Die Lehre von den Urbarmachungen und Grundverbesserungen oder Beschreibung und Erklarung aller Urbarmachungen und Grundverbesserungen welche die Sumpfe Bruche Hochmoore Teiche Haiden Wustungen Walder Sandschollen Dunen felsigen Grunde Aecker Wiesen und Weiden betreffen Leipzig 1838 Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Die Lehre vom Dunger oder Beschreibung aller bei der Landwirthschaft gebrauchlicher vegetabilischer animalischer und mineralischer Dungermaterialien nebst Erklarung ihrer Wirkungsart Leipzig 1839 2 Aufl 1845 Meine Erfahrungen im Gebiete der allgemeinen und speciellen Pflanzen Cultur Band 1 Leipzig 1847 Band 2 1850 Band 3 1852 Literatur BearbeitenLobe Sprengel Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 293 Gunter Wendt Carl Sprengel und die von ihm geschaffene Mineraltheorie als Fundament der neuen Pflanzenernahrungslehre Dissertation math nat Gottingen 1950 Buch Wolfenbuttel 1950 mit Bild Bodenfruchtbarkeit als Fundament der Qualitatserzeugung Festschrift zum 90jahrigen Bestehen der Landwirtschaftlichen Untersuchungs und Forschungsanstalt Ebstorf fruher Braunschweig Herausgegeben von F Giesecke Uelzen Hann 1952 Die Schrift enthalt mehrere Beitrage von Fritz Giesecke uber Leben und Wirken von Carl Sprengel und eine umfassende Bibliographie Ludwig Schmitt Philipp Carl Sprengel 1787 1859 In Grosse Landwirte Herausgegeben von Gunter Franz und Heinz Haushofer Frankfurt am Main 1970 S 145 155 mit Bild Wolfgang Bohm Der Thaer Schuler Carl Sprengel 1787 1859 als Begrunder der neuzeitlichen Pflanzenernahrung In Jahresheft der Albrecht Thaer Gesellschaft 23 1987 S 43 59 mit Bild Wolfgang Bohm Carl Sprengel als Wegbereiter der Pflanzenbauwissenschaft In Zeitschrift fur Agrargeschichte und Agrarsoziologie Jg 35 1987 S 113 119 Diedrich Schroeder Carl Sprengel 150 Jahre Bodenkunde In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Band 150 1987 S 51 53 H G Frede Die Lehre von den Urbarmachungen und Grundverbesserungen eine aktuelle Erinnerung an die Drucklegung des Buches von Carl Sprengel vor 150 Jahren In Zeitschrift fur Kulturtechnik und Flurbereinigung Band 29 1988 S 2 7 Wolfgang Bohm Zum gegenwartigen Stand der Carl Sprengel Forschung In Zeitschrift fur Agrargeschichte und Agrarsoziologie Jg 41 1993 S 11 17 mit Bibliographie R R van der Ploeg W Bohm M B Kirkham On the origin of the theory of mineral nutrition of plants and the law of minimum In Soil Science Society of America Journal Band 63 1999 S 1055 1062 mit Bild Wilhelm Romer Denkmal und Grabstatte Carl Sprengel 1787 1859 in Resko Polen Restauriert und der Offentlichkeit ubergeben ein Bericht In Der Goldene Pflug Heft 21 2005 S 9 10 mit mehreren Abbildungen Klaus Dieter Schwenke Carl Sprengels Mineralstofflehre ein Meilenstein in der Geschichte der Agrikulturchemie In THAER HEUTE Herausgegeben von der Fordergesellschaft Albrecht Daniel Thaer e V Moglin Band 5 2008 S 23 50 mit Bild Albrecht Jungk Carl Sprengel The founder of agricultural chemistry A re appraisal commemorating the 150th anniversary of his death In Journal of Plant Nutrition and Soil Science Band 172 2009 S 633 636 mit Bild Hans Peter Blume Sprengel Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 751 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Carl Sprengel Quellen und Volltexte Literatur von und uber Carl Sprengel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Carl Sprengel war am 21 April 1859 in Stettin verstorben Botanische Zeitung Leipzig Nr 18 vom 6 Marz 1859 S 168 nicht am 19 April 1859 in Regenwalde wie es in der Allgemeinen Deutschen Biographie Band 35 S 293 irrtumlich heisst Carl Sprengel Chemie fur Landwirthe Forstmanner und Cameralisten Band 1 Gottingen 1831 S VI Normdaten Person GND 119057190 lobid OGND AKS LCCN n85312042 VIAF 50027241 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sprengel CarlALTERNATIVNAMEN Sprengel Philipp CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Okonomierat Landwirt Professor Fabrikant und SchriftstellerGEBURTSDATUM 29 Marz 1787GEBURTSORT SchillerslageSTERBEDATUM 21 April 1859STERBEORT Stettin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Sprengel amp oldid 228084075