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Carl Ernst Bock auch Karl Ernst Bock 21 Februar 1809 in Leipzig 19 Februar 1874 in Wiesbaden war ein deutscher Anatom Er war Professor fur Pathologische Anatomie an der Medizinischen Fakultat der Universitat Leipzig Carl Ernst Bock 1864 Grafik von Adolf Neumann Bock war bestrebt medizinische bzw anatomische Kenntnisse auch in der allgemeinen Bevolkerung zu verbreiten Durch anatomische Handbucher und Atlanten sowie popularwissenschaftliche Schriften u a Artikel in der Zeitschrift Die Gartenlaube wurde er einem grosseren Publikum bekannt Er warb darin auch fur Massnahmen der Gesundheitsforderung und korperlichen Ertuchtigung Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Carl Ernst BockEr war der Sohn des Leipziger Anatomen und Prosektors August Carl Bock dem er bereits fruh assistiert hatte Von 1827 bis 1830 studierte er in Leipzig Medizin und promovierte dort 1831 mit einer Arbeit zum Thema De arteriarum ligatura Vor seiner Ausbildung zum Anatomen und Pathologen wirkte er 1830 1831 chirurgisch in Warschau als Feldarzt im Russisch polnischen Krieg In Wien hospitierte Bock bei Carl von Rokitansky Nach seiner Ruckkehr aus Polen habilitierte sich Bock erfolgreich Nachdem sein Vater 1833 gestorben war versorgte Carl Ernst Bock als Alleinverdiener seine Mutter und vier Geschwister Er arbeitete hierzu als Dozent Lehrbeauftragter und Repetitor fur Studenten im Bereich der Leipziger Medizinischen Fakultat verfasster Fachbucher und war Konsiliar Arzt in einem stadtischen Krankenhaus Leipzigs Zudem verdingte er sich als Wissenschaftsjournalist und schrieb populare aufklarerische Artikel Er vertrat eine physiologische Medizin die er als diatetisches Lebensprogramm in der Tradition der Regimina sanitatis sowohl ab 1855 in seinem Buch vom gesunden und kranken Menschen als auch seit 1853 in Kolumnen der Zeitschrift Die Gartenlaube als deren wichtigster Autor laut dem Herausgeber Ernst Keil darstellte 1839 wurde er ausserordentlicher Professor und 1845 ordentlicher Professor fur Pathologische Anatomie an der Medizinischen Fakultat der Universitat Leipzig Wie sein Vater war er noch der Solidarpathologie verbunden Er anerkannte die Krasenlehre seines Lehrers Rokitansky doch die Einarbeitung in die neue Zellularpathologie Rudolf Virchows bereitete ihm Muhe Einen eigenen Lehrstuhl erhielt er ebenso wenig wie die Prosektur seines Vaters Mit dem Orthopaden Moritz Schreber grundete er den Leipziger Turnverein Bock wurde bekannt durch seine anatomischen Lehr und Handbucher sowie die popularwissenschaftlichen Beitrage in der Illustrierten Die Gartenlaube an deren Gestaltung und Erfolg er seit dem Erscheinen 1853 massgeblich beteiligt war Mit dissidenten Ansichten und systemkritischen Angriffen verursachte er ein kurzwirksames preussisches Verbot der Gartenlaube und die eigene Entlassung aus dem koniglich sachsischen Staatsdienst Beeindruckt von den elektrophysiologischen Experimenten von Emil du Bois Reymond entwickelte Bock bis 1860 ein fortschrittliches Konzept der Nervositat Zu wissenschaftlichem Ansehen brachte er es jedoch nicht Mit seinen Beitragen in der Gartenlaube bekampfte er neue in seinen Augen paramedizinische wirkungslose bis gefahrliche Konzepte wie Spiritismus tierischer Magnetismus und Fluidum Theosophie Lebenskraft Lebenswecker Hydropathie Homoopathie und Odlehre Mit Angriffen gegen seine Reputation und Deutungshoheit ausserten sich Vertreter alternativer und komplementarer Therapien vor allem aus dem Kreis der Homoopathen und Hydropathen insbesondere Theodor Hahn Bock dessen Gesundheit nach 1870 stark angegriffen war versuchte vergeblich durch Aufsuchen von Wasserheilanstalten und Badern deren hydrotherapeutische Wirkung er zuvor bestritten hatte Besserung seiner Atembeschwerden zu erlangen Er starb als Kurgast in Wiesbaden nach einem Schlaganfall Anonym veroffentlichte Artikel Bocks konnten 2012 von Florian Mildenberger identifiziert werden Schriften Auswahl BearbeitenHandbuch der Anatomie des Menschen 2 Bande 1838 4 Auflage 1849 Anatomisches Taschenbuch 1839 5 Auflage 1864 Handatlas der Anatomie des Menschen 1840 6 Auflage 1871 Lehrbuch der pathologischen Anatomie 1852 4 Auflage 1861 Lehrbuch der Diagnostik mit Rucksicht auf Pathologie und Therapie Leipzig 1852 4 Auflage 1864 Das Buch vom gesunden und kranken Menschen 2 Bande Ernst Keil Leipzig 1855 10 bedeutend vermehrte Auflage 1875 weitere umgearbeitete Auflagen bis 1929 Literatur BearbeitenAugust Hirsch Bock Karl Ernst In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 767 f Wilhelm Katner Bock Carl Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 343 f Digitalisat Florian Mildenberger Medizinische Belehrung fur das Burgertum Medikale Kulturen in der Zeitschrift Die Gartenlaube 1853 1944 Franz Steiner Stuttgart 2012 Medizin Gesellschaft und Geschichte Beiheft 45 ISBN 978 3 515 10232 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Ernst Bock Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Carl Ernst Bock Quellen und Volltexte Literatur von und uber Carl Ernst Bock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Carl Ernst Bock im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Carl Ernst Bock an der Universitat Leipzig Wintersemester 1832 bis Sommersemester 1874 Normdaten Person GND 117608793 lobid OGND AKS LCCN n87809090 NDL 00769158 VIAF 35238679 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bock Carl ErnstALTERNATIVNAMEN Bock Karl ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher AnatomGEBURTSDATUM 21 Februar 1809GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 19 Februar 1874STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Ernst Bock amp oldid 235962826