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Der Canal de Castilla Kastilischer Kanal im nordlichen Zentralspanien wurde im ausgehenden 18 und beginnenden 19 Jahrhundert gebaut und war eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte seiner Zeit in Spanien Er gilt als ingenieurtechnische Meisterleistung Ladezone am Canal de Castilla in Medina de RiosecoRamal de Campos del Canal de Castilla Medina de Rioseco Der durchschnittlich etwa 8 m breite Kanal sollte den Getreidetransport von Kastilien in die Hafenstadte der Nordkuste vereinfachen Getreidemuhlen antreiben und als Hauptbewasserungsader der landwirtschaftlich genutzten Flachen der Region Tierra de Campos in Kastilien dienen Seit dem Aufkommen der Eisenbahn blieben ihm nur noch die beiden letztgenannten Funktionen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Vorgeschichte 3 Bau des Kanals 4 Wirtschaftlicher Nutzen 5 Kulturelle und okologische Bedeutung 6 WeblinksLage BearbeitenDer Kanal befindet sich im nordlichen und zentralen Teil der Nordmeseta in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien Leon und durchfliesst Teile der Provinzen Burgos Palencia und Valladolid Mit drei Armen und einer Gesamtlange von 207 km ist er wie ein umgedrehtes Ypsilon geformt Der im Wesentlichen parallel zum Rio Pisuerga verlaufende nordliche Arm beginnt in Alar del Rey im Nordosten der Provinz Palencia In Calahorra de Ribas kreuzt er den Rio Carrion der ihn mit Wasser versorgt und bei Grijota nahe Palencia gabelt sich der Kanal Palencia selbst ist uber einen Stichkanal angebunden Der sudliche Arm fuhrt weiter parallel zum Rio Pisuerga nach Valladolid Der sudwestliche Zweig Ramal de Campos durchfliesst die Agrarlandschaft der Tierra de Campos und endet in Medina de Rioseco in der Provinz Valladolid von ihm zweigt ca 10 km sudwestlich von Paredes de Nava der im Jahr 1994 begonnene und zwischenzeitlich nahezu fertiggestellte Canal Cea Carrion ab Vorgeschichte BearbeitenDie Voruberlegungen zum Kanalbau datieren auf das 16 und 17 Jahrhundert den Anstoss bildete die Entwicklung kunstlicher Wasserstrassen in anderen Teilen Europas Im Jahr 1549 begann Bartolome Bustamante mit einer Machbarkeitsstudie wie der Pisuerga fur hydrografische Projekte genutzt werden konnte Im 18 Jahrhundert zur Zeit Ferdinand VI wurden diese Uberlegungen auf Initiative des Marques de la Ensenada entstaubt und weiter verfolgt Zugrunde lag die Idee die okonomische Entwicklung anzukurbeln indem man die Infrastruktur verbessert und die jeweiligen Wirtschaftszentren besser miteinander verbindet Begonnen wurden schliesslich zwei Projekte der Canal Imperial de Aragon und der Canal de Castilla nbsp Canal de Castilla bei Medina de RiosecoBau des Kanals BearbeitenDer Bau des Kanals wurde im Jahr 1753 unter der Leitung von Carlos Lemour und Antonio Ulloa begonnen Ziel war es Reinosa Kantabrien mit El Espinar Segovia zu verbinden Okonomische und politische Schwierigkeiten behinderten jedoch die Arbeiten und fuhrten zur Verkleinerung des Projektes Ferdinand VII sah sich durch den Mangel an offentlichen Mitteln gezwungen im Jahr 1828 die Konigliche Gesellschaft der kastilischen Kanale Real Junta de Canales de Castilla zu grunden und den weiteren Bau und Betrieb des Kanals in privatwirtschaftliche Hande zu legen 1850 begann die Nachfolgerin Sociedad Anonima del Canal Kanal AG nach mehr als hundert Jahren voller Schwierigkeiten und verzogerter Bauarbeiten den Kanal zu betreiben und zu vermarkten Wirtschaftlicher Nutzen BearbeitenBis zur Einweihung der Eisenbahnlinie Venta de Banos Alar del Rey im Jahr 1860 war der Getreidetransport per Schiff der wichtigste wirtschaftliche Nutzen des Kanals durch die Konkurrenz geschwacht brach der Warenverkehr mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Valladolid Medina de Rioseco komplett zusammen Damit blieb nur die Energiegewinnung an den Schleusen Antrieb von Getreidemuhlen spater Stromgewinnung und die Bewasserung ca 23 000 ha als wirtschaftliche Momente des Kanals Kulturelle und okologische Bedeutung Bearbeiten nbsp Wehr bei Fromista am JakobswegHeute bildet das grosse umgedrehte Y das die Region Kastilien Leon in Nord Sud Richtung durchfliesst einen wichtigen Naturraum Der Uferbereich ist an vielen Stellen mit Schilfrohr und Rohrkolben bewachsen dahinter folgt eine Art Galeriewald mit Ulmen Pappeln und Silberpappeln Eschen Weiden Haselbuschen und Geissblatt Am Rand des Galeriewalds schliesst sich eine dritte Zone aus Strauchern an Am Kanal leben unter anderem Rohrweihe Reiher Schwane und Gansevogel Die zahlreichen Schleusen Mehlfabriken Muhlen Hafen Lagergebaude und Kais sind durch verschiedene Projekte entlang des Kanals in die kulturelle und touristische Infrastruktur der Region eingebunden worden oder dafur vorgesehen Auch die Leinpfade entlang der Kanale werden zunehmend fur Rad und Wandertourismus genutzt Zwischen den Ortschaften Boadilla del Camino und Fromista fuhrt der Jakobsweg entlang des sudlichen Ufers Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Canal de Castilla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Luftbilder Google Maps Website des Canal de Castilla II Internationaler Kongress El Canal de Castilla Gran parque lineal de Castilla y Leon41 749444 4 646943 Koordinaten 41 44 58 N 4 38 49 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Canal de Castilla amp oldid 231890768