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Camille de Neufville de Villeroy 22 August 1606 im Rom 3 Juni 1693 in Lyon war Erzbischof von Lyon von 1653 bis 1693 und damit auch Primas von Gallien L Archeveque Camille de Neuville de Villeroy Thomas Blanchet um 1670Wappen des ErzbischofsLeben BearbeitenCamille de Neufville de Villeroy war der zweite von funf Sohnen von Charles de Neufville Marquis d Alincourt Er wurde in Rom geboren als sein Vater dort franzosischer Gesandter war Den Vornamen Camille wurde ihm nach Camillo Borghese gegeben der zwei Jahre zuvor als Paul V Papst und dann auch sein Pate geworden war Als jungerer Sohn war sein Weg in der Kirche vorgezeichnet 1607 kam er nach Lyon 1612 erhielt er die Tonsur im Jahr darauf trat er in das Domkapitel ein 1616 wurde er zum Abt von Saint Wandrille ernannt 1617 zum Abt von Ainay und Ile Barbe beide in Lyon gelegen Er studierte an der Sorbonne und schloss als Doktor der Theologie ab Im Jun 1630 kaufte er das Schloss Ombreval in Vimy im Norden von Lyon und machte daraus seine Residenz der Ort wurde bald Neuville sur Saone genannt 1641 wurde er zum Kommendatarabt von Mozac ernannt und blieb es bis 1655 1646 kehrte er als Lieutenant general du gouvernement du Lyonnais du Beaujolais et du Forez nach Lyon zuruck als Stellvertreter seines Bruders Nicolas de Neufville der vor vier Jahren Gouverneur von Lyon und 1646 Marschall von Frankreich und Gouverneur Ludwigs IV geworden und somit auf nicht absehbare Zeit sein Amt als Gouverneur nicht im erforderlichen Masse ausuben konnte Wahrend der Fronde 1648 1653 hielt er die zweitgrosste Stadt Frankreichs unter der Autoritat des Konigs 1653 wurde er in Anwendung des Konkordats von Bologna als Nachfolger von Alphonse Louis du Plessis de Richelieu zum Erzbischof von Lyon ernannt Seitdem ubte er beide Amter aus das weltliche des stellvertretenden Gouverneurs und das geistliche des Erzbischofs Er nahm seine Residenz im erzbischoflichen Palais in Lyon Am 31 Dezember 1661 wurde er in den Orden vom Heiligen Geist aufgenommen und dann dessen Kommandeur Camille de Neufville de Villeroy reformierte seine Diozese die von seinem Vorganger vernachlassigt worden war und wandte dabei die Ideen Karl Borromaus an Er besuchte die 760 Pfarren seines Erzbistums im Jura in der Dauphine und im Forez grundete Seminare Saint Irenee Saint Charles Saint Joseph Saint Lazare unterstutzte die Entwicklung von Klostern insbesondere Frauenklostern und die Wiederherstellung der Disziplin im regularen und weltlichen Klerus Mit Unterstutzung von Charles Demia grundete er mehrere Schulen fur arme Kinder 1689 gab es 16 in seiner Diozese Camille de Neufville de Villeroy war aufgrund seiner Autoritat eine Ausnahme bei der Ausubung seines Amtes als Gouverneur Zu der Zeit als die Intendanten Vorrang vor den anderen Gouverneuren des Konigreichs hatten betonte Saint Simon dass er nicht schwankte Alles zitterte unter ihm die Stadte die Truppen sogar die Intendanten 1 und prazisiert Er hatte mehr Witz und Verstand als sein Bruder war wenig Erzbischof und weniger Kommandeur als Konig in diesen Provinzen die er fast nie verliess 2 Er gab jedoch immer Verhandlungen gegenuber Zwangsmassnahmen den Vorzug Seine guten Beziehungen zu den Jesuiten unterstutzten sein Vorgehen gegen den Jansenismus der vom Konig und vom Papst bekampft wurde Ebenso hielt er es fur nutzlos gegen die angeblich reformierte Religion zu kampfen die in der Region Lyon nicht sehr verbreitet aber fur den Handel der Stadt wichtig war Wahrend des Edikts von Fontainebleau 1685 uber die Aufhebung des Edikts von Nantes 1598 wurde die Abschworung ohne grosse Strafen oder Formalitaten durchgefuhrt 3 Die Widerspenstigen konnten mit ihrem Besitz gehen Auch als er deswegen von mehreren Erzbischofen darunter dem von Paris Francois Harlay de Champvallon in seiner Vormachtstellung als Primas der Gallier bekampft wurde hielt er an seinem Vorgehen fest Im Kampf des Papstes gegen Ludwig XIV und die Gallikanische Kirche stand er der Seite des Konigs Camille de Neufville de Villeroy starb im Hungerjahr 1693 am 13 Juni im Alter von 87 Jahren Das Amt des Erzbischofs das sein Grossneffe Francois Paul de Neufville de Villeroy ubernehmen sollte der aber erst 16 Jahr alt war ging erst einmal an Claude II de Saint Georges bevor nach dessen Tod der nun 37 jahrige Francois Paul zum Zuge kam Camille de Neufville de Villeroy war ein Gelehrter und Buchersammler seine Bibliothek umfasste mehr als 5000 Bande zumeist religioser Natur fur die er eine Galerie auf einem Gewolbe am Ufer der Saone bauen liess und die sein Nachfolger um eine Terrasse erganzte Literatur BearbeitenEtienne Joseph Poullin de Lumina Abrege chronologique de l Histoire de Lyon edite par Aime Delaporte pour Mgr de Villeroy gouverneur 1767 Arthur Kleinclausz Histoire de Lyon Band 2 Masson 1948 M L Latreille L œuvre pastorale de Mgr Camille de Neufville de Villeroy Memoire a la Faculte des Lettres de Lyon 1950 Andre Pelletier Jacques Rossiaud Francoise Bayard Pierre Cayez Histoire de Lyon des origines a nos jours Editions Lyonnaises d Art de d Histoire 2007 ISBN 978 284147 190 4 Patrice Beghain Bruno Benoit Gerard Corneloup Bruno Thevenon Dictionnaire historique de Lyon Editions Stephane Baches 2009 ISBN 978 2 915266 65 8 S 905 Bernard Berthod Jacqueline Boucher Bruno Galland Regis Ladous Andre Pelletier Archeveques de Lyon Editions Lyonnaises d Art et d Histoire 2012 ISBN 978 284147 228 4 S 106fAnmerkungen Bearbeiten Pelletier e a S 449 Beghain Lambert d Herbigny Memoire sur le Gouvernement du Lyonnais in Revue Historique de Lyon 1902VorgangerAmtNachfolgerAlphonse Louis du Plessis de RichelieuErzbischof von Lyon 1653 1693Claude II de Saint GeorgesNormdaten Person GND 130648833 lobid OGND AKS LCCN nb2011002477 VIAF 206845699 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neufville de Villeroy Camille deKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von LyonGEBURTSDATUM 22 August 1606GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 3 Juni 1693STERBEORT Lyon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Camille de Neufville de Villeroy amp oldid 235946423