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Das Cafe Kramer auch Kramers Kaffeehaus war ein Wiener Kaffeehaus und Stammlokal von zahlreichen Dichtern und Philosophen Es geht zuruck auf Josef Kramer der ab 1719 in der heute nicht mehr existierenden Schlossergasse beim Graben im 1 Bezirk ein einfaches Kaffeehaus betrieb das aber erst einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichte als Andreas Furthmoser Mitglied des ausseren Rates Kirchenmeisters von St Stephan und Hauptmann des Burgermeisterregiments 1750 das Kaffeehaus ubernahm 1771 erwarben Katharina und Johann Michael Hertl das Kaffeehaus Hertl erkannte den Wandel innerhalb der Gesellschaft im ausgehenden 18 Jahrhundert und die Bedeutung von Literaten und Schriftstellern Indem er seinen Gasten reichlich Lesestoff zur Verfugung stellte wurde das Cafe Kramer zum Stammlokal fur belesene Kreise und zum Treffpunkt fur den gegenseitigen Austausch besonders die Zeitungen und Zeitschriften aus Deutschland erregten grosses Interesse Um 1780 zahlte das Kaffeehaus zu den meistbesuchten Wiens und war mit einem kleinen Schanigarten und im oberen Stockwerk mit einem Billardzimmer ausgestattet Gaste waren unter vielen anderen Cornelius Hermann von Ayrenhoff Aloys Blumauer Lorenz Leopold Haschka Joseph Franz Ratschky und Franz Stephan Rautenstrauch Am Ende des 18 Jahrhunderts wahrend des Josephinismus nahm das Kaffeehaus eine Gegenposition dazu ein und wurde mitunter als finsterer politischer Tempel oder diplomatisches Kaffeehaus bezeichnet Mit dem Ableben von Johann Michael Hertl 1797 verlor das Kaffeehaus bald seinen Ruf und neue Besucher die nicht wegen der nunmehr durftigeren Auswahl an Zeitungen kamen konnten sich mit der Atmosphare kaum anfreunden Nach der Ubernahme durch Anton und Anna List im Jahr 1799 wurde das Haus komplett neu ausgerichtet und in Richtung Graben erweitert sodass die Anrainer alsbald Beschwerde fuhrten jedoch wurde nach langen Auseinandersetzungen die Erweiterung des Lokals vom Kaiser hochstpersonlich genehmigt womit das Schicksal des ursprunglich literarischen Kaffeehauses endgultig besiegelt war Der Betrieb wurde 1821 in den ersten Stock des Hauses zur goldenen Krone verlegt Zugleich wurde im Gasthaus Zum Haidvogel unmittelbar neben dem alten Cafe Kramer die sogenannte Ludlamshohle eingerichtet und somit der literarische Grundgedanke des Cafe Kramer weiterverfolgt Der Inhaber Bonifaz Haidvogel erwarb 1830 sogar das neue Kaffeehaus Kramer und fuhrte es weiter als elegantes Haus fur die feine Gesellschaft Das Cafe Kramer verschwand 1866 mit dem Abbruch des sogenannten Elefantenhauses am Graben Literatur BearbeitenFranz Graffer Kleine Wiener Memoiren und Wiener Dosenstucke in Denkwurdigkeiten aus Alt Osterreich Band 13 S 341 342 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cafe Kramer amp oldid 229593215