www.wikidata.de-de.nina.az
Die CO OP wurde im Jahr 1968 in Hamburg von den bildenden Kunstlern Tomislav Laux Bruno Bruni Wolfgang Oppermann Hans Jurgen Kleinhammes Konrad Schulz Dieter Glasmacher Ernst Mitzka und Werner Nofer als Kunstlercooperative gegrundet Anlass war die Veroffentlichung einer gemeinsamen Mappe mit Lithografien und Siebdrucken der Grundungsmitglieder Aktuelle Kunst in Hamburg 1968 Teilnehmer v l Jens Lausen Klaus Geldmacher Wolfgang Oppermann Dizi Knut Knabe Dieter Glasmacher Hans Jurgen Kleinhammes Nemo Peter Nagel Werner Nofer Dieter Asmus Nikolaus Stortenbecker Dietmar Ullrich Heinz Dennig Rolf Laute Rudiger Klau Konrad Schulz Peter Wurtz Bruno Bruni Bernd FreterCO OP Sitzung v l Ernst Mitzka Rebecca Horn Dieter Glasmacher Werner Nofer Anna Oppermann Ullrich Hohenhaus Sigrid Rothe Wolfgang OppermannCO OP Treffen in Ritzerau v l Peter Paul Christiane Nofer auf dem Arm Ute Hohenhaus Bruno Bruni Marili Nofer Werner Nofer Sigrid Rothe Ernst Mitzka Dieter Glasmacher Anna Oppermann Ullrich Hohenhaus Tomislav Laux Wolfgang OppermannGeschichte BearbeitenDer Name der Kunstlergruppe bezog sich auf den Roman CO OP des amerikanischen Schriftstellers Upton Sinclair der im Jahr 1936 eine Sozialutopie entworfen hatte in der die Arbeiter Warenproduktion Verteilung und Mehrwert in die eigene Hand nehmen Die Idee der Kooperative entsprach dem Wunsch Bilder Grafiken und Objekte unter Umgehung des etablierten Kunstmarktes direkt vom produzierenden Kunstler an den Rezipienten Kaufer oder Sammler zu bringen Die Einnahmen wurden umgehend in die Produktion neuer Mappen Editionen Druck Versand und Werbung investiert Teure ganzseitige Inserate in den fuhrenden Kunstzeitschriften Prospekte und Plakate konnten finanziert werden Redaktionelle Zeitungsartikel berichteten uber diese neue Edition der Urheber die Gruppe CO OP ist der nicht institutionalisierte und unbegrenzte Zusammenschluss von Kunstlern die durch Kooperation die Funktion von Kunst in der Gesellschaft verandern wollen CO OP ermoglicht die Entwicklung neuer Informations Kommunikations Produktions und Vertriebsmoglichkeiten gemeinsame Werkstatten Editionen die Herstellung gemeinsamer Kunstobjekte Plane und Modelle fur den offentlichen Raum so hiess es 1968 unter anderem auf einer ganzseitigen Anzeige der Zeitschrift Das Kunstwerk Weitere Mappen wurden herausgegeben und die bildenden Kunstler Anna Oppermann Klaus Geldmacher Dieter Asmus Dirk Zimmer Peter Wurtz Nemo Struckmeier Rolf Laute Sigmar Polke Ullrich Hohenhaus Jan Voss kamen dazu Im Jahr 1968 wurde eine Diskussion uber Warenasthetik und Kunst als kaufliche Ware gefuhrt Es herrschte Unverstandnis daruber dass die Galeristen 50 und mehr an jeder verkauften Arbeit verdienten wohingegen die Kunstler ein Leben am Existenzminimum fuhrten Zur Eroffnung der Documenta 4 1968 demonstrierte die CO OP als einzige Kunstlergruppe mit roter Fahne und einem programatisch ironischen Flugblatt mit der Headline Warum musste Ernst Wilhem Nay sterben ein Text uber Kunstler Wahn und Kunstdistributoren In der Zeitschrift das kunstwerk 9 10 Juni Juli 1968 Titelgeschichte Deutsche Kunst eine Neue Generation polemisierte Werner Nofer in einem Textbeitrag u a wer jetzt Tafelbilder malt ist wirklich reaktionar Zu einem werbewirksamen Skandal kam es am 14 Mai 1969 in der renommierten Hamburger Galerie Michael Hauptmann Gezeigt wurden Arbeiten eines Kunstlers der CO OP Er sollte laut Vertrag neben der Verkaufsprovision an den Galeristen ebenfalls die Kosten fur die Einladungen und die Bewirtung der Vernissage Gaste ubernehmen Dies fuhrte zum Eklat Kurz nach der Eroffnungsrede in der uberfullten Galerie wurden die Bilder hinter den Rucken der Vernissage Gaste von den CO OP Kunstlern spontan schweigend und fast zeitgleich abgehangt und aus der Galerie in einen ausserhalb des Gebaudes bereitgestellten Lastwagen transportiert Auf die leeren Wandflachen wurden unmittelbar danach der Anzahl der Bilder entsprechend Exemplare eines Manifestes gehangt Verantwortlich hierfur zeichneten die Kunstler der CO OP Im Jahr 1968 ergab sich die Moglichkeit uber die Kulturbehorde eine grosse Ausstellung der aktuellen Hamburger Kunstszene im Kunsthaus Hamburg zu organisieren Nachdem Finanzmittel fur einen umfangreichen Katalog bereitgestellt wurden konnte die Ausstellung Aktuelle Kunst in Hamburg stattfinden Sie wurde uberregional bis nach Munchen in den Medien beachtet und lockte eine Reihe von Galeristen nach Hamburg An der von den ausstellenden Kunstlern selbst kuratierten Ausstellung beteiligten sich die meisten der CO OP Kunstler Im gleichen Jahr wurde versucht die kulturpolitischen Moglichkeiten in Hamburg auszudehnen Man schlug dem Vorstand des Berufsverbands Bildender Kunstler eine sogenannte Mixed Media Show vor Der Vorstand des Verbands stimmte dem Vorschlag zu und die anarchistische Show im Kunsthaus Hamburg konnte am 18 Oktober 1968 abends starten Die Melange aus Dada Merz und Happening war aufgegangen Das Kunsthaus Hamburg barst vor Menschenmassen aber auch vor Randale und Zerstorungswut Feuerwehr und Polizei schlossen gegen Mitternacht das Kunsthaus wegen angeblicher Einsturzgefahr Am nachsten Morgen sah man erst das Ausmass an Zerstorung zerbrochene Scheiben zerstortes Mobiliar die angemieteten Lautsprecher und Verstarker Anlagen waren gestohlen Ein Schaden von 50 000 DM sollte von der CO OP als Veranstalter ersetzt werden Ein Hamburger Staatsanwalt klagte Dieter Glasmacher und Werner Nofer wegen Verbreitung von Pornografie vor dem Amtsgericht an Nofer hatte auf dem Plakat der Mixed Media Show die Zeichnung eines halb erigierten Penis von Dieter Glasmacher abgebildet Eine offentliche Gerichtsverhandlung mit reger Presse und Publikumsbeteiligung folgte Der bekannte Hamburger Anwalt Kurt Groenewold ubernahm die Verteidigung Die Titelseite der St Pauli Nachrichten verkundete am nachsten Morgen in fetten Buchstaben Bammel vor dem Pimmel Staatsanwalt lauft Amok uber einem ganzseitigen Foto der beiden Angeklagten wobei Nofer einen nach der Plakat Illustration vergrosserten Papp Penis aus seiner Hose ragen liess Ein Gutachten Freiheit fur die Kunst des damaligen Direktors der Hamburger Kunsthalle Werner Hofmann rettete die beiden vor einem Strafbefehl Angeregt durch CO OP entstand im Jahr 1969 in Munchen die Kunstlercooperative Zehn Neun mit ahnlicher Programmatik Eine Zusammenarbeit wurde versucht scheiterte jedoch am marktwirtschaftlichen Unvermogen der CO OP Gruppe in Hamburg Die Cooperative Zehn Neun existierte acht Jahre und vertrieb Druckgrafiken von vielen bekannten deutschen Kunstlern Literatur Bearbeiten CO OP Plakat und Manifest der Kunstlercooperative Hamburg 1968 Aktuelle Kunst in Hamburg Katalog der Ausstellung im Kunsthaus Hamburg 1968 SW Galerie der Zeitschrift Schoner Wohnen Artikel sowie Edition einer Grafik Mappe der Kunstler CO OP 1971 DIE ZEIT Zehn Neun das Ende einer Kunst Kooperative 22 April 1977 ZEIT online Werner Nofer Die Veranderung der Republik oder eine Theorie der Baukunst Jorgen Bracker Monografie S 30 34 Museum fur Hamburgische Geschichte Hamburg 1999 ISBN 3 00 002497 2 Im Licht der Zeit Foto Sammlung Asango die Kunstler CO OP Hamburg Egon Teske 1968 Hamburger Abendblatt vom 14 Oktober 1968 S 17 BILD vom 19 Oktober 1968 S 15 Hamburger Abendblatt vom 30 Oktober 1968 S 8 Werner Nofer Erinnerungen von Landschaften Artikel zur Geschichte der Coop Hamburg Herausgeber Jorg Schilling Schaff Verlag Hamburg 2023 ISBN 978 3 944405 65 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons CO OP Kunstlercooperative Hamburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title CO OP Kunstlercooperative Hamburg amp oldid 236607987