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53 207807 4 23479 Koordinaten 53 12 28 1 N 4 14 5 2 W Die Grabanlage Bryn Celli DduBryn Celli Ddu walisisch deutsch der Grabhugel im dunklen Wald ist ein neolithisches Ganggrab auf der walisischen Insel Anglesey in der Nahe von Llanddaniel Fab Der Bau wurde zwischen 1928 und 1929 archaologisch untersucht Besucher konnen durch einen engen Gang in die Kammer des Passage Tombs gelangen Es handelt sich um ein geschutztes Denkmal das von der walisischen Denkmalschutzbehorde Cadw betreut wird Inhaltsverzeichnis 1 Der Grabhugel 2 Umgebung 3 Ursprungliche Nutzung 3 1 Henge 3 2 Das Grab 4 Standing Stone 5 Archaologische Untersuchungen 6 Medien 7 Galerie 8 Literatur 9 Filme 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseDer Grabhugel BearbeitenBryn Celli Ddu wird im Allgemeinen als schonstes Ganggrab in Wales bezeichnet 1 Anders als bei vielen anderen Megalithanlagen gibt es hier nicht nur eine vollstandige Eingangspassage und eine in etwa runde Kammer sondern liegen diese auch unter einem Erdhugel der nach den Ausgrabungen von 1929 neu aufgeschuttet wurde Die Eingangspassage ist etwa 8 4 m lang Die ersten ungedeckten 3 4 m beginnen mit einem Portalsteinpaar Der Gang lauft dann zwischen senkrechten Steinwanden die eine Reihe horizontaler Steine tragen 2 Der Grabhugel ist wesentlich kleiner als er ursprunglich war er bedeckt die Grabkammer nicht mehr vollstandig so dass ein Loch in der Ruckwand etwas Tageslicht hineinlasst 3 In der Kammer befindet sich ein freistehender glatter Steinpfosten der etwa 2 0 m hoch ist und einen runden Querschnitt hat Steine in dieser Form sind sehr selten 3 Rupert Soskin und Michael Bott haben als Erklarung vorgeschlagen dass es sich um einen versteinerten Baumstamm handelt 4 nbsp Bryn Celli Ddu Replik des SchlangensteinsHinter der Kammer an einem Ort der sich einst innerhalb des Hugels befand steht die Replik des Schlangensteins der im Hugel begraben war und dort wieder aufgestellt wurde wo man meint dass er gestanden hat als der Ort noch ein Henge war Der Stein tragt eine Schlange die sich um beide Seiten windet Die Authentizitat eines anderen ahnlich verzierten Steins in der Grabkammer wird in Frage gestellt 5 nbsp Bryn Celli Ddu Randsteine und GrabenRandsteine zeigen die ursprungliche Grosse des Hugels und folgen auch dem Graben der ursprunglichen Hengeanlage Drei im Grabhugel sichtbare Steine sollen aus dem ursprunglichen Steinkreis stammen 2 Die Eingangspassage ist ungefahr auf die Sonne zur Zeit der Sommersonnenwende ausgerichtet so dass fur ein paar Wochen um diesen Zeitpunkt herum Licht auf die Ruckwand der Kammer fallt 6 Umgebung BearbeitenZwei weitere Grabhugel wurden unmittelbar im Suden der Anlage identifiziert 7 und westlich davon steht ein Stein 8 Es gibt dort auch einen Felsvorsprung in den eine Vertiefung und Ringmarken eingearbeitet sind 9 In der Nahe liegen die Megalithanlage Bryn yr Hen Bobl und der Dolmen von Plas Newydd sowie der etwa drei Meter hohe Menhir Tyddyn Bach Ursprungliche Nutzung BearbeitenDie altesten Uberreste der Anlage sind funf Pfostenlocher von denen man fruher annahm dass sie aus der Zeit des Grabes stammten Radiocarbonuntersuchungen von Holzkohle aus zwei der Locher ergaben 2006 aber dass sie aus der Zeit von etwa 4000 v Chr stammen Damit kommen die Locher vom Ende der Mittelsteinzeit und sind damit rund 1000 Jahre alter als die nachste bekannte Nutzungsphase der Anlage 6 Der Zweck der Pfosten ist unbekannt Henge Bearbeiten Um etwa 3000 v Chr wurde ein Henge gebaut das aus einem runden Wall und einem Graben von 21 m Durchmesser bestand Innerhalb dieses Kreises befand sich ein ovaler Steinkreis 5 Verbrannte menschliche Knochen wurden am Fuss einiger dieser Steine begraben was auf einen zentralen Altar hindeutet 3 In dieser Zeit wurde ein Loch gegraben in das ein einzelner menschlicher Ohrknochen gelegt und mit einer flachen Steinplatte bedeckt wurde 5 In der Nahe wurde der Schlangenmusterstein liegend aufgefunden dessen beidseitige Verzierung darauf schliessen lasst dass er dort aufrecht stand Das Grab Bearbeiten nbsp Eingang in den Grabhugel von Bryn Celli DduEtwa 1000 Jahre nachdem das Henge gebaut worden war wurde der Ort radikal umgestaltet Alle bis auf einen der stehenden Steine wurden mutwillig beschadigt und einige umgeworfen sechs wurden mit schweren Steinen zerbrochen 3 An dieser Stelle wurde das Grab errichtet Das Grab war mit 26 m Durchmesser viel grosser als es jetzt existiert und wird eine vollstandige Reihe Randsteinen gehabt haben die dem Verlauf des alten Henge folgten und eine Begrenzungsmauer bildeten 1 Die Grabkammer lag damals vollstandig unter dem Hugel und nicht wie jetzt mit einer von aussen sichtbaren Ruckwand Menschliche Knochen sowohl verbrannt wie auch unverbrannt wurden in der Kammer und im Gang gefunden was auf eine Reihe unterschiedlicher Bestattungsrituale hindeutet In jedem Falle wurden aber die alten Uberreste abgeraumt wahrend das Grab selbst immer wieder verwendet wurde 10 Am Ende dieser Zeit wurde das Grab verschlossen indem ein grosser Stein vor den Eingang zwischen die beiden Portalsteine gelegt wurde 3 Standing Stone BearbeitenEtwa 150 Meter sudwestlich von Bryn Celli Ddu steht ein etwa 1 2 m hoher und 18 cm dicker Stein Er ist ungefahr rund und hat ein Loch von etwa 5 0 cm Tiefe Die Packsteine um den Stein sind deutlich sichtbar Er wurde von Generationen von Tieren glatt poliert Der Stein steht in der gleichen Linie wie der Gang von Bryn Celli Ddu und hat dieselbe Ausrichtung und muss sicherlich ein wichtiger Teil der prahistorischen Landschaft sein Archaologische Untersuchungen BearbeitenDie altesten archaologischen Untersuchungen fanden in der Zeit um 1800 statt 1796 wurde die Anlage in eine Liste von Cromlechs auf Anglesey aufgenommen 1802 beschrieb John Skinner die Anlage in Ten Days Tour Through the Isle of Anglesea einem Bericht den er selbst nicht mehr veroffentlichte und der erst 1908 in einer Beilage der Archaeologia Cambrensis erschien Als Skinner die Anlage besuchte wurde ihm gesagt dass sie bereits vor einer Generation entdeckt worden war als ein Farmer nach brauchbaren Steinen suchte Die Platzierung des Saulensteins beunruhigte Skinner zunachst doch die Aussicht auf einen Schatzfund veranlasste ihn schliesslich den Stein umzuwerfen 11 Nachdem die Anlage noch mehrere Steine verloren hatte unternahm Wilfrid James Hemp eine Ausgrabung der Anlage Er entdeckte viel zur Baugeschichte der Anlage und fand den Schlangenmusterstein 12 Der Stein befindet sich jetzt im National Museum von Wales Eine Nachbildung steht an der Ruckwand der Grabkammer nahe der Stelle wo man den Stein gefunden hat 3 Der Pfeiler in der Grabkammer wurde wieder aufgerichtet und der Hugel wurde mit allerdings deutlich weniger Material als vorher wieder aufgeschuttet Spater wurden Betonstutzen zur Unterstutzung der Decke eingebaut 3 Norman Lockyer war der erste Wissenschaftler der eine systematische Studie der Astronomie der Megalithbauten vorlegte Er behauptete dass Bryn Celli Ddu die Sommersonnenwende markiere Die Behauptung wurde damals lacherlich gemacht doch Christopher Knight und Robert Lomas haben 1997 98 gezeigt dass diese These zutreffend ist 13 Knight und Lomas haben auch die Behauptung aufgestellt dass die Anlage als Kalender fur die Landwirtschaft genutzt werden konnte Steve Burrow vom National Museum von Wales hat die These der Ausrichtung auf den Ort der Sommersonnenwende unterstutzt Dies verbindet Bryn Celli Ddu unter anderem mit Maes Howe auf Orkney und Newgrange in Irland die allerdings auf die Wintersonnenwende ausgerichtet sind Die Beleuchtung der Grabkammer konnte sich dabei an der von Newgrange orientieren 6 Medien BearbeitenDas Schlangenmotiv und der Grabhugel spielen eine wichtige Rolle in dem Zeichentrickkurzfilm Songs from Stones Der Film zeigt einige von Angleseys herausragenden archaologischen Fundstatten und Kunstwerken und wurde als Teil der Kulturolympiade 2012 produziert 14 Galerie Bearbeiten nbsp Sudwestseite Replik des Schlangensteins nbsp Eingang Portalsteine und Randsteine auf der Ostseite nbsp Gang ins Innere des Hugels nbsp Gang ins Innere des Hugels nbsp Pfeiler in der Kammer nbsp Original des Schlangensteins im National Museum von Wales Literatur BearbeitenFrances Lynch The megalithic tombs of north Wales In Thomas G E Powell John X W P Corcoran Frances Lynch Jack G Scott Megalithic Enquiries in the West of Britain Liverpool University Press Liverpool 1969 S 107 148 Vicki Cummings Alasdair Whittle Places of special virtue Megaliths in the Neolithic landscapes of Wales Oxbow Oxford 2004 ISBN 1 84217 108 9 S 109 Filme BearbeitenBryn Celli Ddu CGI Film cadwwales 2017 In YouTube 7 Juni 2017 abgerufen am 14 Oktober 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bryn Celli Ddu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ancient Britain Bryn Celli Ddu Beschreibung und Bilder von Bryn Celli Ddu Fotos von Bryn Celli Ddu und Umgebung bei Geograph co uk Bild des Schlangensteins Beschreibung engl und Bild Standing stoneEinzelnachweise Bearbeiten a b Royal Commission on the ancient and historical monuments of Wales Nr 93827 abgerufen am 20 Juni 2014 a b Bryn Celli Ddu Gwynedd Archaeological Trust Memento des Originals vom 7 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cofiadurcahcymru org uk abgerufen am 21 Juni 2014 a b c d e f g www photographers resource co uk abgerufen am 10 Juni 2014 http www stone circles org uk stone bryncelliddu htm a b c M J Yates David Longley Anglesey A Guide to Ancient Monuments on the Isle of Anglesey Third edition Cadw Cardiff 2001 ISBN 978 1 85760 142 8 a b c Mike Pitts Sensational new discoveries at Bryn Celli Ddu In British Archaeology 89 Jahrgang Juli August 2006 archaeologyuk org Memento des Originals vom 23 September 2015 im Internet Archive abgerufen am 9 Juni 2014 Royal Commission of the Ancient and Historical Monuments of Wales Denkmal Nr 408570 Royal Commission on the Ancient and Historical Monuments of Wales Denkmal Nr 302503 Royal Commission on the Ancient and Historical Monuments of Wales Denkmal Nr 415847 The burial tombs of Stone Age Wales In National Museum of Wales 14 Mai 2007 abgerufen am 5 November 2021 Skinner Rev John Ten Days Tour Through the Isle of Anglesea December 1802 Archaeologia Cambrensis Supplement 1908 Reprinted by Coastline Publications 2007 Wilfrid James Hemp 1930 The Chambered Cairn of Bryn Celli Ddu Archaeologia Second Series 80 179 214 Knight Christopher Lomas Robert Uriel s Machine Century 1999 Songs from Stones Memento vom 30 Juli 2010 im Internet Archive by Sean Harris 2012 abgerufen am 13 Juni 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bryn Celli Ddu amp oldid 235148195