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Bruno Ruger 14 Juli 1886 in Radebeul 24 September 1972 in Dresden war ein deutscher Go Spieler sowie Go Lehrer und Autor und Herausgeber der Deutschen Go Zeitung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ein Leben im Dienst des Go Spiels 1 2 Nachkriegszeit in der DDR 1 3 Das Rugersche Klassensystem 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEin Leben im Dienst des Go Spiels Bearbeiten Bruno Ruger war wahrscheinlich der wichtigste Verbreiter des asiatischen Brettspiels Go in Europa vor dem Zweiten Weltkrieg Er selbst lernt das Spiel 1912 durch ein Einfuhrungsbuch des Grazer Universitatsprofessors Leopold Pfaundler 1839 1920 kennen Um 1914 wird er zum Kriegsdienst eingezogen kommt aber nicht an die Front und hat so Zeit seinen Kameraden Go beizubringen Obwohl selbst noch Anfanger schreibt Ruger 1916 eine Anleitung die in einer Auflage von 10 000 Stuck in der Miniatur Bibliothek Reihe erscheint Die Reaktionen auf dieses Werk ermutigen ihn privat mit der Produktion von Go Spielen mit Spielsteinen aus Pappe zu beginnen die er in alle Welt versendet 1918 korrespondiert Ruger mit Leopold Pfaundler uber dessen Buch und uber die 1909 von Pfaundler ins Leben gerufene Deutsche Gozeitung die allerdings nur ein Jahr Bestand hatte Ein Jahr spater trifft er einen gewissen Wagner 22 Januar 1922 der ohne darum gebeten worden zu sein Sponsor des Go Spiels in Deutschland wird Mit Wagners finanzieller Hilfe nimmt Ruger ab 1 Januar 1920 die Publikation der Deutschen Gozeitung erneut auf 25 Jahre fuhrt er die Zeitung durch die schwere Zeit der Inflation und des Zweiten Weltkrieges Inflationsbedingt steigt der Preis der Zeitung bis auf uber 100 000 Mark Das Geld ist beim Eintreffen bei Ruger zumeist schon wertlos so dass er mehrere Millionen Mark Verlust macht 1923 hat die Zeitung mit 113 ihre hochste Abonnentenzahl 1921 erhalt Ruger von Dr Tsutsumi aus Japan seine ersten japanischen Go Bucher in japanischen Kanji versteht aber nur die Diagramme und Numeralia nicht die Kommentare Der fremdsprachengewandte Wiener Realschullehrer Dr Eduard Nonnenmacher unterstutzt Ruger spater bei der Ubersetzung von japanischen Go Texten fur dessen Publikationen In seiner Funktion als Schriftfuhrer des Dresdner Schachvereins erfahrt er im gleichen Jahr von der Go Begeisterung Emanuel Laskers und ladt diesen nach Dresden ein wo er ihm 20 Mark fur eine Partie anbietet Auch Laskers Cousin Eduard Lasker wird vom Go Fieber erfasst und verbreitet es spater in den USA Ruger fuhrt 1922 ein eigenes System zur Bewertung der Spielstarken in Deutschland ein Nachkriegszeit in der DDR Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bemuht sich Bruno Ruger schnellstmoglich um den Wiederaufbau des Go Lebens in Ostdeutschland 1950 entwickelt sich in Dresden eine kleine Spielgemeinschaft Ruger ist jahrelang der starkste Spieler in der DDR Neben seiner aktiven Laufbahn widmet er sich vor allem der Forderung des Nachwuchses 1961 findet im Leipziger Opernhaus das erste Go Treffen in der DDR statt welches von Ruger mitorganisiert wird Das Treffen bei dem zahlreiche DDR Spitzenspieler zugegen sind wird zu einer wichtigen Bestandsaufnahme des Go Sports in der DDR Am 21 und 22 Marz 1964 wird in Berlin die Kommission Go im Deutschen Schachverband der DDR gegrundet deren erster Vorsitzender Ruger ist Aus Altersgrunden gibt er dieses Amt aber bereits 1966 wieder ab Die Go Spalte in der Zeitschrift SCHACH fuhrte er noch bis 1969 weiter Am 22 November 1971 verleiht der japanische Go Bund Nihon Kiin Ruger den Okura Preis fur besondere Verdienste um die Verbreitung des Go Spiels Neben Ruger erhalt auch der West Berliner Fritz John ein ehrendes Handschreiben und die goldene Go Anstecknadel Ruger verstirbt am 24 September 1972 nach kurzer schwerer Krankheit 86 jahrig in Dresden Ihm zu Ehren wurde 1980 das Bruno Ruger Gedenkturnier ins Leben gerufen ein DDR Jugend und Nachwuchsturnier welches jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr durchgefuhrt wurde Bruno Rugers Bruder Alfred war ebenfalls ein aktiver Go Spieler der in Berlin Neukolln lebte und in den fruhen 1960er Jahren selbst bereits hochbetagt regelmassig auf den Spielabenden des Berliner Go Clubs anzutreffen war Das Rugersche Klassensystem Bearbeiten 1922 fuhrt Ruger auf der Grundlage des japanischen Einstufungssystems eine eigene Wertungsskala mit 50 Klassen ein spater durch den Leipziger Go Lehrer Erwin Parchwitz auf 120 Klassen erweitert welche noch bis etwa 1977 in der DDR 1 gultig war in West Berlin und in der Bundesrepublik begann die Umstellung etwa zehn Jahre fruher und dann vom Dan Kyu System abgelost wurde Das Rugersche Klassensystem hatte den Vorteil die Vorgabe die der schwachere Spieler zum Ausgleich fur die Starkedifferenz erhalt genauer bestimmen zu konnen Die Anzahl der Vorgabesteine berechnete sich nach der Formel Klassendifferenz 1 0 5 ein japanischer Dan Kyu Grad umfasst also zwei Rugersche Grade Halbe Vorgabesteine bedeuteten 5 Punkte Komi Punktegutschrift Dieser Vorteil welcher insbesondere beim Spiel mit niedriger Vorgabe von Gewicht ist wurde zugunsten der internationalen Vergleichbarkeit aufgegeben Dan Kyu Grade von Amateuren hatten folgende Entsprechung dazu einige Beispiele von Graden aus der DDR 1977 Klasse 1 7 Profibereich Klasse 8 9 6 Dan Klasse 10 11 5 Dan Klasse 12 13 4 Dan Klasse 14 15 3 Dan Manfred Soller Karl Heinz Vogel Klasse 16 17 2 Dan S Steffens Rudolf Erfurth Wolfgang John S Unger Klasse 18 19 1 Dan P Passow Klasse 20 21 1 Kyu M Arnold Klasse 22 23 2 Kyu P Blechschmidt Klasse 24 25 3 Kyu Dr U Sachsenweger Klasse 30 31 6 Kyu E Parchwitz Klasse 120 Totalanfanger Einige damalige Einstufungen ohne exakte zeitliche Zuordnung waren Klasse 23 Felix Dueball Klasse 26 Bruno Ruger Klasse 27 Sprague Klasse 29 Alfred Ruger Bruder von Bruno Ruger Klasse 45 W NoackWerke Auswahl BearbeitenBuch Das Go Spiel 1920 mit finanzieller Hilfe von Wagner publiziert Interessante Go Partien Berlin 1925 als Erganzung seines Go Lehrbuchs erschienen Anleitung zur Eroffnung von Go Spielen 1928 Wichtige Joseki beim Vorgabespiel 1929 Das Vorgabespiel beim Go Behandlung der wichtigsten Joseki und ausfuhrliche Beschreibung von Vorgabe Eroffnungen 1930 Das Go Spiel 1937 38 vier Bande unter Mithilfe von Dr Eduard Nonnenmacher Ratsel Jux und Zauberei Ein frohliches Beschaftigungsbuch Illustrationen von Johannes Lebek Hofmeister Leipzig 1958 2 Auflage 1962 Literatur BearbeitenOkura Preis 1971 an Bruno Ruger in den Go Mitteilungen von SCHACH 3 1972 Die Go Freunde trauern um Bruno Ruger Nachruf in SCHACH 11 12 1972 Manuskripte zur Geschichte des Go in der DDR Stefan Unger 2008 Geschichte des Go in Europa 1880 1945 unter besonderer Berucksichtigung von Leipzig und Umgebung Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Geschichte des Go in der DDREinzelnachweise Bearbeiten Geschichte des Go in Leipzig und Schkeuditz 1970 1979 Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Normdaten Person GND 1208213334 lobid OGND AKS LCCN no2018142163 VIAF 306192930 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruger BrunoKURZBESCHREIBUNG deutscher GospielerGEBURTSDATUM 14 Juli 1886GEBURTSORT RadebeulSTERBEDATUM 24 September 1972STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Ruger amp oldid 229435388