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Als Bremer Pfefferkorn wird ein 1989 bei Ausgrabungen in der Bremer Innenstadt entdecktes Pfefferkorn bezeichnet das aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts stammt und als fruhester archaologischer Nachweis der Verwendung des Gewurzes im mittelalterlichen Europa nordlich der Alpen gilt 1 Ansonsten erscheint dort Pfeffer ab dem 11 Jahrhundert in schriftlichen Quellen 2 Das nur drei Millimeter messende Objekt wird im Bremer Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Focke Museum ausgestellt Um 1990 entstandene Schwarzweissfotografien die das Bremer Pfefferkorn stark vergrossert zeigenInhaltsverzeichnis 1 Fundumstande und Datierung 2 Beschadigung bei Leihgabe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFundumstande und Datierung Bearbeiten nbsp Prasentation des Bremer Pfefferkorns im Focke Museum1989 fuhrte die Landesarchaologie Bremen unter Leitung von Thomas Moritz in der Bremer Altstadt im Kreuzungsbereich von Wacht und Bottcherstrasse im Zuge eines Hotelneubaus eine Notgrabung durch Dabei wurden unter anderem drei Kloaken freigelegt die ins 13 und 15 Jahrhundert sowie in die Fruhe Neuzeit datiert wurden Im altesten Befund wurde ein Kugeltopf aus Grauware freigelegt der samt seinem Inhalt geborgen wurde Der Archaobotaniker Karl Ernst Behre dokumentierte bei den folgenden Untersuchungen zahlreiche Uberreste organischen Materials das unter anderem 166 Pflanzenarten umfasste Als Sensation 3 wurde der Fund eines Korns Weissen Pfeffers bewertet der aufgrund der Fundumstande in das fruhe 13 Jahrhundert datiert werden konnte und ein Zeugnis der hochmittelalterlichen Handelsbeziehungen der Hansestadt bis nach Sudasien darstellt Ist die Verbreitung von Pfeffer im Romischen Reich auch belegt 4 handelt es sich hierbei um den fruhesten Nachweis des Gewurzes im mittelalterlichen Europa nordlich der Alpen Beschadigung bei Leihgabe BearbeitenAnlasslich der Ausstellung Aufbruch in die Gotik Der Magdeburger Dom und die spate Stauferzeit im Kulturhistorischen Museum Magdeburg wurde das Pfefferkorn im Jahr 2009 erstmals verliehen Beim Rucktransport zerbrach es teilweise nachdem sich ein Wattepfropfen gelost hatte und das Objekt nur noch unzureichend gegen Erschutterungen geschutzt war Aufgrund der fragilen Beschaffenheit des Fundstucks wurde eine Restaurierung ausgeschlossen Die vierstellige Erstattungssumme der verantwortlichen Transportversicherung sollte daher in die zukunftige Ausstellungsgestaltung im Focke Museum investiert werden 3 Dies wurde bis 2012 realisiert die neu angefertigte Spezialvitrine in der das Pfefferkorn ausgestellt wird verfugt uber eine Lupe die einen vergrosserten Blick auf das Objekt erlaubt 5 Literatur BearbeitenThomas Moritz Die Ausgrabung in der Bremer Altstadt 1989 in Bremisches Jahrbuch Band 70 Bremen 1991 S 191 206 Karl Ernst Behre Die ersten Funde von Nahrungspflanzen aus dem Mittelalter Bremens in Staatsarchiv Bremen Hrsg Bremisches Jahrbuch Band 70 Bremen 1991 S 207 227 ISSN 0341 9622 hier S 213 f online PDF Manfred Rech Luxusguter Pfeffer Feigen Wein und anderes in Ders Hrsg Gefundene Vergangenheit Archaologie des Mittelalters in Bremen Bremen 2004 S 361 362 ISBN 3 7749 3233 6 Weblinks BearbeitenInternetprasenz des Focke MuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Bischop Aus der Ferne so nah Pfefferkorn in Matthias Puhle Hrsg Aufbruch in die Gotik Der Magdeburger Dom und die spate Stauferzeit Magdeburg 2009 S 526 Karl Ernst Behre Die ersten Funde von Nahrungspflanzen aus dem Mittelalter Bremens in Staatsarchiv Bremen Hg Bremisches Jahrbuch Band 70 Bremen 1991 S 207 227 hier S 213 a b Jurgen Hinrichs Arger um beschadigtes Pfefferkorn Weser Kurier 15 September 2012 abgerufen am 15 September 2015 Vgl D Kucan Der erste romerzeitliche Pfefferfund nachgewiesen im Legionslager Oberaden Stadt Bergkamen Ausgrabungen und Funde in Westfalen Lippe 2 1984 S 51 55 Uwe Dammann Bremer Pfefferkorn unter der Lupe Weser Kurier 9 November 2013 abgerufen am 15 September 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bremer Pfefferkorn amp oldid 225282304