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Das Brahma Sutra auch als Vedanta Sutra bezeichnet zahlt im Hinduismus zu den Schriften der orthodoxen brahmanischen Tradition Um die massgeblichen Schriftstellen aus den Upanishaden der Bhagavadgita sowie weiteren heiligen Schriften zu erfassen und in einen systematischen philosophischen Zusammenhang bringen zu konnen wurde ein Leitfaden in strenger Versform Sutra geschaffen Er schloss die zerstreuten Einzelausserungen der Texte zu einem System zusammen Ein solcher Leitfaden liegt in den Brahma Sutras vor als dessen Verfasser der Weise Badarayana gilt Indische Tradition identifiziert ihn mit Vyasa dem mythischen Autoren des Epos Mahabharata Die Entstehungszeit des Brahma Sutra ist unklar Da in dem Werk aber schon die Lehren spatbuddhistischer Systeme kritisiert werden kann es in seiner heutigen Form nicht vor den ersten Jahrhunderten nach Beginn unserer Zeitrechnung entstanden sein Moglicherweise gab es eine altere Literatur die nicht erhalten geblieben ist 1 Inhaltsverzeichnis 1 Form 2 Inhalt 3 Weblinks 4 Quellen 5 EinzelnachweiseForm BearbeitenDas Brahma Sutra besteht aus 555 Aphorismen die in vier Kapiteln von je vier Abschnitten angeordnet sind Die Aphorismen bestehen zumeist aus wenigen Worten die ohne einen Kommentar oder einen Lehrer vollig unverstandlich bleiben Offenbar war es die Absicht des Verfassers dem Studierenden der Geheimlehre mit Stichworten eine Gedachtnisstutze zu geben Aus diesem Grunde herrschte uber die wahre Lehre Badarayanas und den Sinn der einzelnen Sutras bereits in alter Zeit in Indien Unklarheit und es wurden verschiedene Kommentare zu dem ratselhaften und dennoch hoch angesehenen Werk geschrieben Inhalt BearbeitenDas Brahma Sutra fuhrt die Ansichten einer grosseren Zahl von Meistern an die zu wichtigen Punkten vollig verschiedene Standpunkte vertraten Es scheint so dass etwa verschiedene Theorien uber das Verhaltnis der Einzelseele zum Allgeist bestanden haben und von Badarayana der Versuch unternommen wurde eine Lehre festzulegen die folgende Eckpunkte umfasste Das Brahman ist die materielle und bewirkende Ursache alles Existierenden Das Brahman ist der Urgrund aller Einzelseelen Die erloste Einzelseele lebt ewig als individuelles Geistwesen Die Ansicht dass Brahman die materielle Ursache der Welt sei wird in spateren Kommentaren dahin gewandelt dass alle Vielheit eine Scheinmanifestation eines ansonsten unveranderlichen Seins ist Diese Vorstellung von der Nicht Zweiheit Advaita wurde erstmals vom Philosophen Gaudapada und seinem Schuler Govinda genannt Hervorragender Vertreter dieser Lehre ist einer der wichtigsten Philosophen des Hinduismus Shankara vermutlich 788 820 ein Schuler von Govinda In seinem System des Advaita Vedanta Nicht Zweiheit geht er von einem All Einen Geist aus welcher infolge der Zauberkraft Maya als Vielheit erscheint In seinem grossen Kommentar zum Brahma Sutra versucht Shankara alle Stellen in diesem Sinne zu interpretieren Diese Theorie Shankaras von der absoluten Nicht Zweiheit oder maya vada Lehre von der Weltillusion ubte bis zur Gegenwart grossen Einfluss auf die Entwicklung der indischen Philosophie aus Weblinks BearbeitenDeutsche Ubersetzung des Brahma Sutra Brahma Sutra Originaltext auf Sanskrit deutsche Ubersetzung mit Shankara Bhashya Kommentar Quellen BearbeitenHelmuth von Glasenapp Die Philosophie der Inder Eine Einfuhrung in ihre Geschichte und ihre Lehren Kroner Stuttgart 1949 S 181 186 Einzelnachweise Bearbeiten Helmuth v Glasenapp Die Philosophie der Inder S 181 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brahma Sutra amp oldid 236546029