www.wikidata.de-de.nina.az
Bowiesen ist eine Exklave und ein Weiler des Igersheimer Ortsteils Bernsfelden im Main Tauber Kreis im frankisch gepragten Nordosten Baden Wurttembergs 1 BowiesenGemeinde IgersheimKoordinaten 49 34 N 9 50 O 49 572615 9 831848 Koordinaten 49 34 21 N 9 49 55 ODie Igersheimer Exklave Bowiesen im Ochsenfurter GauDie Igersheimer Exklave Bowiesen im Ochsenfurter Gau Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Kulturdenkmale 4 1 1 Kapelle 4 1 2 Dreilanderstein 4 2 Dreilandertreffen und Dreilanderblick 4 3 Kulturradweg 5 Verkehr 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Exklave Bowiesen umfasst eine Flache von etwa 100 Hektar Vermutlich lag der Ort ursprunglich etwa 300 Meter weiter westlich Nach wie vor ist der Weiler durch bayerisches Gebiet vom Hauptort Bernsfelden getrennt und als ehemaliger wurttembergischer Ortsteil vom ehemals badischen Vilchband umschlossen 1 2 Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Der Weiler Bowiesen wurde im Jahre 1375 erstmals urkundlich als Wag en wiesen erwahnt Moglicherweise handelt es sich dabei auch um einen Personennamen 1 denn einst betrieb Graf Wago vom Gut Uttingshof hier eine Schaferei Vermutlich wurde der Ortsname Bowiesen vom adeligen Herrn Wiesen des Wago abgeleitet 2 Der Ort gehorte ursprunglich zur Zehnt Butthard Bowiesen war wurzburgisches Erblehen der Grafen von Rieneck Von diesen wurde der Hof an die Zollner moglicherweise von Mergentheim weiter verliehen 1 die ihn im Jahre 1375 mit Zustimmung des Lehensherren an den Deutschen Orden verkauften Seitdem war der Weiler dem Deutschordensamt Balbach zugeordnet 1 3 Neuzeit Bearbeiten Bowiesen wurde vermutlich im Dreissigjahrigen Krieg zwischen 1618 und 1648 zerstort Die verwustete Siedlung lag wohl etwa 300 Meter weiter westlich als der heutige Weiler 2 Mit dem Amt Balbach wurde der Weiler im Jahre 1809 wurttembergisch Bowiesen war nun zwischen badischem und bayerischem Gebiet eingeklemmt und gehorte mit der Gemeinde Bernsfelden von der es raumlich getrennt war seit 1809 dem Oberamt Mergentheim seit 1934 dem Kreis bzw seit 1938 dem Landkreis Mergentheim an 4 Den Zweiten Weltkrieg uberstand der kleine Ort nicht unbeschadet Zwei SS Manner hatten sich 1945 im Ort verschanzt und wollten die Stellung halten Vor den anruckenden Amerikaner ergriffen sie jedoch die Flucht und liessen die Bewohner mit einem Schaden zuruck Zum Dank fur den uberstandenen Krieg wurde von den Anwohnern 1955 eine Kapelle erbaut 2 1956 stimmten die Einwohner fur die Beibehaltung der territorialen Verhaltnisse als Exklave von Bernsfelden 4 Am 1 Januar 1972 trat die Gemeinde Bernsfelden mitsamt Bowiesen der Gemeinde Igersheim bei 5 Seit der Schaffung des Main Tauber Kreises 1973 ist Bowiesen nicht langer vom restlichen Landkreisgebiet getrennt jedoch noch immer vom restlichen Gemeindegebiet Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die Bevolkerung von Bowiesen entwickelte sich wie folgt Jahr Gesamt1880 39 3 2019 16 2 Religion BearbeitenKirchlich gehorte Bernsfelden bis 1809 zur Pfarrei Vilchband 1 An einer Tradition wird bis heute festgehalten Dreimal taglich wird die Glocke der kleinen Kapelle zum Angelus Gebet in wochentlichem Wechsel von einer der Anwohnerfamilien gelautet 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKulturdenkmale Bearbeiten Die Kulturdenkmale im Bereich des Wohnplatzes sind in der Liste der Kulturdenkmale in Bernsfelden verzeichnet Am Ortsausgang in Richtung Vilchband kurz vor der Gemarkungsgrenze Igersheim Wittighausen befindet sich ein Bildstock am Strassenrand Kapelle Bearbeiten In Bowiesen befindet sich eine kleine Kapelle Im Jahre 1955 haben die Anwohner diesen Kirchenbau gemeinsam finanziert In der Stiftungsurkunde ist zu lesen 2 Der Mit und Nachwelt tun wir hierdurch kund und zu wissen dass 1955 die vier Hofbauern Anton Trunk Edwin Schmitt Josef Nebl Ludwig Leonhard Stattelmann und ihre Angehorigen eine neue Kapelle zu Ehren Unserer Lieben Frau von Fatima der Rosenkranzkonigin und Friedenskonigin und zu Ehren des Friedensheiligen Nikolaus von Flue erbaut und wurdig ausgestattet haben Anwohner von Bowiesen 1955 Im Jahre 1992 wurde die Kapelle komplett renoviert Das 40 jahrige Kapellenfest wurde im Sommer 1996 gefeiert 2 Dreilanderstein Bearbeiten Noch heute befindet sich auf der Gemarkung Bowiesen der sogenannte Dreilanderstein der die historische Grenze zwischen dem Konigreich Bayern dem Konigreich Wurttemberg und dem Grossherzogtum Baden anzeigt 2 Dreilandertreffen und Dreilanderblick Bearbeiten In den 1960er Jahren wurden in Bowiesen Dreilandertreffen veranstaltet an denen alle Ortschaften der Umgebung teilnahmen Bis zum Jahre 1976 gab es im Ort auch die Gastwirtschaft Zum Dreilanderblick 2 Kulturradweg Bearbeiten Bowiesen liegt an einem im Butthard beginnenden Kulturradweg der bei Tiefenthal die Grenze nach Baden Wurttemberg uberquert Der Radweg fuhrt uber Simmringen Bernsfelden und Oesfeld direkt durch den Weiler Bowiesen 2 Verkehr Bearbeiten Hauptartikel Liste der Strassennamen von IgersheimWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bowiesen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bowiesen auf der Website www leo bw de Darstellung der Exklave Bowiesen Gde Igersheim mit dem sudostlich gelegenen unterfrankischen Oesfeld in der amtl topogr Karte 1 25 000 historisch auf BayernAtlas mit strich punktierter Darstellung der Gemarkungsgrenze zwischen Bowiesen und Vilchband Gde Wittighausen Moderne Orthophoto Luftbild Darstellung der Exklave Bowiesen Gde Igersheim auf Geoportal BW Die Gemarkungsgrenze von Bowiesen ist violett dargestellt sie ist im Suden und Sudosten deckungsgleich mit der Landesgrenze zum Freistaat Bayern Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f LEO BW de Bowiesen Wohnplatz Online unter www leo bw de Abgerufen am 8 Februar 2020 a b c d e f g h i j k Frankische Nachrichten Igersheim Bowiesen Mit der Eroffnung des neuen Kulturradwegs am Sonntag 30 Juni steht der idyllische Weiler plotzlich im Blickpunkt der Offentlichkeit Eine Oase der Stille in der technisierten Welt 24 Juni 2019 Online unter www fnweb de Abgerufen am 8 Februar 2020 a b Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Das Land Baden Wurttemberg amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band 4 Kohlhammer Stuttgart 1980 a b Der Kreis Mergentheim Konrad Theiss Verlag 1966 Gemeinsames Amtsblatt fur Baden Wurttemberg 1972 S 92Ortsteile von Igersheim Bernsfelden mit der Exklave Bowiesen Harthausen Igersheim Neuses Simmringen Normdaten Geografikum GND 7796552 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bowiesen amp oldid 224413797