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Der Bopserbrunnen in Stuttgart schwabisch Bopserbrunnele ist ein Brunnen im Stadtteil Bopser des Stadtbezirks Stuttgart Sud Er liegt in den denkmalgeschutzten Bopseranlagen einem Mischbaumbestand in einer U Schleife der Hohenheimer Strasse umbraust vom Verkehr der Bundesstrasse B27 Bopserbrunnen Links Bopsergedenkstein mit 2 bronzenen Hinweistafeln Ein achteckiger Saulenpavillon umgibt die kelchartige Travertinschale des Trinkbrunnens Die Mineralwasserquelle des Brunnens wurde 1762 entdeckt Seit 1951 wurde der Brunnen aus dem stadtischen Trinkwassernetz gespeist Spater wurde der Brunnen stillgelegt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bopseranlage 3 Bopserbrunnen 4 Friedrich List Denkmal 5 Baumbestand 6 Geschichte 7 Bopsergeist 8 Literatur 9 Weblinks 10 FussnotenLage Bearbeiten nbsp Lageplan der Bopseranlage Strichelung Fusswege rot Radwege blau Stadtbahntunnel schwarz Die Bopseranlage mit dem Bopserbrunnen schmiegt sich in eine U Schleife der Hohenheimer Strasse bis hin zur Etzelstrasse Die Hohenheimer Strasse zweigt hier in die Haarnadelkurve der Neuen Weinsteige mit dem Ernst Sieglin Platz ab Die Hohenheimer Strasse und die Neue Weinsteige bilden zusammen ein ansteigendes Teilstuck der Bundesstrasse B27 die vom Charlottenplatz in der Innenstadt bis nach Stuttgart Degerloch etwa 200 Hohenmeter uberwindet 2 Die Bopseranlage liegt auf einer Hohe von 320 Metern uber NN In unmittelbarer Nahe der Bopseranlage liegt die Stadtbahnhaltestelle Bopser von wo aus die Stadtbahn die Bopseranlage in einem Tunnel unterquert Sie kann uber die Linien U5 Leinfelden U6 Fasanenhof U7 Ostfildern und U12 Remseck erreicht werden Sudlich des Bopserbrunnens erhob sich bis 1964 jenseits der Hohenheimer Strasse die Villa Weissenburg Sie lag auf einer 40 Meter hoher gelegenen Anhohe des Weissenburgparks und bildete zusammen mit dem Bopserbrunnen ein beliebtes Motiv fur Fotografen und Kunstler siehe zum Beispiel Zeichnung von Eduard Morike von 1856 Bopseranlage BearbeitenDas Gelande der Bopseranlage steigt von der Etzelstrasse 20 Meter aufwarts nach Suden Die Anlage umfasst eine Flache von etwa 90 Ar die uberwiegend von Baumen bestanden ist Wenn man die Bopseranlage nahe der Stadtbahnhaltestelle an der Etzelstrasse betritt trifft man auf das Friedrich List Denkmal Dahinter liegt ein grosser Spielplatz mit bunten Tierfiguren aus Holz einem Brunnchen Kletterturm Rutsche Hangematte Seilbahn Schaukel und Kleinkarussell Uber eine Treppe erreicht man vom Spielplatz aus an einem Hang eine erhohte Aussichtsplattform Ein Pflasterweg fuhrt von der Etzelstrasse zum Friedrich List Denkmal und parallel zur Hohenheimer Strasse zum Bopserbrunnen dann in einer ansteigenden U Schleife bis zum Ausgang an der Hohenheimer Strasse 84 Die Anlage ist mit einer Vielzahl von Sitzgelegenheiten ausgestattet beim Friedrich List Denkmal und beim Bopserbrunnen befinden sich Sitzgruppen mit mehreren Reihen von Sitzbanken Rechts vom Eingang an der Etzelstrasse befindet sich an der Boschung ein Grabstein fur einen Soldaten der an dieser Stelle in fast letzter Minute des Zweiten Weltkriegs sein Leben verlor Ein unscheinbarer dreieckiger Felsstein tragt auf der Ruckseite die folgende Inschrift Hier fiel am 21 April 1945 2 Stunden vor der Ubergabe Gefreiter Emil Waidelich aus Eislingen Fils geboren 11 November 1908Bopserbrunnen Bearbeiten nbsp Bopsergedenkstein Die als Pavillon gestaltete Trinkhalle des Brunnens hat eine eigene Hausnummer Hohenheimer Strasse 80 Der 5 Meter hohe Pavillon wurde auf einem 8 eckigen Grundriss von 7 Metern Durchmesser auf einer teilweise abgetreppten Plattform von 11 Metern Durchmesser erbaut Der Pavillon erhebt sich auf 8 Saulen mit einer zylindrischen Basis und einem dorischen Kapitell Ein holzernes Gebalk tragt das blechverkleidete Pyramidendach das an der Spitze in einer Windfahne endet Diese tragt eine vierachsige Windrose mit den Anfangsbuchstaben der Himmelsrichtungen und als Abschluss eine drehbare Kugel Ein Pfeil zur Anzeige der Windrichtung geht durch die Kugel Er tragt an einem Ende ein springendes Pferd aus Blech das Stuttgarter Wappentier 3 Hinter dem Pavillon ladt eine Reihe von Banken zum Sitzen und ein Spielplatz zum Spielen ein Etwas seitab steht der Bopsergedenkstein eine klassizistische Stele mit quadratischem Grundriss Saulchen an den Ecken und einem doppelstockigen Pyramidendach Die Stele tragt eine Bronzetafel des Verschonerungsvereins Stuttgart mit Erlauterungen zur Geschichte des Bopserbrunnele und eine Bronzetafel der Stadt Stuttgart mit Erlauterungen zum Bopser Friedrich List Denkmal Bearbeiten nbsp Friedrich List Denkmal Das Friedrich List Denkmal befindet sich beim Eingang der Bopseranlage an der Etzelstrasse Das Denkmal stiftete 1905 der Landesverein der wurttembergischen Verkehrsbeamten zu Ehren von Friedrich List dem Nationalokonomen Eisenbahnpionier und Vorkampfer fur den Deutschen Zollverein Der in Reutlingen geborene Friedrich List wurde nach seinem Studium als Oberrevisor beim Finanzministerium in Stuttgart angestellt bevor er 1817 als Professor an die Universitat Tubingen berufen wurde Die Bronzebuste des Denkmals schuf der Stuttgarter Bildhauer Daniel Stocker Sie ruht auf einem Steinpostament mit der Inschrift Friedrich List 4 Baumbestand BearbeitenDer reiche teilweise alte Baumbestand der Bopseranlage geht bis auf die ersten stadtischen Pflanzungen im Jahr 1822 zuruck 5 Er besteht uberwiegend aus Laubbaumen der verschiedensten Art darunter Ahorn Hainbuche Blutbuche Kastanie Linde Eiche Platane und Pappel An Nadelbaumen findet man unter anderem Eiben und Scheinzypressen Es finden sich auch einzelne beachtenswerte Exemplare von Trompetenbaum Gotterbaum Goldblasenbaum Tulpenbaum und Riesen Lebensbaum Eine detaillierte Ubersicht des kartierten Baumbestandes bietet der Stuttgarter Stadtplan Stuttgart Maps unter dem Thema Natur amp Umwelt in dem Abschnitt Baume 6 Geschichte BearbeitenBereits zu Anfang des 17 Jahrhunderts bestand ein Vorganger des Bopserbrunnens jedoch wesentlich oberhalb des heutigen 7 Der Kupferstich Bey Stutgart von Matthaus Merian aus dem Jahr 1624 zeigt den Brunnen in einem Taleinschnitt unterhalb der Ruine der Weissenburg Der einfache Brunnen bestand aus einer Brunnensaule und 4 hintereinander gelagerten Brunnenwannen 1762 wurde beim Graben nach Porzellanerde an der heutigen Stelle eine Mineralquelle entdeckt und die Quelle in einem Brunnen gefasst 1822 wurden auf dem Gelande Baume und Straucher gepflanzt So entstand die alteste Grunanlage auf Stuttgarter Boden 1840 wurde uber dem heutigen Brunnen ein achteckiger Steinpavillon auf Saulen errichtet Er wurde 1884 durch einen gusseisernen Pavillon nach dem Entwurf des Stadtbaurats Adolf Wolff ersetzt Gleichzeitig wurde die Parkanlage erneuert 1939 wurde der Pavillon eingeschmolzen und es verblieb nur der Travertinbrunnen 1951 wurde der Brunnen an das Trinkwassernetz angeschlossen 1991 wurde der alte Steinpavillon uber dem Travertinbrunnen neu errichtet 8 nbsp Matthaus Merian Bey Stutgart 1624 Vorn Mitte Bopserbrunnen Links Mitte Weissenburgruine nbsp Bopserbrunnen mit Grunanlage von 1822 1831 nbsp Villa Weissenburg und Bopserbrunnen mit der steinernen Saulenhalle von 1840 1860 nbsp Gusseiserner Pavillon von 1884 1906 Bopsergeist Bearbeiten1896 berichtete H Frolich Hinter dem Brunnen befand sich das aus Tannen bestandene jetzt abgeholzte sog Seufzerwaldchen in dem einst so mancher Lebensmude sich das Lebenslicht ausloschen zu mussen glaubte Daher stammt denn auch das fruher oft erklungene Volkslied vom Bopsergeist 9 Im Vollmond kommt er allermeist Ein Ruither Mann beim Nachhausegehn Hat ihn im Rausche dort gesehn Der Geist sei ihm erschienen wie ein Bild Das in ein weisses Leichentuch gehullt etc Literatur BearbeitenH Frolich Der Bopserbrunnen In Max Bach Herausgeber Carl Lotter Bilder aus Alt Stuttgart Stuttgart 1896 Seite 87 89 pdf J Menno Harms Herausgeber Der Stuttgarter Bopser Hauser Familien Geschichten Tubingen Silberburg Verlag 2014 Seite 23 24 40 43 Ilse Maria Hofmeister Werner Schneider Springbrunnen Brunnen und Brunnele im Raum Stuttgart Ludwigsburg 1987 Seite 119 121 Inge Petzold Wasser zu Nutz und Zier Stuttgarter Brunnen und Wasserspiele Motive Gestaltung Geschichte Geschicke Stuttgart 1989 Seite 81 82 Karl Pfaff Geschichte der Stadt Stuttgart nach Archival Urkunden und andern bewahrten Quellen Band 2 Geschichte der Stadt vom Jahre 1651 bis zum Jahre 1845 Stuttgart 1846 Seite 98 99 Gustav Wais Alt Stuttgart Die altesten Bauten Ansichten und Stadtplane bis 1800 Mit stadtgeschichtlichen baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erlauterungen Stuttgart 1954 Seite 176 Gustav Wais Stuttgart im neunzehnten Jahrhundert 150 Bilder mit stadtgeschichtlichen baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erlauterungen Stuttgart 1955 Bild 144 145 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bopserbrunnen Sammlung von Bildern Bopseranlage mit Trinkbrunnen auf der Seite des Verschonerungsvereins Stuttgart Fussnoten Bearbeiten 1989 schrieb Inge Petzold in ihrem Brunnenfuhrer Seit langem spendet das Bopserbrunnele kein Wasser mehr Petzold 1989 Seite 82 Der Charlottenplatz liegt auf einer Hohe von 250 Metern die Obere Weinsteige in Degerloch auf einer Hohe von 450 Metern Harms 2014 Seite 40 43 Harms 2014 Seite 23 24 Wais 1955 2 Seite 144 Stuttgart Maps Wais 1954 2 Harms 2014 Seite 40 43 Frolich 1896 Seite 88 48 766828 9 183062 Koordinaten 48 46 0 6 N 9 10 59 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bopserbrunnen amp oldid 207076454