www.wikidata.de-de.nina.az
Der Ploatz auch Bloads Salzekuchen 1 Blaatz oder auch Plootz ist ein in Oberhessen Mainfranken Unterfranken Mittelfranken der Rhon und Hohenlohe verbreitetes salziges susses Hefegeback Es ist ein Blechkuchen aus Roggenbrotteig mit unterschiedlichem Belag Ahnliche Kuchen aus anderen Regionen sind der Flammkuchen oder der Batscher Rhoner Plootz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Blechkuchen 3 Geschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenIm Deutschen gibt es fur den dunnen belegten oder nicht belegten Teig das Wort Platz als frankisches Beispiel Zwiwwelblootz Das Diminutiv davon ist Platzchen Im Deutschen Worterbuch der Bruder Grimm wird es so erklart flacher platter dunner kuchen fladen brotkuchen u s w Blechkuchen Bearbeiten nbsp Angersbacher PloatzDie Tragerschicht des Kuchens besteht aus Roggenteig Die Belagschicht besteht aus Kartoffeln fettarmem Quark Rubol Schnittlauch oder Lauch eventuell Speck oder Bauchseite Beispiele fur die salzigen Ploatzen sind der weit verbreitete Kartoffelploatz Garduffelsbloads oder der Zwibbelsploatz Beim Zwibbelsploatz besteht der Hauptbelag aus Zwiebeln erganzt mit Bauchseite Lauch Schnittlauch und Schmand Der Belag des Kartoffelploatzes besteht aus einer Mischung aus gekochten und dann zerstampften Kartoffeln vermischt mit Quark Rubol und Schnittlauch Beispiele fur die susse Varianten des Kuchens sind der Apfelploatz mit Apfeln und Schmand oder auch der aus Haunetal bekannte Beerploatz oft mit Heidelbeeren und susser oder saure Sahne sowie viel Zucker sowie der in Unterfranken Guatscheploatz genannte susssaure Zwetschgenkuchen Geschichte BearbeitenDer Ploatz war ein Lebensmittel einer armen bauerlichen Bevolkerung Das jeweilige Rezept richtete sich nach der finanziellen Lage der bauerlichen Bevolkerung Ebenso war der Kuchen nicht jederzeit verfugbar So gab es diesen Blechkuchen nur wenn eine Familie oder eine Gemeinschaft von Hofen Familien im Dorfbackhaus oder im hofeigenen Backhaus gebacken hatte Die Tragerschicht bestand aus Roggenteig der beim Brotbacktag ubrig blieb Die Belagschicht bestand ebenfalls aus den Speisen die in der bauerlichen Dorfgemeinschaft noch verfugbar waren Der Belag richtete sich daher im Wesentlichen danach was geerntet wurde oder ob ein Schlachttag im Ort war Als die Zeit der Dorfbackhauser sich dem Ende zuneigte buken einige Familien beim ortsansassigen Backer ihr Blech Ploatz Backlohn 1957 30 Pfennige was heute inflationsbereinigt etwa 0 82 Euro entspricht Mit der Verbreitung des Elektrobackofens und des gleichzeitigen gesellschaftlichen Umbaus der bauerlichen dorflichen Gemeinschaft wurde der Ploatz nur noch wenig gebacken Es kam erst wieder zu einer Renaissance des Ploatzes als es in den Ortschaften Backhausvereine oder freie Gemeinschaften Backhausfeste gab Zu dieser Zeit wurden auch die vielen regionalen Rezepturen wieder bekannt die oft von Hof zu Hof und von Ort zu Ort unterschiedlich waren So konnten zum Beispiel die Zwiebeln fur den Belag angedunstet oder roh aufgelegt werden Literatur BearbeitenWallweck Plootz und Eierringe Brauchgeback in Unterfranken In Frankenland Zeitschrift fur frankische Landeskunde und Kulturpflege 56 2004 S 426 434Einzelnachweise Bearbeiten Salzekuchen mit Rezept auf Alsfeld de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ploatz amp oldid 236309608