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Um blinden Menschen das Lesen zu ermoglichen wurde 1829 von dem franzosischen Blindenlehrer Louis Braille eine Schrift mit erhabenen Punkten erfunden 1886 erlaubte die Deutsche Reichspost die Versendung von Blindensendungen von Schriftstucken mit dieser Schrift die meist sehr umfangreich ist unter dem ermassigten Drucksachenporto 1913 kam es zu einer besonderen noch weiter ermassigten gestaffelten Gebuhr fur Schriften in der Brailleschrift Vom 1 April 1921 an galt die Gewichtsstufe von je 500 g Am 1 Oktober 1922 wurde das Hochstgewicht auf 5 kg angehoben 1923 kam es erst zur Erhohung der Gewichtsstufe auf 1 kg ab 1 Dezember 1923 zu einer Einheitsgebuhr von 3 Pfennig bis 5 kg Internationales Symbol fur eine BlindensendungDie Deutsche Post AG bietet portofrei Blindensendungen fur den Versand von Nachrichten oder Zeitungen in Brailleschrift Blindenschrift sowie von Horbuchern auf Kassette bzw auf CD ROM im sogenannten DAISY Standard an So konnen Sehbehinderte Informationen austauschen Blindensendungen konnen von jedem versandt werden Die Schweizerische Post bietet ebenfalls einen entsprechenden Service an 1 die Osterreichische Post bietet einen Service fur internationale Blindensendungen an 2 Inhaltsverzeichnis 1 Arten von Blindensendungen 2 Versandmerkmale 3 Geschichte 3 1 Norddeutscher Postbezirk 3 2 Deutsche Reichspost 3 3 Kriegsende 1945 3 4 Deutsche Bundespost 3 5 Deutsche Post der DDR 4 Weblinks 5 NachweiseArten von Blindensendungen BearbeitenSchriftstucke in Blindenschrift Braille Schrift fur Blinde bestimmte Tonaufzeichnungen oder sonstige Magnettrager deren Absender oder Empfanger eine amtlich anerkannte Blindenanstalt ist oder in deren Auftrag der Versand erfolgt Papiere fur die Aufnahme von Blindenschrift wenn sie von einer anerkannten Blindenanstalt an Blinde versandt werdenVersandmerkmale BearbeitenBlindensendungen durfen nicht verschlossen sein Auch wird jede Sendung mit dem Zusatz Blindensendung uber der Anschrift gekennzeichnet Die Blindensendung kann gegen Gebuhr mit anderen Leistungen der Deutschen Post wie beispielsweise einem Einschreiben kombiniert werden Eine Blindensendung kann wie ein regularer Brief uber einen Briefkasten oder bei grosseren Sendungen in einer Postfiliale eingeliefert werden Dies ist auch fur international verschickte Blindensendungen zutreffend die mit dem Zusatz Blindensendung Cecogramme gekennzeichnet werden Geschichte Bearbeiten nbsp Tarif fur BlindenschriftsendungenNorddeutscher Postbezirk Bearbeiten Die Norddeutsche Bundespost hatte die Versendung von Blindenschriftsendungen gegen die Drucksachengebuhr zugelassen diese Vergunstigung wurde aber 1872 aufgehoben weil man nach Art der Herstellung die Drucksachengebuhr nicht fur anwendbar hielt Man liess sie im Jahre 1886 wieder zu Zu den Drucksachen zahlen auch die zum Gebrauch der Blinden bestimmten Papiere mit erhabenen Punkten Blindenschriftsendungen Die Aufschrift der offenen Blindenschriftsendungen muss in gewohnlichen Schriftzeichen hergestellt sein und den Vermerk Blindenschrift tragen Gleichzeitig wurden im internationalen Postverkehr Postkarten mit Blindenschrift also Postkarten mit erhabenen Schriftzeichen Reliefschrift zugelassen Die Anschrift hatte jedoch in gewohnlicher Schrift zu erfolgen Nun erwies sich auch die verbilligte Drucksachengebuhr mit Rucksicht auf das Gewicht der Blindensendungen als zu hoch Nach mehreren Eingaben der Blindenorganisationen wurden daher zum 1 Januar 1913 Blindenschriftsendungen eingefuhrt Sie waren bis 3 kg in einem in funf Stufen gestaffelten Tarif zugelassen Fur Blindenschriftsendungen in die Freie Stadt Danzig ins Memelgebiet nach Luxemburg in die Tschechoslowakei nach Osterreich Westpolen und Ungarn wurden 1920 Inlandsgebuhren erhoben Kleine Abweichungen unberucksichtigt Deutsche Reichspost Bearbeiten Der Tarif wurde am 1 Januar 1922 in einer Staffelung von je 500 g bis 5 kg abgelost Ab dem 1 Dezember 1923 wurde fur Blindenschriftsendungen bis zum Gewicht von 5 kg die Gebuhr der ersten Drucksachenstufe 3 Pfg erhoben Am 1 Oktober 1925 wurden die Gebuhren im Auslandsverkehr fur Blindenschriftsendungen je 1 kg von je 500 g geandert In der Verordnung uber den Nachrichtenverkehr vom 9 April 1940 durften keine Nachrichten mit dem nichtfeindlichen Ausland uber die militarische wirtschaftliche oder politische Lage ubermittelt werden Nicht erlaubt waren Blindenschriftsendungen Der Inlandsnachrichtenverkehr kann aus Grunden der Kriegsfuhrung durch das Oberkommando der Wehrmacht Beschrankungen oder Auflagen unterworfen werden Kriegsende 1945 Bearbeiten Blindenschriftsendungen waren vom 15 Januar 1947 an zum Postversand zwischen allen vier Besatzungszonen zugelassen Das Hochstgewicht fur offene Sendungen betrug 1 kg die Gebuhr 6 Rpf Vom 15 Februar 1947 an wurde das Hochstgewicht fur Blindenschriften innerhalb der britischen Zone sowie im Verkehr mit der US Zone von jetzt 1 kg auf 5 kg erhoht Ab 22 August 1947 waren Blindenschriftsendungen bis zum Hochstgewicht von 5 kg im Verkehr zwischen allen Besatzungszonen zugelassen Vom 15 September 1947 an war im internationalen Postverkehr das Hochstgewicht fur Blindenschriftsendungen im personlichen Schriftwechsel von 500 g auf 2 kg fur Bucher auf 5 kg heraufgesetzt Vom gleichen Zeitpunkt an wurden die Gebuhren fur Sendungen aus Deutschland ins Ausland vom Dreifachen auf das Zweifache der Vorkriegsgebuhren gesenkt Vom 19 Juli 1948 an wurde das Hochstgewicht fur Blindenschriftsendungen aus dem und in das Ausland von 5 auf 7 kg heraufgesetzt Mit Wirkung vom 1 Januar 1949 wurde das Hochstgewicht fur Blindenschriftsendungen ebenfalls auf 7 kg heraufgesetzt Die Gebuhr betrug bis zum Hochstgewicht von 7 kg 4 Pf Deutsche Bundespost Bearbeiten Die Gebuhr fur Blindenschriftsendungen in das Ausland wurde vom 1 Juli 1953 an auf 4 Pf wie im Inland bei einem Hochstgewicht von 7 kg festgesetzt Die bisherige Berechnung nach Gewichtsstufen von 1 kg entfiel Seit 1 Marz 1963 wurde fur die Beforderung der Blindenschriftsendungen keine Gebuhr mehr erhoben weiterhin aber fur zusatzliche Serviceleistungen wie zum Beispiel Einschreiben Deutsche Post der DDR Bearbeiten Fur Blindensendungen waren die Zusatzleistungen Einschreiben Ruckschein Eilzustellung Luftpost 30 April 1975 gestrichen und Nachnahme zugelassen Am 15 Oktober 1947 wurden Blindenschriftsendungen innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone bis 5 kg ab 19 Mai 1949 bis 7 kg zugelassen Ab dem 1 Juli 1953 waren Blindenschriftsendungen ins In und Ausland gebuhrenfrei Die Zusatzleistungen wurden am 1 August 1959 wieder gebuhrenpflichtig Zum 1 Januar 1967 wurden auch Tonbander und Schallplatten gestattet Am 30 April 1975 wurden Zusatzleistungen erneut gebuhrenfrei Ab dem 1 Juli 1990 war die Eilzustellung gebuhrenfrei andere Zusatzleistungen gebuhrenpflichtig Weblinks BearbeitenDeutsche Post AG Produktbeschreibung zur Blindensendung auf www deutschepost deNachweise Bearbeiten Beschreibung zu nationalen und international Blindensendungen durch die Schweizer Post In post ch Abgerufen am 13 November 2015 Beschreibung zur internationalen Blindensendung durch die Osterreichische Post In post at Abgerufen am 4 Dezember 2013 Normdaten Sachbegriff GND 7755767 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blindensendung amp oldid 198955399