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Die Bjelave Synagoge auch Ladino Il Kal Di La Bilava Bet Tefila war der judische Sakralbau des Stadtviertels Bjelave in Sarajevo in Bosnien und Herzegowina Bjelave Synagoge Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Name 4 Baubeschreibung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Synagoge befindet sich an der Ostseite des Mejtas Platzes zwischen den Strassen Ivana Cankara und Mehmed pase Sokolovica in der opcina Sarajevo Centar Geschichte BearbeitenIn dem Gebiet nordwestlich des Basarviertels bei dem sich ein christliches Dorf namens Bilave befand entwickelten sich in der osmanischen Zeit verschiedene muslimische Mahale sowie der zentrale Platz Mejtas Dieser hat seinen Namen vermutlich von einem dort befindlichen Stecak denn sein Name stammt aus der turkischen Sprache Meyt tas und bedeutet Toten Stein Denkbar ist aber auch dass er nach einem dort befindlichen Friedhof einer der Moscheen benannt wurde der einen Stein zur Ablage von Toten besass Der Name Mejtas etablierte sich bald als Oberbegriff fur den zentralen Platz und seine Strassen wohingegen Bjelave heute den Bereich nordlich ostlich und westlich davon bezeichnet Als dort die Synagoge im Jahr 1901 erbaut wurde war sie Symbol fur das friedliche Zusammenleben der Religionen denn sie entstand in unmittelbarer Nahe mehrerer Moscheen sowie einer katholischen Kirche 1 2 Verdient um die Grundung machte sich insbesondere der Rabbi Avram Papo 3 Der Neubau galt als das grosste und schonste Gebaude des Viertels 4 5 Der Synagogenneubau zeigt wie sich das judische Leben in der Zeit um das Jahr 1900 zunehmend in die Breite verlagerte nachdem es jahrhundertelang den Velika avlija Laure Papo Bohorete deutsch grosser Hof der Laura Papo Bohoreta mit den Synagogen Stari Hram und dem Novi Hram als religiosen Mittelpunkt ansah Historisch gesehen war die Bjelave Synagoge das dritte sephardische Gotteshaus der Stadtgeschichte ein Jahr spater wurde die aschkenasische Synagoge eroffnet im Jahr darauf eine kleine sephardische Synagoge in der Strasse Cemalusa 3 Zu diesem Zeitpunkt lebten bereits viele Juden in Bjelave 6 Mit der Etablierung des NDH Staates musste die Gemeinde die Synagoge im Jahr 1941 schliessen 7 Zudem wurde sie verwustet und geplundert 8 Da ein Grossteil der Juden Sarajevos in Konzentrationslagern wie dem KZ Jasenovac ermordet wurde konnte die Synagoge nicht mehr weiter betrieben werden 9 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Synagoge verstaatlicht zunachst als Schule genutzt und schliesslich in ein Wohngebaude umgewandelt Somit entging sie anders als die Moscheen des Umfelds die bereits zuvor der Urbanisierung der Gegend zum Opfer fielen Armaganusa Moschee 1914 Dzamija Dudi Bule hatun 1927 oder auch drei der acht Synagogen bis heute dem Abriss 1 10 Zeitweise lebten in dem Gebaude Hausbesetzer 11 Im Jahr 2008 ubernahm die judische Gemeinde die ehemalige Synagoge und 2010 wurde erstmals der unzugangliche Dachboden genauer untersucht und Relikte judischen Lebens sichergestellt Es gab damals Plane in dem vernachlassigten Gebaude das sich die Vereine Bet tefila und Ezrat jetomim teilten nach einer Renovierung zusammen mit dem Stadtarchiv ein Dokumentationszentrum zur Erforschung der Geschichte der Juden von Bosnien und Herzegowina sowie ein Zentrum fur Holocaust Erziehung einzurichten nachdem man es bereits entrumpelt hatte 12 13 Name BearbeitenDie sephardische Synagoge erhielt den Namen Il Kal Di La Bilava wobei das Ladino Wort Kal uber das Wort Kahal vom hebraischen Wort fur Gemeinde Kehillah entlehnt ist und auch in anderen Stadten Bosniens und der Herzegowina als Bezeichnung fur die Synagoge gewahlt wurde 14 Daneben wird heute haufiger die Bezeichnung als Bet tefila deutsch Gebetshaus gebraucht 7 3 15 16 Baubeschreibung BearbeitenWie fur die sephardischen Synagogen der Stadt ublich wurde das Gebaude zweietagig errichtet um so den Aufenthalt der Frauen wahrend des Gottesdienstes im Obergeschoss zu gewahrleisten 7 Die Hauptfassade des Bauwerks zeigt zum Platz hin und besitzt funf Achsen wobei jede Fensterachse zusatzlich durch eine Reliefplatte betont wird Diese zeigen im Wechsel den Davidstern und die Menora Literatur BearbeitenMajo Dizdar Sarajevo Historijsko turisticki vodic Sarajevo 2005 Tatjana Neidhart Sarajevo kroz vrijeme 2 Auflage Sarajevo 2004 Marko Plesnik Sarajevo 1 Auflage Trescher Verlag Berlin 2013 Eli Tauber Holokaust u Bosni i Hercegovini PDF Ausgabe hrsg v Institut za istrazivanje zlocina protiv covjecnosti i međunarodnog prava Sarajevo 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bjelave Synagoge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beth Tefila Kal di la Bilava in Sarajevo Bosnia and Herzegovina In cja huji ac il Center for Jewish Art abgerufen am 24 Oktober 2021 mit historischen Innen und Aussenansichten Einzelnachweise Bearbeiten a b FOTO Znate li pricu o Mejtasu In radiosarajevo ba 18 Mai 2015 abgerufen am 24 Oktober 2021 bosnisch Naselje Mejtas u Sarajevu Nazvano po kamenu mrtvaca In ba ekapija com 22 September 2009 abgerufen am 24 Oktober 2021 bosnisch a b c Valerijan Zujo Sarajevske sinagoge In makabijada com 13 April 2012 abgerufen am 24 Oktober 2021 bosnisch Neighborhoods of Sarajevo Mejtas In visitsarajevo ba Abgerufen am 24 Oktober 2021 englisch Mary Sparks The Development of Austro Hungarian Sarajevo 1878 1918 An Urban History London New York 2016 S 69 gibt das Baujahr wohl falsch mit 1891 an Tauber S 57 a b c Bet tefila ili Il kal di la Bilava sinagoga na Bjelavama u Sarajevu In religioskop ba Historisches Museum von Bosnien und Herzegowina abgerufen am 24 Oktober 2021 bosnisch Tauber S 57 Muhamed Kreso Konacno rjesenje Jevrejskog pitanja u BiH u II Svjetskom ratu In benevolencija eu org 1995 abgerufen am 22 Oktober 2021 bosnisch ausfuhrliche Schilderung der Jahre ab 1941 Tobias Strahl Kultur Erbe Konflikt Kulturgutzerstorung in Kroatien Bosnien Herzegovina und Kosovo 1991 2004 Wien Koln Weimar 2018 S 103 Ivan Ceresnjes Bosnian Jewry A Small Community Meets a Unique Challenge During the 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