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Adolf Bjarne Oen 6 November 1898 in Kristiania 20 September 1994 in Oslo war ein norwegischer Generalleutnant der Luftstreitkrafte Luftforsvaret der zuletzt von 1957 bis 1963 Chef des Verteidigungsstabes beziehungsweise Oberbefehlshaber der norwegischen Streitkrafte Forsvarssjef sowie zusatzlich zwischen 1958 und 1959 auch Vorsitzender des NATO Militarausschusses war Er spielte eine wichtige Rolle in der neueren norwegischen Militargeschichte beim Wiederaufbau der Luftstreitkrafte in Grossbritannien nach dem Uberfall der deutschen Wehrmacht auf Norwegen am 9 April 1940 sowie bei der anschliessenden Zusammenarbeit mit der Royal Air Force bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Als Chef des Verteidigungsstabes beziehungsweise Oberbefehlshaber der norwegischen Streitkrafte pragte er das verteidigungspolitische Denken Norwegens im Kalten Krieg Bjarne Oen 1943 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung zum Offizier und Zweiter Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit und Aufstieg zum Generalleutnant 2 Veroffentlichung 3 WeblinksLeben BearbeitenAusbildung zum Offizier und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Oen Sohn des Feldwebels und spateren Hauptkassierers Ole O Oen und dessen Ehefrau Marie Eline Stuve wuchs in Kristiania auf und legte dort 1917 das Examen artium ab 1920 begann er seine Offiziersausbildung an der Kriegsschule Krigsskolen die er 1923 an der Militarhochschule Den militaere hoiskole sowie 1924 an der Heeresfliegerschule Haerens flyveskole in Kjeller fortsetzte Danach war er zwischen 1924 und 1925 selbst Flugausbilder an der Heeresfliegerschule und fungierte nach weiteren Fortbildungen auf dem Gebiet der Militar und Zivilluftfahrt in den USA von 1927 bis 1935 abermals als Instrukteur an der Heeresfliegerschule 1929 gelang ihm durch eine Notlandung mit seinem brennenden Flugzeug die Rettung der beiden anderen Passagiere Dabei erlitt er Verbrennungen im Gesicht sowie am Korper und wurde mit der Koniglichen Verdienstmedaille in Gold Kongens fortjenstmedalje i gull ausgezeichnet Nach einer darauf folgenden Verwendung als Chef der Fliegerabteilung der Heeresfliegertruppe Haerens Flyvertropper in Trondelag wurde er mit dem Aufbau des Flughafens Oslo Fornebu bei Baerum betraut und war seit 1938 deren erster Chef Nach dem Uberfall der deutschen Wehrmacht auf Norwegen am 9 April 1940 wurde Oen kommissarischer Generalinspekteur der Heeresfliegertruppe und fuhrte nach dem Fall von Sudnorwegen eine Gruppe von Flugoffizieren nach Grossbritannien um von dort aus Flugeinsatze nach Nordnorwegen vorzubereiten Auf seine Initiative hin beschloss die Exilregierung Norwegens in London die Einrichtung von Little Norway eines Rekrutierungs und Ausbildungslager fur die Luftstreitkrafte FTL Flyvapnenes Treningsleir im kanadischen Toronto Er wurde am 10 November 1940 als Major erster Chef der FTL bis zu seiner Ablosung durch Ole Reistad Anfang 1941 Dadurch gelang die Bereitstellung ausgebildeter Flieger fur die Dienst bei den Alliierten Danach wurde er Chef des Stabes des Gemeinsamen Luftstreitkraftekommando FFK Flyvapnenes Felleskommando deren Kommandeur Hjalmar Riiser Larsen war Innerhalb des neu geschaffenen Oberkommandos der Streitkrafte in London wurde er im Februar 1942 Leiter des sogenannten Vierten Buros FO IV fjerde kontor das mit Operationen zur Rettung Norwegens betraut war Dabei sicherte er die norwegischen Lufteinsatze und Fluge durch eine intensive Zusammenarbeit mit der britischen Sondereinsatztruppe SOE Special Operations Executive aber mit der norwegischen Widerstandsgruppe Norwegian Independent Company No 1 von Hauptmann Martin Linge sowie durch Kontakt zu Jens Christian Hauge dem Leiter der militarischen Geheimorganisation Milorg Im Februar 1945 besuchte er heimlich Norwegen um mit Milorg die Befreiung von den deutschen Besatzungstruppen vorzubereiten Nachkriegszeit und Aufstieg zum Generalleutnant Bearbeiten nbsp Grab von Generalleutnant Bjarne Oen und seiner zweiten Ehefrau Synnove Helene BrochNach Ende des Zweiten Weltkrieges setzte sich Oen fur den Aufbau einer Luftstreitkraft als eigenstandige Teilstreitkraft ein 1945 wurde er zum Oberst befordert und war im Anschluss von 1946 bis 1951 als Generalmajor Oberbefehlshaber der Luftstreitkrafte sjef for Luftforsvaret In dieser Funktion leitete er die Umstellung der Flugabteilungen des Krieges zu einer Luftstreitkraft ein die sich neuen Aufgaben und technologischen Herausforderungen anpassen musste Zugleich forderte er die Bereitstellung der militarischen Entwicklungen auch fur die zivile Elektronik und Luftfahrt 1947 wurde er Kommandeur mit Stern des Sankt Olav Orden Wahrend der Zunahme der Spannungen zwischen den Westmachten und dem Ostblock im Zuge des Kalten Krieges fungierte er zwischen 1952 und 1954 als Leiter der norwegischen Militarmission in Grossbritannien sowie zugleich als Vertreter im Obersten Hauptquartier der Alliierten Streitkrafte der NATO SHAPE Supreme Headquarters Allied Powers Europe in Rocquencourt bei Paris Nach seiner Ruckkehr fungierte er zwischen 1954 und 1957 als Direktor der neu gegrundeten Verteidigungshochschule Forsvarets hogskole Zuletzt wurde am 10 Januar 1957 zum Generalleutnant Generalloytnant befordert und Nachfolger von Generalleutnant Finn Lambrechts als Chef des Verteidigungsstabes Sjef for Forsvarsstaben Seit dem 1 Januar 1963 fuhrte er den neuen Titel Oberbefehlshaber der norwegischen Streitkrafte Forsvarssjef Als Chef des Verteidigungsstabes beziehungsweise Oberbefehlshaber der norwegischen Streitkrafte pragte er das verteidigungspolitische Denken Norwegens im Kalten Krieg Aufgrund der wachsenden atomaren Aufrustung der Grossmachte USA und Sowjetunion stellte er am 19 Juni 1959 im Vereinigten Generalstab dar dass die bisherige konventionelle Ausstattung der Land und Kustenschutzeinheiten nur eine begrenzte Verteidigungsbereitschaft darstelle und somit schnelle strategische Gewinne bei einem feindlichen Angriff entstehen wurden Dadurch wurde deutlich dass die eigene norwegische Verteidigung im Angriffsfall nicht ausreichend war sondern unter Umstanden zum Bundnisfall nach dem Nordatlantikvertrag fuhren konnte Dies stellte er auch wahrend seiner Funktion als Vorsitzender des NATO Militarausschusses dar den er als Nachfolger des Niederlanders Benjamin Richard Pieter Frans Hasselman von 1958 bis zu seiner Ablosung durch den Portugiesen J A Beleza Ferras 1959 innehatte Oen war zwei Mal verheiratet und zwar in erster Ehe von 1930 bis zu deren Tode 1979 mit Nina Rigmor Schjaerwe sowie in zweiter Ehe zwischen 1991 und seinem Tode 1994 mit Synnove Helene Broch geborene Krosseng Veroffentlichung BearbeitenLaerebok i lufttaktikk 1938Weblinks BearbeitenEintrag im Norsk biografisk leksikon Eintrag in Store norske leksikonOberbefehlshaber der Norwegischen Streitkrafte Otto Ruge 1940 Carl Gustav Fleischer 1940 1942 de facto Wilhelm von Tangen Hansteen 1942 1944 Olaf V 1944 1945 Otto Ruge 1945 Elias Corneliussen 1946 Halvor Hansson 1946 Ole Berg 1946 1955 Finn Lambrechts 1955 1956 Bjarne Oen 1957 1963 Folke Hauger Johannessen 1964 1972 Herman Fredrik Zeiner Gundersen 1972 1977 Sverre B Hamre 1977 1982 Sven Hauge 1982 1984 Fredrik Bull Hansen 1984 1987 Vigleik Eide 1987 1989 Torolf Rein 1989 1994 Arne Solli 1994 1999 Sigurd Frisvold 1999 2005 Sverre Diesen 2005 2009 Harald Sunde 2009 2013 Haakon Bruun Hanssen 2013 2020 Eirik Johan Kristoffersen seit 2020 Siehe auch Oberbefehlshaber der norwegischen Streitkrafte Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 10 August 2017 PersonendatenNAME Oen BjarneALTERNATIVNAMEN Oen Adolf Bjarne vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG norwegischer GeneralleutnantGEBURTSDATUM 6 November 1898GEBURTSORT KristianiaSTERBEDATUM 20 September 1994STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bjarne Oen amp oldid 177764263