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Der Ausdruck Bioaquivalenz entstammt der Pharmakokinetik und bewertet die Austauschbarkeit zweier wirkstoffgleicher Arzneimittel die sich jedoch im Herstellungsprozess und oder bei den enthaltenen Hilfsstoffen unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Bioaquivalenzstudien 3 Einschrankungen 4 Literatur 5 WeblinksDefinition BearbeitenFur die Zulassung eines Arzneimittels mussen Untersuchungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit eingereicht werden Nach Ablauf des Patents fur den Wirkstoff kann sich ein Antragsteller auf diese Unterlagen beziehen die sog bezugnehmende Zulassung wenn beide Praparate in Ausmass und Geschwindigkeit der Bioverfugbarkeit vergleichbar sind Die zustandigen Behorden fordern vom Antragsteller hierzu den Nachweis der Bioaquivalenz des Generikums mit dem Originalprodukt des Erstanbieters Bei bioaquivalenten Arzneimitteln wird davon ausgegangen dass ein Austausch zwischen beiden Arzneimitteln ohne Gefahr fur den Patienten stattfinden kann Bioaquivalenzstudien BearbeitenDie Prufung auf Bioaquivalenz wird mittels einer Pharmakokinetik Studie an freiwilligen Teilnehmern durchgefuhrt Die Probanden erhalten unter streng standardisierten Bedingungen in randomisierter Reihenfolge eine gleiche Dosis des Testarzneimittels oder des Referenzproduktes In bestimmten Zeitabstanden werden Blutproben entnommen und auf die Arzneistoffkonzentration hin analysiert Mathematische Kenngrossen anhand derer die Bioaquivalenz beurteilt werden kann sind zum Beispiel die Flache unter der Plasmaspiegel Zeit Kurve area under the curve AUC s a Trapezregel oder der Spitzenplasmaspiegel Cmax Aufgrund des intraindividuellen Vergleichs reflektiert die AUC das Ausmass der Resorption und bei vergleichbarer AUC charakterisiert Cmax die Geschwindigkeit Der 90 Vertrauensbereich Konfidenzintervall des Quotienten der fur die zu vergleichenden Kenngrossen ermittelten durchschnittlichen Werte fur Testprodukt und Referenzprodukt muss innerhalb fest definierter Grenzen liegen ublich sind dabei 80 125 Bei Arzneistoffen mit geringer therapeutischer Breite reicht der Akzeptanzbereich von 90 bis 111 11 Theophyllin Thyroxin oder Digitoxin sind solche Arzneistoffe Bei Arzneistoffen hoher intraindividueller Variabilitat die entsprechend zu belegen ist reicht der Akzeptanzbereich fur Cmax abhangig von der intraindividuellen Variabilitat bis maximal 69 84 bis 143 19 In einem solchen Fall kommt ggf auch ein Studiendesign mit multipler Dosierung in Frage Zielparameter sind dann die AUC uber ein Dosierungsintervall und Cmax Der Zeitpunkt des Auftretens des Spitzenplasmaspiegels tmax ist von Relevanz wenn das Maximum aus therapeutischen Grunden moglichst schnell oder zu einer bestimmten Zeit nach der Einnahme erreicht werden soll Bei nachgewiesener Vergleichbarkeit von AUC und Cmax sind allerdings auch die tmax Werte vergleichbar Einschrankungen BearbeitenDie Auswahl der Kenngrossen und das Studiendesign hangen unter anderem von der Indikation und der Darreichungsform des Arzneimittels ab Eine Bioaquivalenzstudie der hier beschriebenen Art ist nicht moglich wenn der Wirkstoff den Wirkort erreicht bevor er in die systemische Zirkulation gelangt z B dann wenn Asthmasprays verglichen werden sollen Literatur BearbeitenShein Chung Chow Jen Pei Liu Design and analysis of bioavailability and bioequivalence studies 3rd ed New York u a 2008 ISBN 978 1 58488 668 6 Dieter Hauschke Volker Steinijans Iris Pigeot Bioequivalence Studies in Drug Development Methods and Applications Hoboken NJ 2007 ISBN 978 0 470 09476 1 Weblinks BearbeitenEuropean Medicines Agency Guideline on the investigation of bioequivalence ADHSpedia Bioaquivalenz MSD Manual Bioaquivalenz und Austauschbarkeit von Generika progenerika Bioaquivalenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bioaquivalenz amp oldid 218339621