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Betty Hirsch 15 Januar 1873 in Hamburg 8 Marz 1957 in Berlin war eine danisch deutsche Sangerin und Blinden und Sprachlehrerin die selbst nach einem Unfall erblindet ist Berliner Gedenktafel in der Rothenburgstrasse 14Leben BearbeitenHirsch wurde in Hamburg als achtes Kind danisch judischer Eltern geboren Sie wuchs zweisprachig auf da sie zu Hause danisch und in der Schule deutsch sprach Mit acht Jahren verlor sie ihren Vater mit zwolf Jahren sturzte sie von einem Stuhl und fiel auf ihr Gesicht Damit begann ihre Erblindung Ab dem 1 April 1893 konnte Betty Hirsch einen Platz im Frauenheim der Blindenanstalt in Steglitz belegen Hier erlernte sie die Blindenschrift und bildete sich kulturell und handwerklich weiter Unter anderem nahm sie Gesangsunterricht Zusatzlich gab sie Privatunterricht in Deutsch und Gesang fur Blinde und Sehende Als Konzertsangerin konnte sie gemeinsam mit ihrem Pianisten Erfolge feiern Nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch im Jahre 1907 entschloss sie sich nach England zu gehen um dort Deutsch und Danisch zu unterrichten und ausserdem die englische Sprache zu studieren Diese Reise trat sie 1908 an Sie wurde dabei durch ein Stipendium unterstutzt Nach ihrer Ruckkehr nach Berlin im August 1909 hatte sie genugend Sprachschuler durch deren Unterrichtung sie sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen konnte Um ihre Leistungen auch offiziell anbieten zu konnen legte sie in Hamburg eine Sprachlehrerinnenprufung ab Im Jahre 1914 horte Betty Hirsch von Kriegsblinden Menschen die durch kriegerische Ereignisse wahrend des Ersten Weltkrieges erblindet waren Sie wollte diesen Menschen helfen und fand in Geheimrat Paul Silex einen Augenarzt der grosses Ansehen genoss und den sie uberzeugte den Kriegsblinden ausser medizinischer auch weitere Hilfe angedeihen zu lassen Ab November 1914 nahm Betty Hirsch ehrenamtlich den Unterricht auf und brachte den Blinden die Blindenschrift normales Schreibmaschinenschreiben und andere Handfertigkeiten bei Fur ihren Lebensunterhalt ubernahm sie weiterhin Privatunterricht Silex unterstutzte sie durch Spendenwerbung und mit seinem personlichen Vermogen Betty Hirsch suchte und fand Arbeitsmoglichkeiten fur blinde Menschen in staatlichen Betrieben um diesen die Integration unter den Sehenden zu ermoglichen Mit der steigenden Zahl von Kriegsblinden ab dem Jahre 1916 bat dann Silex auch Privatfirmen Blinde mit Arbeitsaufgaben zu betreuen Mit ihren Erfahrungen aus England bildeten Hirsch und Silex erblindete Offiziere Beamte Lehrer Studenten und Kaufleute auch zu Burofachkraften aus Ab 1918 wurde Betty Hirsch feste Angestellte der Blindenfachschule die mit der Zeit zu grossem Ansehen gelangte Bis Kriegsende bildete die Schule 250 Kriegsblinde aus Da auch nach dem Kriegsende die Zahl der Blinden weiter stieg wurde die Schule von den Behorden weiter unterstutzt Ab 1920 nahm die Schule auch Zivilblinde auf Nachdem Geheimrat Silex seine Arbeit im Fruhjahr 1923 als 65 Jahriger niederlegte fuhrte nun Betty Hirsch die Schule weiter und es gelang ihr weiterhin ausreichend Spenden zur Abdeckung der Sachkosten zu werben Fur die Personalkosten kam weitestgehend der Magistrat der Stadt Berlin auf Hirsch organisierte dass ab 1926 der fruhere Schuler Karlheinz Tschepke nun die nachsten Schuler in kaufmannischer Stenographie unterrichtete Hirsch reiste nach den USA und England zum Erfahrungsaustausch und fuhrte ihr Lebenswerk weiter Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 sorgte Hirsch noch fur einen geordneten Schulbetrieb solange ihr dies moglich war Im Oktober 1933 verliess sie dann Berlin in Richtung Hamburg und emigrierte von dort nach England nachdem sie ihren fruheren Privatsekretar Thiermann zu ihrem Nachfolger bestimmt hatte Die Schule wurde von der Stadt Berlin als Silexhandelsschule fur Blinde ubernommen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bekam Betty Hirsch den Auftrag die mittlerweile in Deutschland verteilten Schulaussenstellen wieder in Berlin zusammenzufuhren Am 1 April 1949 zog dann die Silexhandelsschule in die Gebaude der Steglitzer Blindenbildungsanstalt um und wurde ihr administrativ unterstellt Damit hatte Betty Hirsch ihr eigentliches Ziel der Wiederbelebung ihrer Schule nicht erreicht Anlasslich ihres 80 Geburtstages im Jahre 1953 erhielt Betty Hirsch die Ehrenmitgliedschaft des Bundes der Kriegsblinden und 1956 die Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Blindenverbands Am 8 Marz 1957 starb Betty Hirsch im Alter von 84 Jahren an Altersschwache in Berlin Am 20 Marz wurde ihre Urne beigesetzt Nachdem im Jahre 1977 die Ruhefrist auf dem Friedhof abgelaufen war wurde die Urnenstelle wieder neu vergeben da niemand daran gedacht hatte ihr Grab zu erneuern oder es als Ehrengrab einrichten zu lassen Ehrungen Bearbeiten nbsp Platzbenennungstafel am Betty Hirsch Platz in BerlinAm 8 Mai 1961 wurde in der Handjerystrasse 23 in Berlin Friedenau das nach ihr benannte Kriegsblindenhaus Betty Hirsch seiner Bestimmung ubergeben Nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg Wilmersdorf wurde am 8 Marz 2008 in einer offentlichen Feierstunde der ehemalige Platz S in Berlin Schmargendorf an der Rheinbabenallee Ecke Hundekehlestrasse in Betty Hirsch Platz umbenannt Die Bibliothek der Berliner Blindenanstalt und eine Forderschule in Stuttgart wurden nach ihr benannt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Betty Hirsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Betty Hirsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Artikel des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf eV uber Betty Hirsch Johann August Zeune Schule fur Blinde Betty Hirsch Schule StuttgartNormdaten Person GND 116903899 lobid OGND AKS VIAF 72157478 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hirsch BettyKURZBESCHREIBUNG danisch deutsche Sangerin und Blinden und SprachlehrerinGEBURTSDATUM 15 Januar 1873GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 8 Marz 1957STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Betty Hirsch amp oldid 226013834