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Bettmannsage ist ein zur Stadt Regen gehorendes Dorf im Bayerischen Wald Hier leben etwa 150 Einwohner BettmannsageStadt RegenKoordinaten 49 0 N 13 11 O 48 998055555556 13 186944444444 567 Koordinaten 48 59 53 N 13 11 13 OHohe 567 mPostleitzahl 94209Vorwahl 09922Karte Der Bahnhaltepunkt Bettmannsage Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Die Ara Bettmann 2 2 Aus Regentalsage wird wieder Bettmannsage 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenBettmannsage liegt zwischen Zwiesel und Regen an der Bahnstrecke Plattling Bayerisch Eisenstein der so genannten Bayerischen Waldbahn Geschichte BearbeitenDer Name des Ortes geht auf ein grosses Sagewerk zuruck das am Ufer des Schwarzen Regens entstand Am 1 Mai 1898 erhielt es einen eigenen Haltepunkt an der Bahnstrecke Das Sagewerk war mit einem Ladegleis an die Hauptstrecke angeschlossen und uber eine Drehscheibe konnte man die Waggons in die verschiedenen Werkgleise drehen Die Ara Bettmann Bearbeiten Am 28 Juni 1881 kaufte der judische Holzgrosshandler Meier auch Mayer Bettmann aus Nurnberg das Sagewerk fur 16 000 Gulden Bettmann erweiterte 1883 1884 und 1885 den Grundbesitz durch Zukaufe um 10 66 Hektar und machte aus dem Sagewerk einen modernen Holzverarbeitungsbetrieb 1884 wurde ein Wohnhaus mit Stall und Holzlagerplatz errichtet 1885 ein Arbeiterwohnhaus 1888 folgten Schneidsageerweiterung und Dampfkesselhaus 1 mit Kamin und 1892 ein weiteres Wohnhaus Meier Bettmann starb am 1 Marz 1888 im Alter von 84 Jahren als Privater in Nurnberg Demnach war die Firma M Bettmann amp Cie vermutlich bereits vorher an seinen Sohn Sigmund Bettmann ubergegangen Bettmanns Bemuhen um die Errichtung einer Bahnhaltestelle fur den allgemeinen Personenverkehr wurde 1889 vom koniglichen Ober Bahnamt in Rosenheim noch zuruckgewiesen 1894 verlieh das Innenministerium der Siedlung auf Antrag des Besitzers den offiziellen Ortsnamen Bettmannsage 1894 entstanden ein Maschinenhaus und ein weiteres Arbeiterwohnhaus Am 1 Mai 1898 erhielt Bettmannsage endlich den eigenen Haltepunkt an der Bahnstrecke 1905 wurde das Sagewerk erneut vergrossert und das Kesselhaus neugebaut 1907 kam eine Holztrockenanlage dazu 1924 wurde ein Gleis in die Verladehalle verlegt 1931 entstanden Kistenfabrik Autohalle und ein neues Sagemeisterwohnhaus Inzwischen war Alfred Frankel Fraenkel Sohn einer Bettmann Tochter und ebenfalls judischer Herkunft Besitzer des Sagewerkes Er liess bis zum Ersten Weltkrieg mehrere Arbeiterwohnhauser erbauen aus denen sich der Ort Bettmannsage entwickelte Da der Besitzer des Sagewerks judischer Abstammung war wurde der Ort in der Zeit des Nationalsozialismus am 4 Oktober 1936 in Regentalsage umbenannt Im Dezember 1938 musste Frankel seinen Besitz an eine Gesellschaft namens Jager amp Co verkaufen Frankel emigrierte 1939 nach Coventry in England wo er 1940 starb Der Sagebetrieb wurde von den neuen Besitzern vom Flussufer zum Bahnhof verlegt Eine Zimmerei und Schreinerei entstanden und die Fertigung von kompletten Barackenunterkunften wurde aufgenommen Diese fanden schon vor und noch mehr wahrend des Zweiten Weltkrieges reissenden Absatz Die Belegschaft erreichte aufgefullt mit Kriegsgefangenen annahernd 200 Mann Aus Regentalsage wird wieder Bettmannsage Bearbeiten Nach Kriegsende wurde das Werk unter Treuhandschaft gestellt Die Arbeit wurde mit Schnittholzlieferungen im Auftrage der amerikanischen Besatzungsmacht wieder aufgenommen Frankels Witwe Helene kam zur Durchsetzung ihrer Wiedergutmachungsanspruche mehrmals an den fruheren Wirkungsort Am 14 Mai 1950 erfolgte die neuerliche Umbenennung in Bettmannsage 1951 wurde das Ladegleis abgebaut Dieses war an die Hauptstrecke angeschlossen und uber eine Drehscheibe konnte man die Waggons in die verschiedenen Werkgleise drehen 1960 ging der Betrieb in Konkurs Die Kreissparkasse Regen als Hauptglaubiger ersteigerte den gesamten Besitz und verkaufte ihn 1963 an Alfred Lewandowski Dieser errichtete hier eine Verbandstoffweberei welche zusatzlich zu Munchen die Erweiterung der medizinischen Verbandstoffherrstellung ermoglichen sollte In den weiteren Jahren wurde das E Werk erneuert und nicht benotigte verfallene Gebaude abgerissen 1976 wurde der letzte der beiden 30 Meter hohen Schornsteine gesprengt und die darin befindliche Dampfanalge wurde abgebaut und verkauft Geplant war neben der Weberei auch der Ausbau des 15 ha grossen Areals mit weiteren Strassen und Hausern fur die Mitarbeiter der Weberei Dazu entstanden detaillierte Plane Bettmannsage gehorte zur Gemeinde Rinchnachmundt und wurde mit dieser im Zuge der Gemeindegebietsreform am 1 Mai 1978 in die Stadt Regen eingegliedert 2 Literatur BearbeitenHorst Sauer Die Orte Schweinhutt Bettmannsage Dreieck und Tausendbach Ein kulturgeschichtliches Tagebuch in Berichten und Bildern Agentur SSL Grafenau 2004 ISBN 3 9809219 1 3 Walther Zeitler Die bayerische Waldbahn Passau 1991 ISBN 3 924484 38 4 Geschichte von Bettmansage Wiki NiederbayernEinzelnachweise Bearbeiten Albert Gieseler M Bettmann amp Co Abgerufen am 6 August 2023 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 622 Ortsteile von Regen Aden Augrub Barndorf Bettmannsage Dreieck Ebenhof Ecklend Edhof Eggenried Finkenried Frauenmuhle Grossseiboldsried Huberhof Kagerhof Kattersdorf Kerschlhoh Kleinseiboldsried Kreuzerhof Kuhhof March Maschenberg Matzelsried Metten Neigerhohe Neigermuhle Neusohl Obermitterdorf Oberneumais Oleumhutte Pfistermuhle Pometsau Poschetsried Regen Reinhartsmais Richtplatz Riedham Rinchnachmundt Rohrbach Sallitz Schauerhof Schlossau Schochert Schollenried Schonhoh Schutzenhof Schwaighof Schweinhutt Spitalhof Sumpering Tausendbach Thanhof Thurnhof Weissenstein Weissensteiner Au Wickersdorf Wieshof Windschnur Abgerufen von https de wikipedia org w index php 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