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Die Bestellpolitik ist ein Teilbereich der Beschaffung Sie regelt wann der Materialbedarf in der Materialwirtschaft eines Unternehmens durch eine Bestellung gedeckt wird Bestellzeitpunkt und wie viel bestellt wird Durch die Kombination von fixer oder variabler Bestellmenge und Bestellperiode soll der richtige Bedarf ermittelt und ein Optimum in der Bestellpolitik erreicht werden Um die optimale Bestellpolitik zu finden muss das Unternehmen u a bestellfixe Kosten mit jeder Bestellung in gleicher Weise anfallende Kosten Distributionskosten und Lagerhaltungskosten gegeneinander abwagen um die Summenkosten zu minimieren Ein Unternehmen verfolgt nicht nur eine Bestellpolitik Meist werden mehrere Varianten fur verschiedene Materialgruppen kombiniert Es kommt zum Politik Mix Je hoher der Verbrauch einzelner Materialgruppen ist desto mehr eignet sich eine Bestellpolitik mit variabler Bestellperiode Materialien konnen mit Hilfe der ABC Analyse und der XYZ Analyse eingeteilt werden um die am besten geeignete Politik auszuwahlen Die Kosten tragen einen entscheidenden Teil zur Wahl der Politik bei Es gibt jedoch auch kostenunabhangige Entscheidungsfaktoren wie z B langfristige Planungen oder laufende Liefervertrage Inhaltsverzeichnis 1 Politiken im Detail 1 1 Bestellrhythmussysteme 1 1 1 t q Politik 1 1 2 t S Politik 1 2 Bestellpunktsysteme 1 2 1 s q Politik 1 2 2 s S Politik 1 3 Mischverfahren 1 3 1 T s S Politik 1 3 2 T s q Politik 2 Quellen 3 LiteraturPolitiken im Detail BearbeitenAnhand der vier Auspragungen Bestellmenge Bestellperiode fix und variabel werden sechs Grundpolitiken der Bestellung abgeleitet 1 Bestellmenge Bestellperiode fix Bestellrhythmussystem variabel Bestellpunktsystem fix variabel Mischsystem fix t q Politik s q Politik T s q Politikvariabel t S Politik s S Politik T s S PolitikLegende t Bestellrhythmus s Meldebestand Bestellgrenze S Sollbestand q Bestellmenge T KontrollzyklusBestellrhythmussysteme Bearbeiten t q Politik Bearbeiten Die Bestellmenge und periode sind im Voraus festgelegt Diese Politik wird auch Bestellrhythmus Losgrossen Politik genannt da zu fixen Terminen fixe Mengen bestellt werden Die t q Politik benotigt nur geringen Dispositionsaufwand und keine laufende Kontrolle des Lagerbestandes Sie kann allerdings bei Bedarfsschwankungen zu Fehlmengen oder zu hohen Lagerkosten Uberbestande fuhren t S Politik Bearbeiten Die Bestellmenge ist variabel die Bestellperiode ist fix Sie wird als Bestellrhythmus Lagerniveau Politik bezeichnet da zu fixen Bestellterminen die jeweils benotigte Menge bis zum Erreichen des Sollbestandes bestellt wird Mit der t S Politik wird der Gefahr der Uberbestande entgegengewirkt Hier ist der Lagerbestand mit dem Sollbestand nach oben begrenzt Da es keinen Meldebestand gibt der eine Bestellung auslost kann es jedoch zu Fehlmengen kommen Bestellpunktsysteme Bearbeiten s q Politik Bearbeiten Die Bestellmenge ist fix die Bestellperiode ist variabel Die Bestellpunkt Losgrossen Politik wird deshalb so genannt da bei Erreichen des Meldebestandes eine fixe Bestellmenge bestellt wird Die s q Politik berucksichtigt Bedarfsschwankungen es kommt daher zu keinen Fehlmengen und die Kapitalbindungskosten bleiben gering Sie erfordert allerdings sehr hohen Dispositionsaufwand und laufende Kontrollen des Lagers s S Politik Bearbeiten Die Bestellmenge und periode sind variabel Diese Politik nennt sich auch Bestellpunkt Lagerniveau Politik Wenn der Meldebestand erreicht ist wird eine Bestellung ausgelost Die Bestellmenge richtet sich nach dem Sollbestand bis zu welchem immer wieder aufgefullt wird Bei der s S Politik handelt es sich um eine sehr aufwendige Bestellpolitik Laufende Kontrollen des Lagerbestandes sind notig Die Kapitalbindung ist aber gering und Fehlmengen werden vermieden Mischverfahren Bearbeiten T s S Politik Bearbeiten Hier erfolgt in fixen Zeitabstanden Kontrollzyklus ein Vergleich des Lagerbestand mit dem Meldebestand Erreicht oder unterschreitet der Lagerbestand den Meldebestand wird bis zum Sollbestand aufgefullt Die T s S Politik verlangt eine standige Uberwachung des Lagers Es kommt zu keinen Fehlmengen und die Hohe des Lagerbestandes wird durch den Sollbestand limitiert T s q Politik Bearbeiten Hierzu finden sich in der Literatur zwei verschiedene Varianten Variante 1 Fixe Bestellmengen werden zu fixen Bestellzeitpunkten bestellt oder wenn der Meldebestand erreicht bzw unterschritten wird Die T s q Politik vermeidet ebenfalls Fehlmengen Es kann aber durch die fixen Bestellmengen zu Uberfullung des Lagers kommen nach oben gibt es keine Grenze welche zu hohen Kapitalbindungskosten fuhren kann Sie wird bei stark schwankendem Verbrauch angewandt nbsp Diagramm eines OptionalsystemsVariante 2 In der Literatur wird manchmal aber auch eine Bestellpolitik bei der nur zu fixen Bestellzeitpunkten bestellt wird wenn der Meldebestand erreicht bzw unterschritten ist ebenfalls als T s q Politik bezeichnet Es findet also zu festen Zeitpunkten eine Bestandskontrolle statt die aber nicht unbedingt eine Bestellung auslost 2 Quellen Bearbeiten in Anlehnung an O Grun Industrielle Materialwirtschaft In M Schweitzer Hrsg Industriebetriebslehre Munchen 1994 S 487 Tab 6 9 Heiko Burchert u a Logistik Aufgaben und Losungen 1 Auflage Oldenbourg Verlag 2000 ISBN 3 486 25483 9 S 45 f Literatur BearbeitenOskar Grun Industrielle Materialwirtschaft In M Schweitzer Hrsg Industriebetriebslehre Munchen 1994 ISBN 3 8006 1755 2 Wolfgang Vry Beschaffung und Lagerhaltung 7 Auflage 2004 ISBN 3 470 63127 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bestellpolitik amp oldid 228981739