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Bertha Gunther geb 8 Juni 1894 in Bremerhaven gest 24 Dezember 1975 in Siegen war eine deutsche Tanzerin und Eurythmielehrerin Bekannt geworden sind ihre Fotogramme die den Bauhaus Kunstler Laszlo Moholy Nagy inspirierten 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Ausstellungen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLebensweg BearbeitenDie 1894 in Bremerhaven geborene Bertha Gunther trat im Oktober 1913 im Alter von 17 Jahren in das Seminar fur Klassische Gymnastik von Hedwig von Rohden 1890 1987 und Louise Langgaard 1883 1974 in Kassel ein 2 Sie gehorte zu den ersten Schulerinnen der von Langgaard und von Rohden im Jahr 1919 gegrundeten Loheland Schule fur Korperbildung Landbau und Handwerk 3 Dabei handelte es sich um ein reformorientiertes emanzipatorisches Siedlungsprojekt in der Nahe von Fulda Es umfasste neben einer gymnastischen und tanzerischen Ausbildung eine Weberei 1919 eine Korbflechterei eine Schreinerei 1920 eine Drechslerei 1924 eine Lederwerkstatt ein Fotolabor 1926 eine Schneiderei 1927 eine Zuchtstatte fur Deutsche Doggen 1930 und eine Topferei 1931 4 Die Handwerksbetriebe bildeten nicht nur das finanzielle Fundament fur Loheland die Gymnastikschulerinnen konnten dort auch eine Berufsausbildung absolvieren 5 Schon bald konnten in Loheland neben dem Diplom als staatlich geprufte Gymnastiklehrerin noch weitere berufsqualifizierende Abschlusse erworben werden Deutschlandweit bekannt wurden die Lohelanderinnen nicht nur durch ihre spezielle Form der Gymnastik sondern auch mit der daraus abgeleiteten Form ihres Ausdruckstanzes 6 Bertha Gunther gehorte zur Glanzklasse der Loheland Tanzerinnen 7 In ihren aufsehenerregenden Tanz Performances traten neben Bertha Gunther auch die Loheland Tanzerinnen Berta Muller Edith Sutor und Eva Maria Deinhardt in selbst genahten futuristisch wirkenden teilweise recht freizugigen Kostumen auf 8 Die Premiere lief in den Munchner Kammerspielen 9 Sie traten auch im Bauhaus in Weimar auf 10 Als jedoch in der Loheland Siedlung ein Feuer ausbrach und samtliche Tanzkostume verbrannten endete dort nach vier Jahren die erfolgreiche Ausdruckstanz Ara 11 Gunther hat im Loheland zwischen 1920 und 1922 Fotogramme angefertigt kameralose Aufnahmen von Grasern und Bluten von denen ein gutes Dutzend erhalten geblieben ist Das fotogrammatische Verfahren bei dem man mehr oder weniger transparente Gegenstande auf Fotopapier legt und dann belichtet so dass deren Schatten auf das Fotopapier gebannt werden war zu dieser Zeit seit uber hundert Jahren bekannt Erste Fotogramme etwa von Thomas Wedgwood 1771 1805 wurden schon angefertigt bevor im Jahr 1839 die Fotografie aufkam Der Brite William Henry Fox Talbot fertigte ab etwa 1839 so genannte fotogenische Zeichnungen englisch Photogenic drawings an zur gleichen Zeit entwickelte der Franzose Hippolyte Bayard seine Dessins photogeniques Der Amerikaner Mathew Carey Lea fertigte ab 1841 Photogenic Drawings of Plants an und die Britin Anna Atkins um 1843 ihre Cyanotypien von Pflanzen und Federn Mit der Verbreitung der Fotografie trat das fotogrammatische Verfahren jedoch in den Hintergrund und geriet bis etwa 1918 allmahlich in Vergessenheit bis der deutsche Maler Christian Schad in Zurich die von ihm so genannten Schadographien entwickelte Ab 1922 veroffentlichte Man Ray in Paris seine Rayographs Der vielleicht wichtigste Vertreter des Fotogramms in den 1920er Jahren war der Ungar Laszlo Moholy Nagy 1895 1946 Lehrer am Bauhaus Anlasslich eines Disputs zwischen diesem und El Lissitzky wer als Erfinder des fotogrammatischen Verfahrens anzusehen sei schrieb Moholy Nagy in einem Aufsatz aus dem Jahre 1926 dass sich zwei verschiedene Personen zur selben Zeit aber unabhangig voneinander und an verschiedenen Orten mit dem Fotogramm beschaftigt haben namlich In Deutschland eine Lohelanderin in Frankreich ein amerikanischer Fotograf Man Ray Inzwischen konnte durch Renate Heyne Herbert Molderings und Floris Michael Neususs belegt werden dass diese in Moholy Nagys Aufsatz nicht namentlich benannte Lohelanderin Bertha Gunther war 12 Laszlo Moholy Nagy und seine Frau Lucia Moholy verbrachten zu Beginn der 1920er Jahre ihre Ferien mehrfach in der Rhon Lucia Moholy die durch die Jugendbewegung gepragt war hatte Kontakte zu der Frauensiedlungen Loheland Bertha Gunthers Fotogramme hat Laszlo Moholy Nagy vermutlich bei einem Besuch in Loheland gesehen 13 Gunther wirkte bis 1926 in Loheland 14 Im selben Jahr in dem sie die Frauenkolonie verliess grundete Valerie Wizlsperger 1890 1975 dort die Lichtbildwerkstatt Loheland vor allem um Werbefotografien fur das Gymnastik Seminar und die Produkte aus den Loheland Werkstatten herzustellen 15 Gunther arbeitete spater als Eurythmistin in Bayerisch Gmain und verstarb am 24 Dezember 1975 in Siegen 16 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten2004 Lichtbildwerkstatt Loheland Fotografien 1919 1939 Vonderau Museum 2019 Loheland 100 gelebte Visionen fur eine neue Welt Vonderau Museum 2022 White Shadows Anneliese Hager and the Camerasless Photograph Harvard Art MuseumsLiteratur BearbeitenElisabeth Mollenhauer Kluber Michael Siebenbrodt Loheland 100 gelebte Visionen fur eine neue Welt Vonderau Museum Fulda Michael Imhof Verlag 2019 S 85 127 194 195 ISBN 978 3 7319 0902 6Einzelnachweise Bearbeiten Anne Haeming Amazonen mit Mistgabel Im Bauhaus Archiv wird getanzt Fotografien erinnern an die Schule Loheland die neben Ausdruckstanz und Gymnastik auch das Weben und Flechten lehrte und eigene Felder bestellte Ein Aufbruch wie am Bauhaus nur diesmal von der Rhon in taz die tageszeitung taz am Wochenende 5 Mai 2007 Kultur S 29 https taz de 285699 Fotogramme Bertha Gunthers in der Ausstellung des Harvard Art Museums USA von Marz bis Juli 2022 in Lommit Archiv https waldorfschule hessen de wp content uploads 2022 03 20220331 loheland fotogramme pdf Fotogramme Bertha Gunthers in der Ausstellung des Harvard Art Museums USA von Marz bis Juli 2022 in Lommit Archiv https waldorfschule hessen de wp content uploads 2022 03 20220331 loheland fotogramme pdf Jurgen Tietz 100 Jahre Bauhaus Die Frauensiedlung Loheland Amazonen Avantgarde Eine Ausstellung im Vonderau Museum Fulda gibt erstmals einen gezielten Einblick in die Geschichte und Kunstproduktion der Reformsiedlung in Der Tagesspiegel 20 Dezember 2019 https www tagesspiegel de kultur die frauensiedlung loheland 4129225 html Sandra Uredat Frauenbewegtes Lohland in Deutschlandfunk Kultur 23 September 2008 https www deutschlandfunkkultur de frauenbewegtes lohland 100 html Jurgen Tietz Mit Dogge und Demeter Mit ihrer Kunstgewerbeproduktion und ihren Bauten gehorte die Frauensiedlung Loheland in den 1920er Jahren zu den Zentren der Reformbewegung in Deutschland Heute harrt sie der Wiederentdeckung in Neue Zurcher Zeitung 27 Februar 2016 https www nzz ch feuilleton kunst architektur mit dogge und demeter ld 101367 Eckhardt Kohn Das geheime Deutschland der Frauen Amazonenstaat in der Rhon Das Loheland war die Geburtsstatte einer neuen Weiblichkeit aus dem Geist des Tanzes und der Fotografie in Frankfurter Allgemeine Zeitung 22 Oktober 2005 http www societyofcontrol com ppmwiki pmwiki php Main LoheLand Eckhardt Kohn Das geheime Deutschland der Frauen Amazonenstaat in der Rhon Das Loheland war die Geburtsstatte einer neuen Weiblichkeit aus dem Geist des Tanzes und der Fotografie in Frankfurter Allgemeine Zeitung 22 Oktober 2005 http www societyofcontrol com ppmwiki pmwiki php Main LoheLand Dorte Schipper Frauensiedlung Loheland Eine neue Generation Weib in Der Spiegel 4 Juli 2019 https www spiegel de geschichte frauensiedlung loheland amazonenstaat in der rhoen a 1274191 html Jurgen Tietz Mit Dogge und Demeter Mit ihrer Kunstgewerbeproduktion und ihren Bauten gehorte die Frauensiedlung Loheland in den 1920er Jahren zu den Zentren der Reformbewegung in Deutschland Heute harrt sie der Wiederentdeckung in Neue Zurcher Zeitung 27 Februar 2016 https www nzz ch feuilleton kunst architektur mit dogge und demeter ld 101367 Dorte Schipper 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8 Juni 1894GEBURTSORT BremerhavenSTERBEDATUM 24 Dezember 1975STERBEORT Siegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bertha Gunther amp oldid 229578377