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Berta Scharrer 1 Dezember 1906 als Berta Vogel in Munchen 23 Juli 1995 in New York war beteiligt an der Entwicklung der neuen Wissenschaftsdisziplin Neuroendokrinologie Nach ihr wurde die in Australasia vorkommende Schabenart Escala Scharrerae in Anerkennung ihrer Forschung an Wirbellosen benannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen Auswahl 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerta Vogel wurde als Tochter von Johanna Weiss Vogel und dem Vizeprasidenten des Bayerischen Obersten Landesgerichtes BayObLG Karl Phillip Vogel geboren Sie promovierte 1930 an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen mit einer Arbeit uber die Nahrqualitat verschiedener Zucker fur die Honigbiene An der Universitat arbeitete sie mit Prof Karl von Frisch zusammen Bereits zu dieser Zeit zog sie aus ihren Laboruntersuchungen an Elritzen den Schluss dass auch Nervenzellen bestimmte Substanzen absondern konnen ahnlich den Hormonen endokriner Drusenzellen Dies widersprach der damaligen Lehrmeinung Nervenfunktionen seien ein ausschliesslich elektrisches Phanomen 1934 heiratete sie Ernst Scharrer 1905 1965 mit dem sie zuvor zwei Jahre gemeinsam an der Deutschen Forschungsanstalt fur Psychiatrie in Munchen gearbeitet hatte Danach war sie ohne Bezahlung am Edinger Institut fur Hirnforschung in Frankfurt am Main tatig Zusammen setzten sie die Forschungen uber neuroendokrine Funktionen fort Berta Scharrer an Wirbellosen und ihr Mann an Wirbeltieren 1935 beschrieb Berta Scharrer neurosekretorische Zellen bei der Schneckenart Aplysia und dem Wurm Nereis Ihre Arbeit wurde jedoch vom sonstigen Wissenschaftsbetrieb weitgehend abgelehnt Gezwungen durch den einsetzenden NS Terror den beginnenden Holocaust emigrierte sie 1937 mit ihrem Mann in die USA Dafur nutzten sie ein Rockefeller Forschungsstipendium das Ernst Scharrer von der Universitat in Chicago verliehen worden war Trotz ihrer finanziell schwierigen Lage setzte Berta Scharrer ihre Forschungen in einem Labor in Chicago fort Dabei nutzte sie vor allem die sudamerikanische Riesenkakerlake Leucophaea maderae als Versuchstier wie auch in den noch folgenden vier Jahrzehnten ihrer wissenschaftlichen Arbeit 1938 konnte sie neurosekretorische Zellen bei Arthropoden nachweisen Zwei Jahre spater stellte sie ihre Erkenntnisse erstmals der amerikanischen Wissenschaft in New York vor Von 1940 bis 1946 lehrte sie am histologischen Institut der Case Western Reserve University in Cleveland danach an der University of Colorado Denver beides jedoch wiederum in unbezahlter Stellung Sie erhielt im September 1955 trotz der Diskriminierung weiblicher Wissenschaftler eine Professur am Albert Einstein College of Medicine einem College der Yeshiva University in der Bronx Ihr Mann starb 1965 bei einem Badeunfall 1976 ubernahm sie die Fakultatsleitung des Albert Einstein College of Medicine und blieb bis zu ihrer Pensionierung dort tatig erstmals mit einer angemessenen Bezahlung Das Konzept der Neuroendokrinologie und sekretion welches Berta Scharrer und ihr Mann entwickelt hatten wurde als eigenstandige Wissenschaftsdisziplin anerkannt Berta Scharrer erhielt zunehmend Anerkennung und Auszeichnungen fur ihre Leistungen wie z B der Harvard University fur as well as a nomination for a Nobel Prize for her pioneering research in brain chemicals Ende der 1970er Jahre veroffentlichte sie eine umfassende Theorie uber den evolutionaren Ursprung neurosekretorischer Zellen und studierte die Eigenschaften von Neuropeptiden Im Jahrzehnt darauf forschte sie auf dem neuen Gebiet der vergleichenden Neuroimmunologie Nur 5 Monate nachdem sie in den Ruhestand getreten war verstarb Berta Scharrer in New York Auszeichnungen Auswahl BearbeitenFellow der Case Western Reserve University 1940 46 Guggenheim Fellow 1947 48 US Public Health Service Fellow 1948 50 1967 wurde Scharrer in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1 Stipendium der National Science Foundation NSF 1978 80 Mitglied der Leopoldina 1972 Auswartiges Mitglied der Koniglich Niederlandischen Akademie der Wissenschaften 1975 2 Goldene Kraepelin Medaille 1978 Fred Conrad Koch Award 1980 Henry Gray Award der American Association of Anatomists 1982 Schleiden Medaille der Leopoldina 1983 National Medal of Science der NSF 1983 Ehrendoktorwurde der Universitat Salzburg Bayerischer Verdienstorden 1994 Mitglied der National Academy of Sciences der American Society Of Zoologists der American Association of Anatomists Prasidentin 1978 79 der American Academy of Arts and Sciences u a Dr h c Giessen 1976 Smith Collage 1980 Calgary 1982 Yeshiva University 1983 Mount Holyoke College 1984 State University of New York at Old Westbury 1985 Vergabe des Ernst und Berta Scharrer Preises durch die Deutsche Gesellschaft fur Endokrinologie und Lilly Deutschland GmbH seit 1999 Publikationen BearbeitenNeuropeptides and immunoregulation 1994 New York City ISBN 0 387 57188 4 Functional morphology of neuroendocrine systems evolutionary and environmental aspects 1995 New York City ISBN 0 387 18155 5 Handbuch der mikroskopischen Anatomie des Menschen Bd 6 Blutgefass und Lymphgefassapparat Innersekretorische Drusen T 5 Die Nebenniere Neurosekretion 1954 The structure of the ring gland Corpus allatum in normal and lethal larvae of Drosophila melanogaster 1938 Washington DCLiteratur BearbeitenGerald Kreft nunmehr judenfrei Das Neurologische Institut 1933 bis 1945 in Jorn Kobes und Jan Otmar Hesse Hrsg Frankfurter Wissenschaftler zwischen 1933 und 1945 Wallstein Gottingen 2008 S 125 156 ISBN 978 3 8353 0258 7 Eberhard J Wormer Scharrer Berta geborene Vogel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 581 f Digitalisat Weblinks Bearbeitenhttp www springerlink com index P10P40751651PJ81 pdf http www springerlink com index Q8276417534J1377 pdf Literatur von und uber Berta Scharrer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten American Academy of Arts and Sciences Book of Members PDF Abgerufen am 10 April 2016 Past Members Berta V Scharrer Koniglich Niederlandische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 6 Juli 2023 mit Link zur Biografie niederlandisch Normdaten Person GND 107423928 lobid OGND AKS LCCN n85822216 VIAF 109668125 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scharrer BertaALTERNATIVNAMEN Vogel Berta Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche EndokrinologinGEBURTSDATUM 1 Dezember 1906GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 23 Juli 1995STERBEORT New York Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berta Scharrer amp oldid 235244513