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Berta Rahm 4 Oktober 1910 in St Gallen 10 Oktober 1998 in Neunkirch war eine Schweizer Architektin Verlegerin und Frauenrechtlerin Bild des nach Berta Rahm benannten Schildes der bereits seit langem bestehenden Bertastrasse in Zurich 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Bauten 2 2 Publikationen 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1914 zog ihre Mutter mit den Kindern wieder zuruck in ihre Heimat Hallau wo Berta Rahm die Schulen besuchte Die Matura legte sie in Schaffhausen ab nachdem sie dort die Kantonsschule besucht hatte Ein daran anschliessender Aufenthalt in England bestarkte sie in ihrem Glauben daran dass die Aussicht als Frau erfolgreich einen anspruchsvollen geachteten Beruf ausuben zu durfen auch in der Schweiz nicht mehr lange auf sich warten lassen wurde Mit der Unterstutzung ihres Onkels Arnold Meyer der in Hallau ein erfolgreiches Architekturburo betrieb studierte Berta Rahm von 1929 bis 1934 als eine der ersten Frauen Architektur an der ETH Zurich Nachdem sie 1934 bei Otto Rudolf Salvisberg diplomiert hatte eroffnete sie noch im selben Jahr ein Architekturburo in Zurich 1935 reiste sie dank eines Reisestipendiums der ETH nach Holland und Danemark 1 2 Die darauffolgende durch ein Wettbewerbspreisgeld ermoglichte Reise nach Skandinavien und Finnland im Jahr 1939 beeinflussten Berta Rahm nachhaltig Einerseits verkorperten die nordischen Architekten und Architektinnen das Bild eines engagierten Berufsstandes und andererseits war sie beeindruckt vom emanzipierten Lebensstil der Frauen in den skandinavischen Landern 3 1942 veroffentlichte sie hierzu einen Reisebericht mit eigenen Skizzen 4 1951 erstellte sie mit dem Nageliseehof in Hallau einen fur ihre Zeit aussergewohnlich modernen Bauernhof dessen spezielles Offenstallungssystem von Besucherinnen und Besuchern aus ganz Europa bewundert wurde Nach Anstellungen bei u a Rudolf Olgiati in Flims William Dunkel und Ernst Schindler in Zurich und Arnold Meyer in Hallau grundete Berta Rahm 1940 ihr eigenes Architekturburo in Zurich Zu ihren wichtigsten Werken gehoren das Ferienhaus Laueli in Hasliberg der Nageliseehof mit Offenstall nach danischem Vorbild in Hallau und der Annexbau des Club Pavillon der SAFFA 1958 in Zurich Rahms Hoffnung auf die Ubertragung der Projektleitung der SAFFA zerschlug sich stattdessen wurde diese der Architektin Annemarie Hubacher Constam ubertragen Letztere teilte allerdings mit ihrem Mann Hans Hubacher ihr Buro wohingegen Rahm ganz unabhangig und selbststandig arbeitete 5 Sie bewerkstelligte bei all ihren Projekten die Planungsarbeiten Ausschreibungen und Bauleitungen alleine Als Pionierin tat sie sich jedoch schwer in der von Mannern dominierten Branche 6 So wurde sie von den Behorden als Architektin fur offentliche Bauten ausgeschlossen und ein Baugesuch fur ein Wohnhaus in Hallau zuruckgewiesen 7 Rahm legte daraufhin Beschwerde gegen diesen Entscheid ein und gelangte damit bis vor Bundesgericht ihre Klage wurde jedoch abgewiesen obschon die Ungleichbehandlung anerkannt wurde 8 9 Zermurbt durch die vielen Ruckschlage und die faktische Unmoglichkeit ihren Beruf auch auszuuben beendete Berta Rahm 1966 ihre Tatigkeit als Architektin und wurde Verlegerin und Autorin Sie grundete in Schaffhausen 1967 den auf feministische Literatur spezialisierten ALA Verlag So verlegte sie unter anderem Werke von Mary Wollstonecraft und Hedwig Dohm neu sowie eine Biographie von Flora Tristan Auch uber das Leben der Friedensaktivistin und Feministin Marie Goegg Pouchoulin publizierte sie ein Buch Fur jede Publikation verfasste sie ein ausfuhrliches Vor und Nachwort Rahm war Mitglied des Schweizerischen Ingenieur und Architektenvereins der Union internationale des femmes architectes und des Bundes Schweizerischer Frauenorganisationen 10 Werk BearbeitenBauten Bearbeiten Ferienhaus Laueli in Hohfluh am Hasliberg BE 1940 Offenstall und Umbau Wohnhaus Nageliseehof in Hallau SH 1951 Wohnhaus in Wilchingen SH 1958 Annexbau Club Pavillon SAFFA in Zurich 1958Nach Ausstellungsende wurde der Annex des Club Pavillons nach Gossau ZH versetzt und von Berta Rahm zur Betriebskantine der Hauser Champignon Kulturen AG umgebaut Das Clubhaus geriet jedoch in Vergessenheit und sollte einem Neubau weichen 11 2020 rettete ein erfolgreicher Spendenaufruf des Vereins ProSaffa1958 Pavillon das Gebaude vor dem Abriss und ermoglichte eine fachgerechte Demontage 12 Umbau Wohnhaus in Gachlingen SH 1959 Dr Hess Haus Zollikerberg ZH 1964Publikationen Bearbeiten Berta Rahm 1939 Reise Nach Skandinavien Und Finnland Buchergilde Gutenberg 1942 Berta Rahm Vom Moblierten Zimmer Bis Zur Wohnung Anregungen Fur Das Einrichten Von Einzelraumen Und Wohnungen Schweizer Spiegel Verlag 1947 Charles Neilson Gattey Berta Rahm Flora Tristan ALA Verlag Zurich 1971 Minna Schelle Cauer Berta Rahm Hedwig Dohm Erinnerungen und weitere Schriften von und uber Hedwig Dohm ALA Verlag Zurich 1980 Berta Rahm Marie Goegg Marie Goegg Geb Pouchoulin Mitbegrunderin Der Internationalen Liga Fur Frieden Und Freiheit Grunderin Des Internationalen Frauenbundes Des Journal Des Femmes Und Der Solidarite ALA Verlag Zurich 1993 ISBN 3 85509 032 7Ehrungen BearbeitenIhr zu Ehren wurde in der Stadt Zurich bei der lange bereits schon bestehenden Bertastrasse ein an sie erinnerndes Schild angebracht Weblinks BearbeitenArchiv Berta Rahm in den Findmitteln der Gosteli Stiftung Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung Bestand Rahm Berta in den Findmitteln des Schweizerischen Sozialarchivs Fotografien der Werke von Berta Rahm im International Archive of Women in Architecture 3D Modelle des Saffa Pavillons von Berta Rahm in GossauEinzelnachweise Bearbeiten Evelyne Lang Les premieres femmes architectes de Suisse et leurs precurseuses au niveau international EPF Lausanne Lausanne 1993 S 434 Evelyne Lang Jakob The Life and Work of Berta Rahm 1910 1998 In Virginia Polytechnic Institute and State University Hrsg IWA Newsletter Nr 11 Virginia 1999 Evelyne Lang Les premieres femmes architectes de Suisse et leurs precurseuses au niveau international EPFL Lausanne Lausanne 1993 S 434 Berta Rahm 1939 Reise nach Skandinavien und Finnland Hrsg Buchergilde Gutenberg Zurich 1942 Elisabeth Joris Berta Rahm Kuhne Konstruktionen Skandinavischer Baustil und feministische Klassikerinnen In Projekt Schweiz Vierundvierzig Portrats aus Leidenschaft Hg Stefan Howald Unionsverlag 2021 S 468 Elisabeth Joris Eigenstandig und emanzipatorisch Pionierinnen der feministischen Selbstermachtung In Reformen jenseits der Revolte Chronos Verlag 2018 ISBN 978 3 0340 1428 1 S 95 106 Schweizerisches Sozialarchiv AR 198 15 3 Varia Mappchen Varia Heinzelmann Telefonkonferenz mit Frau Berta Rahm 25 April 1967 Buro gegen Amts und Verbandswillkur Wenn eine Architektin bauen will In Migros Genossenschafts Bund Hrsg Die Tat 8 Marz 1965 Buro gegen Amts und Verbandswillkur Wenn eine Architektin kampft In Migros Genossenschafts Bund Hrsg Die Tat 4 April 1965 Evelyne Lang Jakob Rahm Berta In Historisches Lexikon der Schweiz Einer der letzten Bauzeugen der SAFFA 1958 Denkmalpflege 23 Marz 2020 abgerufen am 8 Oktober 2020 Schweizer Hochdeutsch HOME Abgerufen am 7 Oktober 2020 Normdaten Person GND 102348219 lobid OGND AKS LCCN nr97030671 VIAF 14932437 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rahm BertaKURZBESCHREIBUNG Schweizer Architektin Verlegerin und FrauenrechtlerinGEBURTSDATUM 4 Oktober 1910GEBURTSORT St GallenSTERBEDATUM 10 Oktober 1998STERBEORT Neunkirch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berta Rahm amp oldid 232782637