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Bernhard Lichtenberg ist ein deutsches Fernsehspiel aus dem Jahre 1965 von Peter Beauvais mit Paul Verhoeven in der Titelrolle FilmTitel Bernhard LichtenbergProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1965Lange 90 MinutenStabRegie Peter BeauvaisDrehbuch Maria MatrayAnswald KrugerProduktion Helmut Ringelmann fur Zweites Deutsches FernsehenMusik Hans Martin MajewskiKamera Werner KurzSchnitt Annemarie RokossBesetzungPaul Verhoeven Bernhard Lichtenberg Karl Striebeck Hans Lichtenberg sein Bruder Klausjurgen Wussow SS Hauptsturmfuhrer Lang Hans Joachim Schmiedel Staatsanwalt Nuthmann Paul Edwin Roth Lichtenbergs Verteidiger Erland Erlandsen Domkapitular Hartmann Fred Maire Kaplan Frantz Friedrich Maurer Sanitatsrat Dr Falke Kurd Pieritz Staatssekretar Leonardo Conti Sigfrit Steiner Gerichtsvorsitzender Kurt Norgall Amtsgerichtsrat von Sack Hans Joachim Schmiedel Staatsanwalt Nuthmann Ilsemarie Schnering Schwester Stephana Sibylle Brunner zweite Schwester Willi Anders Obersturmfuhrer Heissmeier Fritz Albrecht Untersturmfuhrer Temme Hans Dieter Asner Untersturmfuhrer Kretschmer Walter Feuchtenberg Vater des Euthanasie Opfers Eva Brumby Mutter des Euthanasie Opfers Gert Haucke Lehrer Peter Nestler Emely Reuer Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Zur Person 4 Kritiken 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHandlung BearbeitenBerlin 1941 Dompropst Bernhard Lichtenberg bekommt Besuch von einem Ehepaar das ihm eine schreckliche Geschichte von seinem in eine Heilanstalt eingelieferten Sohn Rudolf erzahlt wo dieser urplotzlich gestorben ist obwohl er zuletzt kerngesund schien Hier erfahrt Lichtenberg zum ersten Mal personlich davon dass das NS Regime offensichtlich ein Programm aufgelegt hat so genanntes lebensunwertes Leben zu vernichten Mit seinen Getreuen aus Kirche und Familie seinem Bruder Hans Lichtenberg bespricht der Kirchenmann wie man am besten auf diese unerhorte Barbarei reagieren sollte Auch wirft jemand das Schlagwort von einer angeblichen Endlosung in der Judenfrage in die Runde was wohl nichts Gutes zu bedeuten habe wie man unisono feststellt Ein Brief an Staatssekretar Conti wirbelt zusatzlich Staub auf sodass nun die SS in Gestalt des Hauptsturmfuhrers Lang Lichtenberg genauer unter die Lupe nimmt Vorerst so wird gesagt wolle man Lichtenberg nicht verhaften um nicht die Katholiken Deutschlands gegen sich aufzubringen Lichtenberg predigt derweil unverdrossen von der Kanzel und bittet auch um Gebete fur den Schutz von Juden und KZ Insassen Dieser Tatbestand fuhrt zur Denunziation Lichtenbergs durch zwei im Gotteshaus anwesende junge Frauen bei der Gestapo Es kommt zum ersten direkten Aufeinandertreffen Lichtenbergs und Langs wobei Langs Befragung des Kirchenmannes zu einem intellektuellen Duell zweier absoluter Antipoden ausartet Weitere immer hartere Verhore folgen Stuck fur Stuck versucht Lang Lichtenberg in die Enge zu treiben um eine Anklageschrift wegen Hochverrats zusammenzuzimmern Lichtenberg bleibt zwar in seiner Haltung standhaft wird aber immer haufiger von Erschopfungszustanden heimgesucht Schliesslich uberstellt Lang Bernhard Lichtenberg in ein regulares Gefangnis nach Berlin Moabit Hier setzt ein junger ehrgeiziger Staatsanwalt namens Nuthmann Lichtenbergs Befragung fort und konfrontiert ihn unter anderem mit seiner Kanzelrede die ihm die Denunziation einbrachte Mit viel Hinterlist versucht Nuthmann den Tatbestand der Heimtucke zu konstruieren da Lichtenberg dann fur sehr lange Zeit hinter Gittern verschwinden wurde Dann kommt es zur Gerichtsverhandlung Der Richter folgt dem Antrag des Staatsanwalts und verurteilt Bernhard Lichtenberg zu zwei Jahren Haft unter Anrechnung der Untersuchungshaft Im Gefangnis verschlechtert sich sein Gesundheitszustand allmahlich Immerhin darf der Gottesmann Besuch von seiner engen Vertrauten der Nonne Schwester Stephana und seinem Bruder Hans empfangen Als Lichtenbergs Entlassung aus der Haft ansteht hat Hauptsturmfuhrer Lang langst dafur gesorgt dass das Reichssicherheitshauptamt eine Verlegung des Haftlings in ein Konzentrationslager verfugt hat da anzunehmen sei dass Lichtenberg auch weiterhin staatsfeindlich wirken werde Lichtenberg will die Haftanstalt verlassen da nehmen ihn zwei Gestapobeamte in Empfang und fahren mit ihm fort Es wird eine kurze Reise von der der herzkranke Bernhard Lichtenberg nicht mehr heimkehren wird Produktionsnotizen BearbeitenBernhard Lichtenberg entstand Anfang 1965 und wurde am 20 Juli 1965 im ZDF ausgestrahlt Dieter Schonemann ubernahm die Produktionsleitung Jan Schlubach schuf das Szenenbild Herbert Ploberger die Kostume Zur Person BearbeitenBernhard Lichtenberg 1875 1943 war ein deutscher Theologe und stieg bis zum Berliner Dompropst auf Schon vor der Machtergreifung geriet der Pazifist Lichtenberg mit der NSDAP im Allgemeinen und mit Joseph Goebbels damals noch Gauleiter Berlins im Besonderen scharf aneinander Auch nach 1933 liess sich Lichtenberg nicht zum Schweigen bringen und setzte sich fur vom Regime verfolgte Mitburger ein Nachdem ihm Informationen uber die Zustande in den Konzentrationslagern zugetragen worden waren protestierte Bernhard Lichtenberg offentlich 1941 nahm er wie sein Glaubensbruder Graf Galen der Bischof von Munster klar Position gegen das nazistische Euthanasie Programm ein Daraufhin wurde Lichtenberg noch im selben Jahr erstmals verhaftet 1943 sollte der Kirchenmann als sogenannter Schutzhaftling in das KZ Dachau uberfuhrt werden er starb aber wahrend eines Zwischenstopps in einem Krankenhaus in Hof Kritiken BearbeitenDer Film gilt als eines der bedeutendsten halbdokumentarischen Fernsehspiele der fruhen bundesdeutschen TV Geschichte die sich mit der jungeren deutschen Geschichte befasste und erhielt nahezu durchgehend sehr gute Kritiken ausgenommen Walter Jens Verriss in der Zeit vom 30 Juli 1965 Nachfolgend zwei Beispiele Egon Netenjakob schreibt in seinem Fernsehlexikon Bernhard Lichtenberg 1965 setzt einem mutigen Nazigegner ein Denkmal dem Dompropst der St Hedwigs Kathedrale 1 Zu Paul Verhoevens darstellerischer Leistung ist in Das grosse Personenlexikon des Films zu lesen Seine schonste Aufgabe erhielt er 1965 mit dem Part des moralisch unantastbaren Nazi Verachters und Kirchenmannes Bernhard Lichtenberg in Peter Beauvais gleichnamigem Dokumentarspiel 2 Einzelnachweise Bearbeiten Egon Netenjakob TV Filmlexikon Regisseure Autoren Dramaturgen 1952 1992 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1994 S 255 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Band 8 S 160 Berlin 2001Weblinks BearbeitenBernhard Lichtenberg in der Internet Movie Database englisch Bernhard Lichtenberg bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Lichtenberg Film amp oldid 235875873