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Bernd Ruland 21 Januar 1914 in Dusseldorf 9 Januar 1976 in Basel war ein deutscher Journalist und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Berufliche Stationen bis 1944 3 Berufliche Stationen ab 1945 4 Werke Auswahl 5 LiteraturLeben BearbeitenRuland besuchte von 1924 bis 1930 das humanistische Gymnasium in Neuss und in Monschau in der Eifel Er verliess das Gymnasium und absolvierte ein zweijahriges Praktikum beim Reichsbahnausbesserungswerk in Julich da er Ingenieur werden wollte Dieses Ziel gab er auf da er inzwischen seine Berufung zum Journalismus erkannt hatte Als 16 Jahriger hatte er sich bereits publizistisch einen Namen gemacht Seine Begabung lag im Feuilleton dem er zeit seines Lebens verhaftet blieb Es waren seine technischen Plaudereien seine Erlebnisberichte aus dem Bereich des Praktikums der katholischen Jugendbewegung Kurzgeschichten und Skizzen aber auch seine Buchbesprechungen und Theaterkritiken die im Julicher Kreisblatt und weiteren katholischen Zeitungen des Regierungsbezirks Aachen aber auch in der Kolnischen und Koblenzer Volkszeitung ebenso wie in der Rhein und Wiedzeitung erschienen Von 1932 bis 1934 besuchte er das humanistische Gymnasium in Linz am Rhein wo er sein Abitur nachmachte Sein Plan ein Studium an der Kolner Universitat aufzunehmen zerschlug sich Ihm wurde trotz guter Zeugnisse die Hochschulreife wegen politischer Unzuverlassigkeit aberkannt Der Grund dafur war sein langjahriges Engagement in der katholischen Jugendbewegung seine exponierte Mitgliedschaft im Windhorst Bund als Schriftfuhrer Pressewart und Organisator von Veranstaltungen Da ein Studium ausgeschlossen war entschloss Ruland sich zur See zu fahren Es gelang ihm in Hamburg als Aufwascher auf dem Weltreiseschiff Resolute anzuheuern Die Reise begann Ende Dezember 1934 und dauerte einhundertsechsunddreissig Tage Inzwischen war in Deutschland der Hochschulreifevermerk aufgehoben worden sodass Ruland sein Studium der Zeitungs und Theaterwissenschaft sowie der Geschichte an der Universitat Koln aufnehmen konnte Bald machte er allerdings die Erfahrung dass er kein Mann des Universitatsstudiums war und wenig Neigung zum wissenschaftlichen Arbeiten besass Er brach das Studium nach drei Semestern endgultig ab und widmete sich nun voll und ganz dem praktischen Journalismus Berufliche Stationen bis 1944 BearbeitenNach der Ruckkehr von seiner Weltreise hatte Ruland sogleich mit der journalistischen und schriftstellerischen Auswertung seiner Reiseerlebnisse und Eindrucke begonnen In loser Folge veroffentlichte er Reiseberichte kurzweilige Reportagen oder in Briefform verpackte Plaudereien die in mehreren Zeitungen erschienen oder uber professionelle Feuilletondienste vertrieben wurden Gleichzeitig begann er ein Buch uber seine Weltreise zu schreiben Es erschien im Juli 1937 im Wilhelm Goldmann Verlag in Leipzig unter dem Titel Junger Mann auf grosser Fahrt Als Tellerwascher um die Welt Es entpuppte sich schnell als grosser Erfolg Es wurde in zahlreichen Zeitungen wie auch im Rundfunk besprochen und von den Kritikern begeistert aufgenommen Sie lobten das Buch als beste Unterhaltung und priesen seinen unkonventionellen frechen und schnoddrigen Stil Zahlreiche Zeitungen druckten das Buch in Fortsetzungen nach sogar die La Plata Post in Buenos Aires Ab 1 Juni 1936 war Ruland Schriftleiter fur Technik Landwirtschaft und Reportage in die Redaktion der Sonntagszeitung Die Braune Post die in Dusseldorf im Volkischen Verlag erschien Die Braune Post war von den Nationalsozialisten als Konkurrenzblatt zu der im Berliner Ullstein Verlag erscheinenden Die Grune Post ins Leben gerufen worden und sollte dem Ullstein Blatt das Wasser abgraben Die Grune Post galt als Urmutter aller unterhaltenden Wochenzeitschriften Schon im April 1934 hatte es ein vorlaufiges Verbot der Grunen Post wegen eines Leitartikels des Chefredakteurs gegeben Am 10 Juni 1934 wurde der Zwangsverkauf der Ullstein AG an die Cautio GmbH eine Auffanggesellschaft der NSDAP durchgefuhrt Der Verlag wurde umbenannt in Deutscher Verlag 1937 erfolgte die Ubernahme der Braunen Post Spater wurde Die Braune Post ganz in Die Grune Post eingegliedert Diese Entwicklung brachte es fur Ruland mit sich dass er 1937 nach Berlin ubersiedelte Im Deutschen Verlag war Ruland vom 1 Juli 1937 bis zum 31 Marz 1939 als verantwortlicher Schriftleiter fur den gesamten Unterhaltungsteil der Grunen Post zustandig Daneben arbeitete er im Jahr 1938 zeitweilig als Ferien und Krankheitsvertreter fur die B Z am Mittag und wurde ab 1 Mai 1939 als Unterhaltungs und Lokalschriftleiter ganz ubernommen Wahrend des gesamten Zweiten Weltkrieges war Ruland als Soldat in Berlin in der Nachrichtenzentrale Fernsprech und Fernschreibdienst des Oberkommandos der Wehrmacht OKW in der Bendlerstrasse tatig In den Jahren 1940 bis 1943 erschienen von ihm in der B Z am Mittag noch regelmassig Reiseberichte Glossen Novellen und kleine Geschichten Im Marz 1945 wurde Rulands Dienststelle nach Bad Berka in Thuringen verlegt Da zu diesem Zeitpunkt keine geordneten Kommandostrukturen mehr bestanden begann am 4 April die grosse Auflosung und Absetzungsbewegung der Gruppe Ruland gelangte auf diese Weise zu seiner Ehefrau und seinem Sohn die im oberbayerischen Fischbachau untergekommen waren Berufliche Stationen ab 1945 BearbeitenVon August 1945 bis Oktober 1946 war Ruland als freier Journalist in der amerikanischen Zone unter anderen fur Die Neue Zeitung Suddeutsche Zeitung Schwabische Landzeitung Oberbayrisches Volksblatt tatig Da er zu keinem Zeitpunkt Mitglied der NSDAP war gehorte er zu den ersten deutschen Journalisten uberhaupt die nach Kriegsende ihrem Beruf wieder nachgehen durften Ab November 1946 gehorte er der Redaktion der Zeitung Die Welt in Essen an Seinen Vertrag mit der Welt kundigte er zum 30 September 1948 Die nachsten Stationen waren die Wochenzeitung Herz Dame zu deren Grundern er gehorte und ein Zwischenspiel in Hamburg vom 1 November 1950 bis zum 31 Dezember 1951 als Redakteur der neu gegrundeten konservativ gestimmten Familien Illustrierten Das Neue Blatt Er war damit zur Verlagsgesellschaft der Welt zuruckgekehrt denn Das Neue Blatt war nach der Welt am Sonntag die dritte Zeitungsgrundung des Verlags Am 1 April 1952 ubernahm Ruland ein neues Aufgabengebiet als Redakteur der Zeitschrift Lies mit die in Koln von dem Verleger Gustav Blankenagel herausgegeben wurde in dessen Verlag auch die Neue Illustrierte erschien die bis in die sechziger Jahre hinein zu den grossen und erfolgreichen im Bundesblatterwald zahlte Zum 31 Marz 1955 schied Ruland aus dem Vertragsverhaltnis aus Am 2 Januar 1956 ubernahm er eine neue Tatigkeit im Burda Verlag in Offenburg Der Offenburger Drucker Franz Burda hatte seine Verlegerkarriere damit begonnen dass er nach dem Zweiten Weltkrieg als franzosische Auftragsproduktion die Zeitschrift Ufer herausgab die er 1954 in Bunte Illustrierte umbenannte Sie erschien alle vierzehn Tage und sollte im Jahr 1957 auf wochentliches Erscheinen umgestellt werden Als Ruland von der Anderung der Erscheinungsweise der Bunten erfuhr bewarb er sich im September 1955 bei Dr Franz Burda personlich Beide wurden schnell handelseinig Im Sommer 1956 wurde Ruland zum Chefredakteur der Bunte Illustrierten ernannt Am 30 Januar 1958 schied Ruland aus dem Burda Verlag aus Er trat zum 1 Februar 1958 in die Redaktion der Neuen Illustrierten in Koln ein Ein gutes Jahr spater kehrte Ruland nach Offenburg zu Burda zuruck Der Vertrag mit Burda sah vor dass Ruland von einem von ihm selbst zu bestimmenden Zeitpunkt an als freier Mitarbeiter fur die Firma Burda Druck und Verlag arbeiten sollte nbsp Grabstatte auf dem Waldfriedhof DahlemBurda uberlegte es sich dann aber doch anders Er war der Meinung dass Ruland als verantwortlicher Textredakteur wichtiger sei als in der Funktion einen freien schriftstellerischen Mitarbeiters Ruland trat am 15 August 1959 als eine der drei Saulen der Redaktion wieder fest in den Verlag ein Kurz darauf wurde er fur ein gutes halbes Jahr alleiniger verantwortlicher Redakteur fur Text und Bild Einen Chefredakteur gab es zunachst nicht mehr Ab Herbst 1960 bezeichnete sich Burda selbst als Herausgeber und verantwortlich Ruland wurde nun unter der Bezeichnung Beratende Redaktion gefuhrt 1963 wurde die neue Position Vertragsautoren geschaffen und von Ruland und zwei weiteren Journalisten besetzt Ab 1969 zeichnete Burda personlich als Herausgeber und Chefredakteur Als Vertragsautor konnte sich Ruland unbeschwert von redaktionellen Aufgaben ganz dem Schreiben widmen Die Themen auf die er und Burda sich einigten waren vielfaltig und sehr oft mit weiten und exotischen Reisen verbunden Serienmassige Tatsachenberichte uber historische und zeitgenossische Ereignisse wurden schon bald zu Rulands Markenzeichen etwa seine Geschichtsfolgen uber die Beziehungen Deutschlands zu Russland und China Er schrieb uber die Raumfahrt und das Spionagewesen ebenso wie uber das Leben von Prominenten verfasste gleichermassen eine Biographie uber den Raumfahrtpionier Wernher von Braun wie uber die amerikanische Gesellschaftsdame und Klatsch Journalistin Elsa Maxwell Auch Reportagen fielen in seinen Zustandigkeitsbereich Sein Reisepensum war naturgemass sehr ausgepragt Er unternahm mehrere Weltreisen und zahlreiche Reisen auf alle Kontinente Ein Besuch bei Fidel Castro auf Kuba der auch ein langeres Interview mit dem Maximo Lider einschloss gehort zu einem der Hohepunkte seiner Laufbahn Ab 1970 traten bei Ruland vielfaltige gesundheitliche Probleme auf die dazu fuhrten dass er sein Arbeitspensum kontinuierlich reduzieren musste Auf einer Weihnachtskreuzfahrt 1971 1972 erlitt er einen Herzinfarkt der von dem Schiffsarzt nicht erkannt sondern erst nach der Ruckkehr diagnostiziert wurde Zu seinem 60 Geburtstag 1974 hatte Ruland mit Burda einen Vertrag uber sein Ausscheiden und seine finanzielle Alterssicherung geschlossen Zwei Jahre spater am 9 Januar 1976 erlitt Ruland wahrend der Ruckreise von einem Recherchetermin beim Umsteigen im Bahnhof Basel einen Herzinfarkt den er nicht uberlebte Seine letzte Ruhestatte fand Bernd Ruland auf dem Berliner Waldfriedhof Dahlem Feld 010 133 Werke Auswahl BearbeitenJunger Mann auf grosser Fahrt Als Tellerwascher um die Welt Goldmann Verlag 1937 Deutsche Botschaft Moskau 50 Jahre Schicksal zwischen Ost und West Hestia Verlag 1964 Mephisto lachelt 100 Jahre Welttheater Monte Carlo ein Tatsachenbericht Schweizer Druck und Verlagshaus 1964 Wernher von Braun Mein Leben fur die Raumfahrt Burda Verlag 1965 CD Affaren und Karrieren im Weltreich der Diplomaten Hestia Verlag 1966 Orient Express Schicksalszug Deutscher Geschichte auf dem Balkan Hestia Verlag 1967 Geheimnis bis zum Jungsten Tag Unheimliche Falle Seltsame Begegnungen Ungeloste Ratsel Hestia Verlag 1968 Krieg auf leisen Sohlen Spione in Deutschland Goverts Verlag 1971 ISBN 3 7740 0390 4 Das war Berlin Erinnerungen an die Reichshauptstadt Hestia Verlag 1972 ISBN 3 7770 0082 5 Deutsche Botschaft Peking Das Jahrhundert deutsch chinesischen Schicksals Hestia Verlag 1973 ISBN 3 7770 0115 5 Literatur BearbeitenWer ist wer 18 Ausgabe 1974 75 S 882 Normdaten Person GND 1043519564 lobid OGND AKS LCCN n90660328 VIAF 5422940 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ruland BerndKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und AutorGEBURTSDATUM 21 Januar 1914GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 9 Januar 1976STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernd Ruland amp oldid 235743761