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Die Berliner Glasamphora aus Olbia ist ein hellenistisches Glasgefass in Form einer Amphora die sich heute mit der Inventarnummer 30219 254 in der Antikensammlung Berlin befindet Sie ist bislang das grosste gefundene und eines der besterhaltenen Stucke ihrer Art AmphoraAmphora Andere SeiteDie Amphora gilt als eines der Meisterwerke hellenistischer Glasmacherkunst Sie ist 59 6 cm hoch und damit das grosste erhaltene Glasgefass aus der Antike Es ist vollig blasenfrei Heute ist das Glas milchig und leicht gelb weisslich Fruher war das Gefass klar und hatte eine hellgrune Farbe Es ist mit seinem Deckel 2 445 kg schwer und hat einen Durchmesser von 9 6 cm am Deckel und 22 4 cm am Bauch Da die Glasblaserei noch nicht erfunden war war der Produktionsprozess kompliziert Die Vase wurde aus zwei Stucken geschaffen dem weit ausladendem Bauch auf einem hohen Fuss und der Schulter mit einem langen Hals samt ausladender Mundung Sie passen exakt aufeinander Die Nahtstelle ist mit einem mit Ranken verzierten vergoldeten Kupferblechstreifen verdeckt Vom Streifen ist jedoch nur noch eine Seite erhalten Die beiden Teile wurden ihrerseits auch in verschiedenen Arbeitsschritten geschaffen Der Bauch dessen Wand sehr dunn ist wurde entweder in der Form geschmolzen oder auf einer Halbform abgesenkt Ebenso wurde der glockenformige Fuss produziert der dann mittels eines massiven Stiels heiss mit dem Bauchteil verbunden wurde Das Oberteil ist in gleicher Weise produziert Schulter und ein Teil des Halses wurden entweder in einer Form gegossen oder heiss auf einer Vorlage abgesenkt Der Rest des Halses und die Mundung wurden wie Fuss und Bauch mit einem heissen Stiel verbunden was anhand des Wulstes klar zu erkennen ist Der Deckel ist nicht der original zugehorige der wohl zerbrochen war und durch einen neuen leicht uberlappenden konischen Deckel in einem etwas gelblicheren Klarglas ersetzt wurde Aufgrund des komplizierten Herstellungsprozesses gibt es eine Achsverschiebung vom Fuss bis zum Deckel In beide Seiten der unteren Bauchwandungen sind Locher gebohrt worden In diesen Lochern sind Tullen in Form von Satyren angebracht die einen Tierbalg halten aus denen die Flussigkeiten aus der Amphora fliessen konnten Sie sind wie der Zierstreifen und weitere Zierteile der Knauf des Deckels oder die Manschetten die die Verbindung der Henkel mit dem Amphorenkorper verdecken aus vergoldetem Kupferblech getrieben Die Manschetten an den Henkeln haben die Form von Masken und Ahornblattern Die Form haben die Handwerker von den Panathenaischen Preisamphoren ubernommen die in dieser Form im 3 und 2 Jahrhundert v Chr in Athen hergestellt wurden Es ist anzunehmen dass ein reicher Burger der Stadt Olbia in der das Stuck spater gefunden wurde die Vase in Auftrag gab Sie wird in die zweite Halfte des 2 Jahrhunderts v Chr datiert Sie muss vor allem wahrend der Benutzung bei Gelagen im Schein von kunstlichem Licht eine ahnliche Wirkung wie Bergkristall gehabt haben Das in der Form einzigartige Prunkgefass befindet sich heute in der Antikensammlung Berlin und ist im Alten Museum ausgestellt 1912 kam sie wie auch andere antike Glasgefasse durch Schenkung von Friedrich Ludwig von Gans in die Berliner Antikensammlung Literatur BearbeitenGertrud Platz Horster Die Berliner Glasamphora aus Olbia In Journal of Glass Studies Band 37 1995 ISSN 0075 4250 S 35 50 Gertrud Platz Horster Die Glasamphora aus Olbia In Andreas Scholl Gertrud Platz Horster Hrsg Die Antikensammlung Altes Museum Pergamonmuseum 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage von Zabern Mainz 2007 ISBN 978 3 8053 2449 6 S 107 108 52 519444444444 13 398333333333 Koordinaten 52 31 10 N 13 23 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berliner Glasamphora aus Olbia amp oldid 230675735